Ungebremstes Wachstum bei Umwelt- und Energiefonds auch im Jahr 2007
Von Daniel Kellermann

Verschiebung von Windkraft zu Biomasse und Solar Exemplarisch für das Angebotsjahr 2007 ist eine Momentaufnahme aus dem Frühjahr 2008. Mehr als 40 Projekte mit über 1,1 Milliarden Euro Investitionsvolumen werden parallel angeboten. Gut die Hälfte der Angebote sowie die Hälfte des
Investitionsvolumen stellten darum im Vorjahr Solar- und Biogasprojekte. Erstmals haben Initiatoren, die bislang vorwiegend im ImmobilienPhotovoltaik-Branche auch deswegen bedeutsam gewesen, da erstmals Beteiligungen im Ausland, in Spanien angeboten wurden.
Neben Photovoltaik- konnten auch Biogasbeteiligungen ihren Anteil innerhalb der "New Energy Fonds" deutlich steigern. Das Eigenkapital am bislang größten Biogasprojekt "Klarsee" mit 20 MW Gesamtleistung wurde ab Ende 2006 bis ins Jahr 2007 hinein platziert. Daneben wurden zahlreiche Fonds mit Leistungen zwischen 500 und 1.000 kW emittiert. Neben der Verstromung von Biogas, setzen einige Anlagenbetreiber immer öfter auf die Einspeisung des Biogases ins Gasnetz. Der Vorteil liegt auf der Hand: Gas kann dort als Energieträger eingesetzt werden, wo es gebraucht wird.
Waldwirtschaft wird immer interessanter
Langsam aber stetig rücken Forstprojekte ins Blickfeld der Emittenten und Investoren. Die Projekte finanzieren die Kultivierung von Bäumen vorwiegend in Mittel- und Südamerika. Die Erlöse entstehen nach der Rodung durch den Verkauf des Holzes. Ein Trend, der sich auch hierzulande fortsetzen könnte, denn die Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen ist hoch. Rohstofffonds, die beispielsweise Biomassekraftwerke beliefern, haben aufgrund gestiegener Preise gute Gewinnaussichten. Die Renditen geschlossener Energiefonds haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf attraktivem Niveau gehalten. Die Ausschüttungen geschlossener Energiefonds liegen je nach Fondssparte zwischen 200 und 320 Prozent, die IRR-Renditen zwischen 5 und 8 Prozent.
Worauf man achten sollte
Aufgrund der anstehenden Novelle des EEG sollten Investoren darauf achten, dass die Inbetriebnahmezeitpunkte der Anlagen gesichert sind. Werden Anlagen später als geplant in Betrieb genommen, würden niedrigere Einspeisevergütungen die prognostizierte Rendite verschlechtern. Ein möglicher Lösungsansatz sind Ausgleichszahlungen zwischen dem Fonds und dem Anlagenbauer, die die Veränderungen der Einspeisevergütung beim Kaufpreis berücksichtigen.
Über den Autor
Daniel Kellermann ist seit 1999 in der Finanzierung Erneuerbarer-Energie-Fonds tätig. Er ist Gründer und Inhaber des Informationsportals www.greenvalue.de, Fachautor und als selbstständiger Unternehmensberater tätig.
Quelle:
Lifestyle | Geld & Investment, 08.07.2008

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