Studie: Europas Flüssen geht es schlecht
Ziele für Gewässerschutz werden verfehlt – Auch in Deutschland droht Bruch von EU-Recht
Europäischen Flüssen geht es nicht gut: In elf von 13 untersuchten Flusseinzugsgebieten in verschiedenen EU-Ländern werden Flüsse auch 2027 noch in einem schlechten Zustand sein. Viele Anrainer, darunter Deutschland, verfehlen das rechtlich bindende Ziel der europäischen Richtlinie zum Gewässerschutz, wie eine internationale Untersuchung unter Mitwirkung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt. Dabei sieht die Wasserrahmenrichtlinie vor, Europas verschmutzte Flüsse und Seen bis 2027 wieder gesund zu machen.

„Mangelhaft" bei fast der Hälfte der Wasserqualitäts-Indikatoren: Diese Note erhalten die meisten der untersuchten Entwürfe der Managementpläne für die Flussgebiete – auch Rhein, Elbe und Oder. Beeinträchtigungen durch Schifffahrt, für Fische undurchlässige Staudämme und -wehre, Verschmutzung, übermäßige Wasserentnahme, schlechtes Hochwasser- und Dürremanagement sowie Grundwasserentnahmen beim Kohleabbau werden absehbar nicht behoben.
Die EU-Länder müssen bis zum Jahresende ihre endgültigen Bewirtschaftungspläne veröffentlichen. Es ist ihre letzte Chance, die in den Planentwürfen identifizierten Mängel zu beheben, um den ökologisch schlechten Zustand unserer Flüsse und Seen zu verbessern und das Ziel für 2027 – den guten ökologischen Zustand – zu erreichen.
Bandt: „Es ist ein Skandal, dass über 20 Jahre nach Verabschiedung der europäischen Wassergesetzgebung viele der Flusseinzugsgebiete weiterhin nicht nachhaltig bewirtschaftet werden. Wenn in dieser Planungsrunde nicht konsequent die Probleme beseitigt werden, bewegt sich Deutschland geradewegs auf einen Bruch des EU-Rechts zu." Der BUND wird für die Entwürfe aller großen Flussgebiete in Deutschland bis zum 22. Juni 2021 Stellungnahmen abgeben.
Mehr Informationen:

- Kemijoki, Finnland
- Vuoksi, Finnland
Eine „mäßige" oder „schlechte" Bewertung erhielten:
- Donau, Österreich
- Schelde und Maas, Belgien
- Rhein und Elbe in Deutschland
- Loire-Bretagne, Frankreich
- Italienische Ostalpen und südlicher Apennin
- Rhein, Niederlande
- die slowakische Donau und Weichsel
- die Oder in Polen, Deutschland und der Tschechische Republik
Hier finden Sie die Analyse der Umweltverbände (Englisch):
- Zur Wasserrahmenrichtlinie, der europäischen Richtlinie zum Gewässerschutz
- Zur EU-Beschwerde zur Wasserrahmenrichtlinie von BUND und NABU, in der schon viele der Defizite beschrieben wurden
- BUND-Gewässerreport 2018
Herausgeber der Studie: Living Rivers Europe ist ein Zusammenschluss von fünf Umwelt- und Anglerorganisationen: das europäische Netzwerk des WWF, die European Anglers Alliance, das European Environmental Bureau (EEB), das European Rivers Network, The Nature Conservancy und Wetlands International. Der BUND ist Mitglied im EEB.
Umwelt | Wasser & Boden, 10.06.2021

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