HR-Digitalisierung: Das muss sich ändern!
Egal ob im privaten oder im unternehmerischen Bereich: An der Digitalisierung führt kein Weg mehr vorbei. Schon längst wurden viele Prozesse derart umstrukturiert, dass die entsprechenden analogen Alternativen entweder nicht mehr funktionieren oder zumindest nicht mehr zeitgemäß wären. So ist zum Beispiel auch die HR-Digitalisierung schon lange in der Unternehmerwelt angekommen. Aus diesem Grund müssen Personalabteilungen jetzt handeln, damit das Unternehmen in der Zukunft gut aufgestellt ist und dadurch den anderen Anforderungen gerecht werden kann. Aber was genau muss sich in der HR-Digitalisierung ändern, damit Unternehmen nicht den Anschluss verlieren, sondern "mit der Zeit gehen"?
HR-Digitalisierung: was heißt das überhaupt?
Grundsätzlich bezeichnet die HR-Digitalisierung die Nutzung von modernen Technologien, die unter anderem der Kommunikation und der Information dienen. In direkter Verbindung hierzu stehen die Veränderungen, die durch jene Technologien bewirkt werden. So verändern sich beispielsweise grundlegende Prozesse im Hinblick auf das Rollenverständnis, das Verhalten von Führungspositionen und auch die allgemeinen Formen der Zusammenarbeit. Darüber hinaus geht es hauptsächlich um das Umwandeln von analogen Strukturen in digitale - wie der Name schon vermuten lässt. Da dabei ein grundlegendes Umdenken entsteht, baut sich nach und nach ein neues System auf.
Wichtig ist dabei, dass es zu einer tatsächlichen Umstrukturierung kommt. Viele Unternehmer denken zum Beispiel, dass es ausreicht, Inhalte, die vorher auf Papier festgehalten wurden, nun einfach digital zu sichern. Das mag vielleicht ein erster Schritt sein, allerdings geht es um so viel mehr, wenn man davon spricht, dass HR-Prozesse digitalisiert werden müssen. Man sollte sich beispielsweise eher fragen, wie die bisher analog gespeicherten Informationen mithilfe von neuen Technologien intelligent genutzt und gelagert werden können.
Der Wandel der Rollenbilder
Wenn man sich einmal anschaut, waren Personaler neben der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern vor allem in der Verwaltung tätig. So konnten Studien zeigen, dass Personaler 39 Prozent ihres Arbeitstages damit verbringen, sich um administrative Tätigkeiten zu kümmern - also ungefähr drei Stunden pro Tag.
Das ist angesichts der hohen Kosten, die dadurch verursacht werden (etwa 19.500 Euro pro Jahr bei einem Bruttogehalt von 50.000 Euro jährlich), ziemlich unnötig. Aus diesem Grund geht es im Rahmen der HR-Digitalisierung vor allem um die Veränderung beziehungsweise Umstrukturierung der Rollenverteilung. Personaler werden dabei vielmehr zu einer Art Vermittler zwischen den Führungskräften und den Angestellten. Dadurch entsteht ein motivierendes Umfeld, in dem alle Mitarbeiter effizient arbeiten können.
Welche Kompetenzen sollten Personaler in Zukunft mitbringen?
Angesichts der wechselnden Anforderungen ist bei Personalern wohl vor allem ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit wichtig, damit die Herausforderungen der Zukunft gut gemeistert werden können. So muss man sich zum Beispiel mit der Frage beschäftigen, wie es zukünftig mit der Führung gehandhabt werden soll. Hierbei ist es wichtig, dass man den Mitarbeitern als eine Art Mentor behilflich ist, damit das neue System gut umgesetzt werden kann.
Auch die Art und Weise, wie gearbeitet wird, wird sich grundlegend verändern. Da immer wieder neue Technologien entwickelt werden, wird viel häufiger in Form von Projekten gearbeitet - oft auch mobil. Der Vorteil dabei ist zum Beispiel, dass Teams auch über größere Entfernungen hinweg zusammenarbeiten können. Die Technik hilft in diesem Zusammenhang beispielsweise dabei, dass Fragen und Probleme ohne lange Kommunikationswege schnell geklärt werden können. Dadurch werden die Hierarchien innerhalb eines Unternehmens deutlich flacher. Stattdessen wird immer mehr auf Augenhöhe gearbeitet, was ein Umdenken der Personalführung erfordert.
Wirtschaft | Führung & Personal, 25.05.2022
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