BEE Energiedialog 2025

Mit höherem Einkommen steigt die Umweltbelastung

Allein durch ihr Mobilitätsverhalten verursachen Spitzenverdiener fast dreimal so viel Treibhausgasemissionen wie Niedrigverdiener.

Je höher das Einkommen, desto höher auch die Umweltschäden, z.B. durch mehr Treibhausgasemissionen, höheren Flächenverbrauch oder steigenden Wasserverbrauch - das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA). Mehr Mobilität und wachsende Wohnflächen sind die wesentlichen Treiber dieser Entwicklung.
 
Studie zeigt: Wer mehr verdient, lebt meist umweltschädlicher. © moerschy, pixabay.comDie Studie zeigt: Wer mehr verdient, lebt meist umweltschädlicher. Das liegt zum Beispiel daran, dass Besserverdienende häufiger mit dem Auto fahren, mehr Flugreisen unternehmen und größere Wohnflächen nutzen. Die Spirale von wachsendem Einkommen und Umweltbelastung muss durch eine Veränderung der Rahmenbedingungen durchbrochen werden, um die Klimaziele zu erreichen und den Rohstoffverbrauch sowie den Flächenverbrauch zu verringern. Deshalb braucht es stärkere Anreize für umweltfreundliche Produkte und Konsumweisen - insbesondere müssten der Studie zufolge umweltschädliche Formen der Mobilität teurer und dafür umweltfreundlichere Mobilitätsformen günstiger und attraktiver werden. In den letzten Jahren war das Gegenteil der Fall: Von 2010 bis 2018 stiegen die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr mehr als doppelt so stark als die Kosten der Pkw-Nutzung an. Allein durch ihr Mobilitätsverhalten verursachen Spitzenverdiener fast dreimal so viel Treibhausgasemissionen wie Niedrigverdiener.
 
Die Studie untersucht die Umweltbeanspruchung durch Treibhausgasemissionen, Flächennutzung, Wasserverbrauch und Ressourcennutzung im Zusammenhang mit dem Einkommen und anderen relevanten Einflussfaktoren, wie z. B. Alter, Wohnortgröße oder Bildungsgrad. Bei den Treibhausgasemissionen hat neben dem Einkommen auch die Größe des Wohnortes einen maßgeblichen Einfluss. Haushalte in Großstädten (> 100.000 Einwohner*innen) verursachen im Vergleich zu Haushalten in kleineren Orten mit rund 1,3 Tonnen 15 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Jahr. Grund dafür sind vor allem weniger PKW-Fahrten und die geringere Wohnfläche.
 
Faktor Alter: Haushalte mit älteren Mitgliedern belasten das ?Klima? im Bereich Wohnen mehr als andere Haushalte - das liegt vor allem an der meist größeren Wohnfläche und damit verbunden höheren Verbräuchen für Strom und Heizen. Im Bereich Mobilität ist es genau umgekehrt: Ältere Menschen reisen weniger und verursachen dadurch geringere Klimabelastungen. Insgesamt sinken mit dem Alter die Treibhausgasemissionen.
 
Die Bewohner*innen von Haushalten mit hohem Bildungsabschluss verursachen etwa zehn Prozent mehr THG-Emissionen als vergleichbare Haushalte mit geringerem Bildungsniveau. Das liegt vor allem daran, dass Personen mit Hochschulabschluss häufiger Flugreisen antreten. Hingegen sind es beim Autofahren - unabhängig vom Einkommen - vor allem Haushalte mit mittlerem Bildungsniveau (mittlere Reife oder Abitur), welche die höchsten Emissionen aufweisen.
 
Bei der Flächenbeanspruchung zeigt sich ebenfalls ein deutlicher Zusammenhang zum Einkommen. Berücksichtigt wurde sowohl die direkte Flächenbeanspruchung - wie die Gebäudefläche - als auch die indirekte Flächeninanspruchnahme, die durch den Konsum von Produkten entsteht, z.B. bei der Rohstoffgewinnung. Die Studie berücksichtigt dabei die Konsumfelder Mobilität, Bekleidung und Wohnen. Demnach ergibt sich eine Flächenbeanspruchung von rund 914 Quadratmetern pro Jahr und Haushalt für Niedrigverdiener und 1.472 Quadratmetern für Spitzenverdiener. Auch liegt die Flächenbeanspruchung von Haushalten in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen um rund 30 Prozent niedriger als in Kleinstädten mit maximal 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
 
 
 
Weiterführende Informationen finden Sie auf der UBA-Website.
 
Kontakt: Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt | buergerservice@uba.dewww.umweltbundesamt.de

Umwelt | Umweltschutz, 07.12.2021

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
JAN
2025
BEE Energiedialog 2025
Der energiepolitische Jahresauftakt
10829 Berlin & online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
E-world energy & water 2025
Europas Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft
45131 Essen
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Eindämmung der Barbarei durch Kultur
Angesichts der aktuellen Zahlen über die Zunahme der Sexualstraftaten und Femizide nimmt Christoph Quarch v.a. die Männer in die Pflicht
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Rasante Entwicklung der Solarenergie: Von Becquerel zum transparenten Großhandel

Karriere Partner

one WORLD - PFISTERER bündelt soziale Projekte unter einem Dach

Hoffnung statt Verzweiflung – Inspiration zum Jahresauftakt

KlimaUnion-Gründer kehrt der CDU den Rücken

Mit Sonnenstrom zum ESG-Vorreiter

Besonders klimaschonendes Bauen dank Weltneuheit

Wahrheit als Machtmittel

  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Global Nature Fund (GNF)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • NOW Partners Foundation
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen