BIOFACH 2025

EU-Gipfel im Angesicht des Krieges in der Ukraine

Bessere Klimapolitik ist auch bessere Friedenspolitik

EU muss schneller aus Abhängigkeit von Kohle, Gas und Öl finden: Germanwatch fordert Turbo bei Investitionen in Energieeffizienz, Erneuerbare und Kreislaufwirtschaft / Globaler Süden braucht Unterstützungspaket

Der informelle EU-Gipfel zur europäischen Verteidigungs- und Energiepolitik beginnt am 10. März in Versailles. © denisflorent, pixabay.comDer am 10.3. beginnende informelle EU-Gipfel in Versailles muss im Angesicht des Ukraine-Krieges einen klaren Kurs zu einer unabhängigeren und friedlichen künftigen Energieversorgung Europas einschlagen. "Der grausame Krieg direkt vor den Toren der EU macht noch deutlicher, dass Klimapolitik immer auch als Friedenspolitik verstanden werden muss", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch "Die EU-Staats- und Regierungschefs sollten nun eine vorausschauende Strategie für friedensfördernde Energiesouveränität und eine mit schnellerem Klimaschutz kompatible Fiskalpolitik entwickeln. Wir müssen deutlich stärker auf Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Suffizienz setzen, also auch in absoluten Zahlen Energie und Rohstoffe einsparen. Das ermöglicht und ergänzt den notwendigen beschleunigten Ausstieg aus Gas, Öl und Kohle sowie den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien."

Zugleich sei es ein großer Fehler, dass jetzt nicht ein Unterstützungspaket für die Partner in den armen Ländern des globalen Südens auf den Weg gebracht wird, von denen man auf Ebene der UN gerade noch Solidarität mit Europa eingefordert hatte, so Bals: "Viele dieser Länder stehen wegen der explodierenden Nahrungsmittelpreise und sinkender Kaufkraft vor einer humanitären Katastrophe."

Germanwatch fordert 1,5 Grad-kompatible EU-Fiskalpolitik
In Versailles wollen die Regierungschefs auch die Debatte um die wichtige Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts angehen, dessen Regeln wegen der Pandemie noch bis Ende dieses Jahres ausgesetzt sind. Germanwatch fordert eine Strategie, die sicherstellt, dass die Wirtschaftserholung nach Corona nicht mehr zu höheren Emissionen führt und eine Reform des Pakts, die den enormen Investitionsbedarf für den Green Deal und das Fit-for-55-Paket ins Zentrum stellt. Die EU-Kommission sieht dafür einen zusätzlichen Investitionsbedarf von 520 Milliarden Euro jährlich.

"Es ist notwendig, eine europäische "grüne goldene Regel" zu etablieren, die die Mitgliedstaaten zur Finanzierung großer Transformationsprojekte verpflichtet. Zugleich müssen die EU-Staaten handlungsfähig sein bei der Eindämmung humanitärer Katastrophen in der Welt", betont Christoph Bals. "In seiner bisherigen Form wird der Pakt nicht zu mehr, sondern langfristig zu weniger Stabilität führen. Wir brauchen keinen Stabilitäts- und Wachstumspakt, sondern einen Stabilitäts- und Nachhaltigkeitspakt. Stabilität setzt die Eindämmung der Klimakrise voraus und für die dafür nötigen Investitionen muss genug Flexibilität geschaffen werden." Die französische Regierung als aktuelle EU-Ratspräsidentschaft und die Bundesregierung seien dabei besonders gefordert.

Weitere Informationen
Kontakt: Germanwatch e.V. | info@germanwatch.org | www.germanwatch.org

Gesellschaft | Politik, 07.03.2022

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
26
NOV
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!"
80336 München
28
NOV
2024
17. Deutscher Nachhaltigkeitstag
Transformation im Gegenwind - Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
40474 Düsseldorf
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Deutsche (Männer) lesen immer weniger
Christoph Quarch wünscht sich eine Kampagne von Buchhandel und Politik, um Leser zurückzugewinnen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Eindämmung der Barbarei durch Kultur

Einerseits... und andererseits

"Real Estate Social Impact Investing Award 2024"

When less equals more: the incredible potential of efficiency

Simulation beschleunigt Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung

Kompostierbare Verpackung für Vicentini Teebeutel

Akzeptanz durch Erleben

Jugendveranstaltung „EINE WELT – Jung. Global. Deine Zukunft!“ lädt zum Mitgestalten ein

  • Kärnten Standortmarketing
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG