Illegale Fischerei in Ghana bedroht Menschenrechte

Neuer Bericht veröffentlicht

Die Rechte ghanaischer Fischergemeinden sind bedroht, darunter das Recht auf Nahrung und menschenwürdige Arbeit. Das geht aus einem neuen Bericht und Film der Environmental Justice Foundation (EJF) hervor. Starke Überkapazitäten der Schleppnetzflotte in Verbindung mit der illegalen "Saiko"-Fischerei, bei der Trawler die Hauptfänge von Kleinfischern fangen und sie auf speziell angepasste Boote auf See umladen, führen zum Zusammenbruch der ghanaischen Küstenfischerei.
 
Einheimische Fischer müssen zunehmend mit industriellen Schiffen konkurrieren. © Environmental Justice FoundationEinheimische Fischer müssen zunehmend mit industriellen Schiffen konkurrieren. © Environmental Justice Foundation
Ghanas Regierung muss dringend Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass grundlegende Menschenrechte gewahrt bleiben, wie es das internationale Recht verlangt.

Der neue Bericht der Environmental Justice Foundation (EJF) zeigt, dass die grundlegenden Rechte ghanaischer Fischereigemeinschaften, darunter das Recht auf Nahrung, einen angemessenen Lebensstandard und gerechte Arbeitsbedingungen, bedroht sind. Mehr als die Hälfte der 215 befragten Kleinfischer, Verarbeiter und Händler berichteten, dass sie im vergangenen Jahr nicht genügend zu essen hatten. Besonders schwerwiegend war dies bei den Verarbeitern und Händlern, von denen die große Mehrheit Frauen sind.

Über 70 % der Befragten gaben außerdem an, dass sich ihre Lebensbedingungen in den letzten fünf Jahren verschlechtert haben und ihr Einkommen unter das für einen angemessenen Lebensunterhalt erforderliche Niveau gefallen ist, so dass sie ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken können.

Einheimische Fischer müssen zunehmend mit industriellen Schiffen konkurrieren. Auf der Suche nach Fisch begeben sie sich immer weiter aufs Meer hinaus. Dies gefährdet sowohl die Fischer selbst als auch ihre Ausrüstung, auf die sie angewiesen sind. Rund 70 % der befragten Fischer berichteten von Schäden an ihren Fanggeräten durch industrielle Trawler.

Diese Gemeinschaften sind für ihr Überleben fast ausschließlich auf Fisch und Fischfang angewiesen. Derzeit gibt es für diese Menschen kaum alternative Einkommensquellen, was durch die niedrigen Schulabschlussquoten zusätzlich verstärkt wird. Etwa 15-20 % der befragten Kinder hatten nie die Grundschule abgeschlossen, so der Bericht.

Da die Unternehmen, die Schleppnetzfischerei betreiben, nicht daran gehindert werden, das Recht auf Arbeit von Kleinfischern und Arbeitern zu verletzen, ist unklar, ob Ghana seiner Mindestverpflichtung nach internationalem Recht nachkommt, die Menschenrechte zu schützen, die dieser marginalisierten Gruppe ein Leben in Würde ermöglichen würden.

Der Bericht kommt nicht zu dem Schluss, dass das mangelnde Management des Fischereisektors durch die ghanaische Regierung zu einer Verletzung der Menschenrechte geführt hat, fordert aber eine dringende Untersuchung dieser Angelegenheit.

Weitere Menschenrechte wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Bildung, sanitären Einrichtungen, medizinischer Versorgung und sozialer Sicherheit sind ebenfalls bedroht, so der Bericht. Auch wenn diese Umstände weniger mit dem Niedergang der Fischereiindustrie zusammenhängen, sind auch hier rasche und wirksame staatliche Maßnahmen erforderlich, um die Rechte der Kleinfischer und ihrer Gemeinden zu gewährleisten.

Kontakt: Environmental Justice Foundation | hamburg@ejfoundation.org | www.ejfoundation.org/de

Umwelt | Wasser & Boden, 18.08.2021

     
        
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