SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Mindeststandard: Menschenrechte

Anforderungen an Investoren

Sustainable Finance ist spätestens seit 2020 das Megathema für die Finanzindustrie. Die Europäische Union (EU) hat schon 2018 einen Sustainable Finance Action Plan vorgelegt. Die deutsche Bundesregierung zog im Mai hinterher - mit einer Sustainable Finance Strategie, in der sie skizzierte, wie der Finanzsektor zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen soll. Doch sind sowohl auf europäischer Ebene als auch in der deutschen Strategie menschenrechtliche Sorgfaltspflichten bislang ein Randthema.
 
Deshalb brachte am 15. September das SÜDWIND-Institut das Thema vor der Bundestagswahl auf die Agenda: Das SÜDWIND-Institut, gefördert durch Misereor und Brot für die Welt fordert in seinem Policy Paper "Mindeststandard Menschenrechte: Anforderungen an Investoren" von der Bundesregierung unter anderem die Ausformulierung von Mindestanforderungen an menschenrechtliche Due Diligence und Berichterstattung, die Festlegung von Mindestanforderungen für Engagement sowie die Stärkung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als Kontrollorgan.
 
"Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz war ein wichtiger Schritt, Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten zu verpflichten. Der Finanzsektor wird von dem Gesetz aber weitgehend ausgeschlossen. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf", forderte Ulrike Lohr, Sustainable Finance-Expertin beim SÜDWIND-Institut und Autorin des Papiers. "Die EU muss den Finanzsektor mit seinen Besonderheiten in ihrem Entwurf für ein Europäisches Lieferkettengesetz vollumfänglich mit einbeziehen."
 
Unterschiedliche Verbindlichkeit
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen mehrerer Fraktionen im Bundestag war man sich einig, dass die Politik der Achtung der Menschenrechte auch in der Finanzbranche einen höheren Stellenwert einräumen muss. "Die Wahrung der Menschenrechte muss für politische Entscheidungsträger eine hohe Priorität einnehmen", erklärte Alexander Radwan, Bundestagsabgeordneter für die CSU.
 
"Der unbedingte Schutz von Menschenrechten ist keine ökonomische Frage, sondern ein humanistisches Gebot und ein zentraler Wert unserer Gesellschaft. Unser Finanzsystem muss so aufgestellt sein, dass es an der gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung mitwirkt und die sozial-ökologische Transformation durch gezielte Investitionen begleitet. Das wiederum zahlt sich aus im Rahmen von wirtschaftlicher Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit", so Kristina Jeromin, Bundestagskandidatin für Bündnis 90/ Die Grünen.
 
FDP-Bundestagsabgeordneter Lukas Köhler setzte auf den Markt: "Wenn die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass sich die Innovationskraft der Märkte voll entfalten kann, kann der Finanzmarkt den weltweiten Schutz der Menschenrechte entscheidend voranbringen; dazu müssen jedoch soziale Belange, Umwelt- und Klimaschutz gleichermaßen berücksichtigt und der Weg zur Transformation offen und transparent ausgestaltet werden."
 
Jörg Cezanne, Bundestagsabgeordneter für die Linke, erläuterte: "Umfassende und verbindliche Standards der Berichterstattung über und des Umgangs mit menschenrechtlichen Auswirkungen von Geschäftsaktivitäten müssen zwingend Bestandteil einer Sustainable Finance-Regulierung werden."
 

Gesellschaft | Globalisierung, 15.09.2021

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
07
MAI
2025
MakerCamp Genossenschaften 2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
08
MAI
2025
Die intelligente Transformation: ESG + KI = Zukunftssicherung
Wer Nachhaltigkeit ohne KI umsetzt, verpasst entscheidende Chancen
Webinar
14
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Digitalisierung

Lässt sich KI politisch einfangen?
Christoph Quarch ruft zum zeitnahen "Human Action Summit" auf
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Solarstrom für die Produktion, Schatten für die Kühe

Gelebte Nachhaltigkeit – auch über die Unternehmensgrenzen hinaus

Mondelez International macht weitere Fortschritte bei der Umsetzung der „Snacking Made Right“-Prioritäten

Mehr Europa!

Schwarz-Rot: Jetzt 100 Tage für Erneuerbare und Kreislaufwirtschaft nutzen

Sechste Porsche Charging Lounge in Leonberg bei Stuttgart eröffnet

Informationen, Literatur und Studien zum Thema „Sales for Good“

Nachhaltigkeit in der Zeitenwende: Vom Abschwung zur Auferstehung?

Sustainable Finance, forum-Sonderveröffentlichung, Download kostenlos
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • toom Baumarkt GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • circulee GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • NOW Partners Foundation
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • toom Baumarkt GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • circulee GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • NOW Partners Foundation
  • Engagement Global gGmbH