Manifest zur Regenerativen Landwirtschaft verabschiedet
Pioniere der regenerativen Landwirtschaft trafen sich zum 1st Climate Farming Congress auf Schloss Kirchberg/Jagst
Pioniere der regenerativen Landwirtschaft aus 16 europäischen Ländern haben sich vom 9. - 11.11.2021 auf Schloss Kirchberg/ Jagst (dem „Bauernschloss") getroffen, um sich beim 1stClimate Farming Congress mit starker Stimme aus der bäuerlichen Praxis zu vereinigen. Ergebnis ist ein Manifest, das die ökologischen und ökonomischen Mehrwerte sowie die Zieleregenerativ arbeitender Bauern zusammenfasst und beschreibt, wie diese vielversprechende Form der Landwirtschaft skalierbar ist.

Regenerative Landwirtschaft zeigt nachhaltige Lösungsvorschläge zur Überwindung der großen Herausforderungen unserer Zeit auf – der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität und die Luftverschmutzung, die Lebensmittelerzeugung und die menschliche Gesundheit könnten mit regenerativ ausgerichteten Systemen viel besser angegangen und gestaltet werden. Wie jedoch die Gemeinsame Agrarpolitik der EU und die spärlichen Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Glasgow belegen, bleiben die regenerativ arbeitenden Bauern bisher zumeist ungehört und ihre Potenziale werden nicht genutzt. Umso wichtiger und aussagekräftiger ist es für die 80 TeilnehmerInnen dieses partizipativ ausgerichteten Kongresses, dass das unterschriebene Manifest nun der Öffentlichkeit und den politischen EntscheidungsträgerInnen zur Verfügung steht, um die Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft besser zu verstehen und zu fördern.
Das Manifest beschreibt den regenerativen Ansatz als einen jeweils auf die lokalen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der Bauern angepassten systemischen Umgang mit Böden, Pflanzen und Tieren anstatt als eine simple Listelandwirtschaftlicher Praktiken. „Es gibt nicht die eine Musterlösung, die überall angewendet werden könnte. Erst die gründliche Analyse eines eine Hof-Kontexts mit allen Faktoren von den Qualitäten des Ackerbodens, über die technischen Kapazitäten des Betriebs, die Art der Tierhaltung bis hin zur Flora und Fauna in der Umgebung schafft die Möglichkeit, einzigartige landwirtschaftliche Praxiskonzepte zu entwickeln", sagen die Geschäftsführer der Climate Farmers. Die Bäuerinnen und Bauern haben eine gemeinsame Vision: „Wir sehen eine Zukunft, in der Lebensmittel, Futterpflanzen und nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung auf eine Art und Weise erzeugt werden, wodurch sich die Natur selbst erholt, viel mehr CO2 als bisher gespeichert wird, starke soziale Gemeinschaften wachsen und profitable Wertschöpfung für bäuerliche Betriebe entsteht." Um die Transformation deslandwirtschaftlichen Sektors regenerativ voranzutreiben, soll der intensive Austauschaufrechterhalten werden. Weitere Climate Farming Congresses werden folgen.
Der 1st Climate Farming Congress wurde von der Akademie Schloss Kirchberg und den Climate Farmers organisiert und dank der starken Unterstützung der GLS Bank, der elobau Stiftung und der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall ermöglicht.
Die Veranstalter hatten sich entschieden, ein über die Coronaschutzverordnung des Landes Baden-Württemberg hinausgehendes Hygieneschutzkonzept zu entwickeln um allen TeilnehmerInnen bestmöglichen Gesundheitsschutz bei der Veranstaltung zu gewährleisten.
Die Akademie für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft Schloss Kirchberg (kurz: Akademie Schloss Kirchberg) wird getragen von der Stiftung Haus der Bauern. Die gemeinnützige und mildtätige Stiftung wurde im Jahr 2012 gegründet. Sie ist das Sozialwerk und die soziopolitische Stiftung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, einem Zusammenschluss von 1.560 Bauernhöfen aus der Region Hohenlohe in Baden-Württemberg. Die Stiftung Haus der Bauern engagiert sich für Freiheit, Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit für die bäuerliche und ländliche Bevölkerung. Sie ist den Prinzipien von nachhaltigem Handeln und zukunftsfähigem Wirtschaften verpflichtet. Über ihren Einsatz für die heimische ländliche Bevölkerung hinaus engagiert sich die Stiftung für die Durchsetzung fundamentaler demokratischer Rechte indigener Bevölkerungen in ländlichen Regionen weltweit.
Die Climate Farmers sehen ihre Arbeitsgrundlage im unvergleichlichen Potenzial der regenerativen Landwirtschaft, Kohlenstoff im Boden zu speichern, Ökosysteme wiederherzustellen und gleichzeitig den Lebensunterhalt der LandwirtInnen zu verbessern. Als junges Start-Up-Netzwerk entwickeln die Climate Farmers Weiterbildungsformate sowie technologische und finanzielle Instrumente, um regenerative Landwirtschaft zu skalieren. In enger Zusammenarbeit mit LandwirtInnen schaffen die Climate Farmers Lösungen, die für LandwirtInnen funktionieren, um ihre Stimme ins Gespräch zu bringen. Zugleich entwickeln die Climate Farmers Monitoringinstrumente für die Industrie und Finanzinstrumente, die skalierbar sind und den ErzeugerInnen zugutekommen. Die Climate Farmers arbeiten europaweit. Ihre Hauptstandbeine haben sie in Berlin und in der Nähe von Lissabon/Portugal.
Kontakt: Akademie Schloss Kirchberg, Stiftung Haus der Bauern | akademie@hdb-stiftung.com
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 14.11.2021

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