Geplantes Abschiedsgeschenk an die Autokonzerne
Vor spritdurstigen SUV soll nicht mehr mit der gelben oder roten Farbampel gewarnt werden
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert von SPD-Umweltministerin Svenja Schulze einen Stopp der Abschaffung der Farbampel bei der geplanten Novellierung der Pkw-Verbrauchskennzeichnung. Bislang müssen Pkw-Neufahrzeuge mit einer Farbampel von grün bis rot nach ihrem Spritverbrauch und damit CO2-Emissionen gekennzeichnet werden. Seit Jahren wehren sich die fossilen Autokonzerne gegen die von der EU eingeforderte Umstellung auf den WLTP-Testzyklus. Zudem stört sie die gelbe oder gar rote Warnampel für ihre klimaschädlichen, spritdurstigen SUV. CDU-Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat diese Haltung nun auch gegenüber dem SPD-geführten Umweltministerium durchgesetzt und kurz vor der Bundestagswahl eine Verordnung auf den Weg gebracht, die ausgerechnet für das mit Abstand energieintensivste Produkt jedes Haushalts die bewährte Farbskala nicht mehr beinhaltet.
![Absurde Klimaschutzpolitik: Noch vor der Bundestagswahl soll die um die Farbampel und damit den wesentlichsten Teil entkernte Novelle der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungs-Verordnung beschlossen werden. © Tama66, pixabay.com](/global/images/cms/Symbolbild/suv_tama66_pixabay.png)
Die DUH fordert die Beibehaltung und Weiterentwicklung der Farbskala der CO2-Effizienzklassen. Sie ermöglichen Käuferinnen und Käufern auf den ersten Blick den Vergleich mit anderen Fahrzeugen der jeweiligen Klasse. Die Einstufung der Fahrzeuge sollte nicht wie bisher in Relation zum Gewicht, sondern zur Fahrzeugfläche erfolgen. Das Fahrzeuggewicht ist anfällig für Manipulationen und bietet keine Anreize zur Leichtbauweise.
"Bei jedem Fernseher und jedem Kühlschrank können die Verbraucherinnen und Verbraucher transparente und klimafreundliche Kaufentscheidungen fällen, weil die Farbampel vorgeschrieben und weiterentwickelt wird. Aber beim energieintensiveren Auto wird gegen den Klimaschutz, gegen die Warnungen des Weltklimarates und gegen unser aller Interesse gearbeitet. Das darf eine Umweltministerin nicht akzeptieren", so Resch.
Technik | Mobilität & Transport, 12.08.2021
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