Studie zu CO2-Kompensationen kleiner und mittlerer Unternehmen

Das Potenzial ist groß und verdrängt andere Formen des Umweltschutzes nicht

Zur Erreichung der Klimaziele, wie sie derzeit wieder auf der Welt-Klimakonferenz in Glasgow verhandelt werden, spielen unternehmerische Klimaschutzmaßnahmen eine wichtige Rolle. Unternehmen können dabei nicht nur selbst verursachte CO2-Emissionen direkt reduzieren und vermeiden, sondern auch durch die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten ausgleichen. Entsprechende Klimaschutzprojekte umfassen unter anderem Investitionen in erneuerbare Energien oder Energieeffizienzmaßnahmen z.B. in Schwellen- und Entwicklungsländern. Eine Studie untersucht nun erstmals CO2-Kompensationen in kleineren und mittleren Unternehmen.
 
Nur rund 30 Prozent der Betriebe, die keine CO2-Emissionen kompensieren, lehnen Ausgleichszahlungen grundsätzlich auch in Zukunft ab. © gerd altmann, pixabay.comNur rund 30 Prozent der Betriebe, die keine CO2-Emissionen kompensieren, lehnen Ausgleichszahlungen grundsätzlich auch in Zukunft ab. © gerd altmann, pixabay.com
Ein Ergebnis: Nur rund 25% der befragten Unternehmen kompensieren überhaupt einen Teil der eigenen CO2-Emissionen. „Die Gründe hierfür sehen wir im mangelnden Wissensstand über die Funktionsweise dieser Ausgleichszahlungen. Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben an, keine oder nur geringe Kenntnisse über CO2-Kompensationen zu haben", erläutert Prof. Dr. Andreas Ziegler, Leiter des Fachgebiets Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Kassel, als einer der Autoren der Studie.
 
Das Potenzial hingegen ist groß. Nur rund 30% der Betriebe, die keine CO2-Emissionen kompensieren, lehnen Ausgleichszahlungen grundsätzlich auch in Zukunft ab. Unternehmen, die bereits kompensiert haben, planen in der Regel, dies auch weiterhin zu tun.
 
CO2-Kompensationen verdrängen andere Formen des Umweltschutzes nicht
Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist, dass eine Verdrängung anderer Umweltschutzmaßnahmen durch CO2-Kompensationen nicht festgestellt werden kann. Im Gegenteil: Unternehmen, die bereits solche Kompensationen leisten, tun auch in anderen Bereichen mehr für den Umwelt- und Klimaschutz. „Bei CO2-Kompensationen handelt es sich deshalb keineswegs um Ablasshandel zur Rechtfertigung zusätzlicher Umweltbelastungen", betont Ziegler. „Wie schon in früheren Studien auf Haushaltebene zeigt sich vielmehr, dass diese Ausgleichszahlungen effektiv zum Klimaschutz beitragen." 
 
Für die Studie wurden insgesamt 577 Unternehmen befragt, welche die Kriterien für kleinere und mittlere Unternehmen der Europäischen Union erfüllen und demnach weniger als 250 Mitarbeiter und einen Umsatz zwischen zwei und 50 Millionen Euro haben. Die Studie wurde durch die Universität Kassel erstellt und von der Allianz für Entwicklung und Klima (zuvor der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zugeordnet) unterstützt. Dr. Olivia Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, in welche die Initiative überführt wurde, unterstreicht die Relevanz der Studie: „Zum ersten Mal haben wir wissenschaftliche Evidenz erlangen können, warum es so wichtig ist, in diesem Bereich Aufklärungsarbeit zu leisten. Freiwillige und hochwertige CO2-Kompensationen sind ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz. Die schwierigen Verhandlungen in Glasgow zeigen gerade, dass privates Engagement für nachhaltige Transformation in Schwellen- und Entwicklungsländern ein entscheidender Faktor ist, die weltweiten Klima- und Entwicklungsziele zu erreichen." 
Kontakt: Pressestelle der Universität Kassel | presse@uni-kassel.de | www.uni-kassel.de

Umwelt | Klima, 06.11.2021

     
        
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