Mit höherem Einkommen steigt die Umweltbelastung
Allein durch ihr Mobilitätsverhalten verursachen Spitzenverdiener fast dreimal so viel Treibhausgasemissionen wie Niedrigverdiener.
Je höher das Einkommen, desto höher auch die Umweltschäden, z.B. durch mehr Treibhausgasemissionen, höheren Flächenverbrauch oder steigenden Wasserverbrauch - das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA). Mehr Mobilität und wachsende Wohnflächen sind die wesentlichen Treiber dieser Entwicklung.
Die Studie zeigt: Wer mehr verdient, lebt meist umweltschädlicher. Das liegt zum Beispiel daran, dass Besserverdienende häufiger mit dem Auto fahren, mehr Flugreisen unternehmen und größere Wohnflächen nutzen. Die Spirale von wachsendem Einkommen und Umweltbelastung muss durch eine Veränderung der Rahmenbedingungen durchbrochen werden, um die Klimaziele zu erreichen und den Rohstoffverbrauch sowie den Flächenverbrauch zu verringern. Deshalb braucht es stärkere Anreize für umweltfreundliche Produkte und Konsumweisen - insbesondere müssten der Studie zufolge umweltschädliche Formen der Mobilität teurer und dafür umweltfreundlichere Mobilitätsformen günstiger und attraktiver werden. In den letzten Jahren war das Gegenteil der Fall: Von 2010 bis 2018 stiegen die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr mehr als doppelt so stark als die Kosten der Pkw-Nutzung an. Allein durch ihr Mobilitätsverhalten verursachen Spitzenverdiener fast dreimal so viel Treibhausgasemissionen wie Niedrigverdiener.
Die Studie untersucht die Umweltbeanspruchung durch Treibhausgasemissionen, Flächennutzung, Wasserverbrauch und Ressourcennutzung im Zusammenhang mit dem Einkommen und anderen relevanten Einflussfaktoren, wie z. B. Alter, Wohnortgröße oder Bildungsgrad. Bei den Treibhausgasemissionen hat neben dem Einkommen auch die Größe des Wohnortes einen maßgeblichen Einfluss. Haushalte in Großstädten (> 100.000 Einwohner*innen) verursachen im Vergleich zu Haushalten in kleineren Orten mit rund 1,3 Tonnen 15 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Jahr. Grund dafür sind vor allem weniger PKW-Fahrten und die geringere Wohnfläche.
Faktor Alter: Haushalte mit älteren Mitgliedern belasten das ?Klima? im Bereich Wohnen mehr als andere Haushalte - das liegt vor allem an der meist größeren Wohnfläche und damit verbunden höheren Verbräuchen für Strom und Heizen. Im Bereich Mobilität ist es genau umgekehrt: Ältere Menschen reisen weniger und verursachen dadurch geringere Klimabelastungen. Insgesamt sinken mit dem Alter die Treibhausgasemissionen.
Die Bewohner*innen von Haushalten mit hohem Bildungsabschluss verursachen etwa zehn Prozent mehr THG-Emissionen als vergleichbare Haushalte mit geringerem Bildungsniveau. Das liegt vor allem daran, dass Personen mit Hochschulabschluss häufiger Flugreisen antreten. Hingegen sind es beim Autofahren - unabhängig vom Einkommen - vor allem Haushalte mit mittlerem Bildungsniveau (mittlere Reife oder Abitur), welche die höchsten Emissionen aufweisen.
Bei der Flächenbeanspruchung zeigt sich ebenfalls ein deutlicher Zusammenhang zum Einkommen. Berücksichtigt wurde sowohl die direkte Flächenbeanspruchung - wie die Gebäudefläche - als auch die indirekte Flächeninanspruchnahme, die durch den Konsum von Produkten entsteht, z.B. bei der Rohstoffgewinnung. Die Studie berücksichtigt dabei die Konsumfelder Mobilität, Bekleidung und Wohnen. Demnach ergibt sich eine Flächenbeanspruchung von rund 914 Quadratmetern pro Jahr und Haushalt für Niedrigverdiener und 1.472 Quadratmetern für Spitzenverdiener. Auch liegt die Flächenbeanspruchung von Haushalten in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen um rund 30 Prozent niedriger als in Kleinstädten mit maximal 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Zentrale Ergebnisse der Studie in der Broschüre "Keine Wende in Sicht - Einkommen & Umweltbelastung gehen weiter Hand in Hand"
Weiterführende Informationen finden Sie auf der UBA-Website.
Umwelt | Umweltschutz, 07.12.2021
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
23
DEZ
2024
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
03
JAN
2025
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Verleihung des Friedensnobelpreises in KriegszeitenChristoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
Jetzt auf forum:
Fotoausstellung Klimagerecht leben
Ohne Vertrauen ist alles nichts
The Custodian Plastic Race 2025
Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?
Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet
Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.
TARGOBANK spendet 200.000 Euro für Herzensprojekte von Mitarbeitenden