BEE Energiedialog 2025

Illegale Fischerei in Ghana bedroht Menschenrechte

Neuer Bericht veröffentlicht

Die Rechte ghanaischer Fischergemeinden sind bedroht, darunter das Recht auf Nahrung und menschenwürdige Arbeit. Das geht aus einem neuen Bericht und Film der Environmental Justice Foundation (EJF) hervor. Starke Überkapazitäten der Schleppnetzflotte in Verbindung mit der illegalen "Saiko"-Fischerei, bei der Trawler die Hauptfänge von Kleinfischern fangen und sie auf speziell angepasste Boote auf See umladen, führen zum Zusammenbruch der ghanaischen Küstenfischerei.
 
Einheimische Fischer müssen zunehmend mit industriellen Schiffen konkurrieren. © Environmental Justice FoundationGhanas Regierung muss dringend Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass grundlegende Menschenrechte gewahrt bleiben, wie es das internationale Recht verlangt.

Der neue Bericht der Environmental Justice Foundation (EJF) zeigt, dass die grundlegenden Rechte ghanaischer Fischereigemeinschaften, darunter das Recht auf Nahrung, einen angemessenen Lebensstandard und gerechte Arbeitsbedingungen, bedroht sind. Mehr als die Hälfte der 215 befragten Kleinfischer, Verarbeiter und Händler berichteten, dass sie im vergangenen Jahr nicht genügend zu essen hatten. Besonders schwerwiegend war dies bei den Verarbeitern und Händlern, von denen die große Mehrheit Frauen sind.

Über 70 % der Befragten gaben außerdem an, dass sich ihre Lebensbedingungen in den letzten fünf Jahren verschlechtert haben und ihr Einkommen unter das für einen angemessenen Lebensunterhalt erforderliche Niveau gefallen ist, so dass sie ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken können.

Einheimische Fischer müssen zunehmend mit industriellen Schiffen konkurrieren. Auf der Suche nach Fisch begeben sie sich immer weiter aufs Meer hinaus. Dies gefährdet sowohl die Fischer selbst als auch ihre Ausrüstung, auf die sie angewiesen sind. Rund 70 % der befragten Fischer berichteten von Schäden an ihren Fanggeräten durch industrielle Trawler.

Diese Gemeinschaften sind für ihr Überleben fast ausschließlich auf Fisch und Fischfang angewiesen. Derzeit gibt es für diese Menschen kaum alternative Einkommensquellen, was durch die niedrigen Schulabschlussquoten zusätzlich verstärkt wird. Etwa 15-20 % der befragten Kinder hatten nie die Grundschule abgeschlossen, so der Bericht.

Da die Unternehmen, die Schleppnetzfischerei betreiben, nicht daran gehindert werden, das Recht auf Arbeit von Kleinfischern und Arbeitern zu verletzen, ist unklar, ob Ghana seiner Mindestverpflichtung nach internationalem Recht nachkommt, die Menschenrechte zu schützen, die dieser marginalisierten Gruppe ein Leben in Würde ermöglichen würden.

Der Bericht kommt nicht zu dem Schluss, dass das mangelnde Management des Fischereisektors durch die ghanaische Regierung zu einer Verletzung der Menschenrechte geführt hat, fordert aber eine dringende Untersuchung dieser Angelegenheit.

Weitere Menschenrechte wie der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Bildung, sanitären Einrichtungen, medizinischer Versorgung und sozialer Sicherheit sind ebenfalls bedroht, so der Bericht. Auch wenn diese Umstände weniger mit dem Niedergang der Fischereiindustrie zusammenhängen, sind auch hier rasche und wirksame staatliche Maßnahmen erforderlich, um die Rechte der Kleinfischer und ihrer Gemeinden zu gewährleisten.

Kontakt: Environmental Justice Foundation | hamburg@ejfoundation.org | www.ejfoundation.org/de

Umwelt | Wasser & Boden, 18.08.2021

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
JAN
2025
BEE Energiedialog 2025
Der energiepolitische Jahresauftakt
10829 Berlin & online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
E-world energy & water 2025
Europas Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft
45131 Essen
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Christoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Rasante Entwicklung der Solarenergie: Von Becquerel zum transparenten Großhandel

Karriere Partner

one WORLD - PFISTERER bündelt soziale Projekte unter einem Dach

Hoffnung statt Verzweiflung – Inspiration zum Jahresauftakt

KlimaUnion-Gründer kehrt der CDU den Rücken

Mit Sonnenstrom zum ESG-Vorreiter

Besonders klimaschonendes Bauen dank Weltneuheit

Wahrheit als Machtmittel

  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • circulee GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen