Die Natur bestraft den Hochmut
Klimaschutz darf nicht auf einzelne Maßnahmen reduziert werden
Zu der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands erklärt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

2002, nach dem Jahrhunderthochwasser an der Elbe, wollte die Bundesregierung Schröder das Hochwasserschutzkonzept massiv verschärfen, ausgerichtet an der Marke eines mindestens zweihundertjährigen Hochwassers. Doch das Vorhaben wurde im Bundesrat blockiert, es kam zu einer Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses zwischen Bundestag und Bundesrat, die ich damals geleitet habe.
Viele Nächte reichten nicht aus, den Widerstand der Bundesländer zu brechen. Trotz der schlimmen Erfahrungen entlang der Elbe und anderer ostdeutscher Flüsse konnte das Notwendige nicht durchgesetzt werden. Es siegten kurzfristige und kurzsichtige Interessen. Was in Sachsen passiert sei, könne andere Regionen nicht treffen. Und obendrein sei es eine absolute Ausnahme gewesen, so die Ausreden.
Es siegte die Unvernunft. Dabei war die Grundlage des Hochwasserschutzgesetzes der Bundesregierung das Gutachten der Bundesanstalt für Wasserkunde, das die Folgen des Klimawandels auf Starkregen und Flussregime prognostiziert hatte. Man kann nur in Verzweiflung daran zurückdenken. Es gab auch von den Fraktionen zu wenig Unterstützung, auch von den Grünen war wenig zu hören.
Eine zweite traurige Erinnerung tut sich auf. Seit Jahren warnen die Klimapolitiker vor einer Abschwächung der thermohalinen Strömungen infolge der Erwärmung der ozeanischen Deckschichten und des Abschmelzens der Polkappen, zudem verschieben sich die Tiefdruck- und Hochdruckgebiete. Das führt zu Starkregen, der sich vor allem über den Mittelgebirgen abregnet. Doch es wird nicht ernst genommen, weil die Klimakrise vor allem mit Erwärmung gleichgesetzt wird. Dabei droht vor allem die Zunahme der Wetterextreme.
Und auch jetzt wird der Klimaschutz auf einzelne Maßnahmen reduziert, obwohl es vor allem darum geht, das Schneller, Höher und Weiter zu stoppen. Dafür reicht die Umstellung auf Solarenergie mit einem enormen Stromwachstum und einem unabsehbaren Metallverbrauch nicht aus. Noch immer ist die Dimension der globalen Umweltkrise nicht verstanden. Doch wir leben heute im Anthropozän, in dem die Menschen entweder die Vernichter des menschlichen Lebens werden oder die Gestalter einer nachhaltigen Zukunft."
Umwelt | Klima, 16.07.2021

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