Ein nachhaltiger Weg zur Beseitigung des Hungers in Afrika

Derzeit ist etwa ein Fünftel der afrikanischen Bevölkerung nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt

Um die wachsende Bevölkerung Afrikas zu ernähren, müssen die Agrar- und Ernährungssysteme modernisiert werden. In einer neuen Studie haben Forscher untersucht, wie kontinentaler Freihandel und landwirtschaftliche Entwicklung eine nachhaltige Ernährungssicherheit für Afrika gewährleisten könnten.

Viele afrikanische Kinder müssen in der Landwirtschaft mitarbeiten, hier in Uganda. © jmalstrom, pixabay.comViele afrikanische Kinder müssen in der Landwirtschaft mitarbeiten, hier in Uganda. © jmalstrom, pixabay.com
Derzeit ist etwa ein Fünftel der afrikanischen Bevölkerung nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt, um sich gesund zu ernähren. Ein Großteil der Nahrungsmittelversorgung des Kontinents ist von internationalen Importen abhängig, was aufgrund der Unsicherheit der globalen Nahrungsmittelmärkte Risiken birgt. Die bisherigen Bemühungen, die landwirtschaftliche Produktion in Afrika zu steigern, konzentrierten sich hauptsächlich auf die Schaffung neuer Anbauflächen, anstatt die Erträge zu intensivieren, was zu einer Verschlechterung der Umwelt und einem Anstieg der Treibhausgasemissionen führte. Da sich die Bevölkerung des Kontinents bis 2050 voraussichtlich verdoppeln wird, ist die Suche nach einer nachhaltigen Lösung zur Deckung des steigenden Nahrungsmittelbedarfs unerlässlich.

Die Modernisierung und regionale Integration von Agrar- und Ernährungssystemen ist eine mögliche Lösung, um den Hunger zu beseitigen, ein nachhaltiges Produktionswachstum zu gewährleisten und einen breiteren wirtschaftlichen Wandel in Afrika einzuleiten. Um herauszufinden, wie diese Entwicklungen am besten herbeigeführt werden können, und um potenzielle Hindernisse zu bewerten, hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der KU Leuven und des IIASA die potenziellen Auswirkungen zweier kritischer Entwicklungen analysiert - die Integration des kontinentalen Handels und die lokale landwirtschaftliche Entwicklung.
 
In der Studie, die in Nature Food veröffentlicht wurde, verwendete das Team das IIASA Global Biosphere Management Model (GLOBIOM), um die Sektoren Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bioenergie in acht afrikanischen Regionen zu modellieren. Sie analysierten verschiedene Szenarien, darunter ein landwirtschaftliches Entwicklungsszenario, bei dem die Ernteerträge gesteigert und die Kosten für den lokalen Handel gesenkt werden, sowie ein Szenario, bei dem der freie Handel innerhalb des Kontinents eingeführt wird.
 
"Unsere Studie setzt neue Maßstäbe in der Erforschung von Lebensmittelsystemen", sagt die Hauptautorin der Studie, Charlotte Janssens, Forscherin an der KU Leuven und Gastwissenschaftlerin in der IIASA Integrated Biosphere Futures Research Group. "Frühere Studien haben sich entweder auf die Auswirkungen des kontinentalen Handels oder auf die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Entwicklung auf die Nachhaltigkeit konzentriert. Unsere Studie untersucht beide Komponenten in einem konsistenten Modellierungsrahmen."

Das Team fand heraus, dass der Freihandel allein nicht zur Lösung des Problems des Hungers und der Treibhausgasemissionen beitragen wird, da die Handelsintegration meist nur zu einer Verlagerung der Produktion führt. Im Rahmen des Szenarios zur landwirtschaftlichen Entwicklung verbesserte sich jedoch die Handelsbilanz Afrikas mit dem Rest der Welt, und die Unterernährung wurde bis 2050 fast vollständig beseitigt. Die damit verbundenen Landnutzungsänderungen führten immer noch zu einem leichten Anstieg der Treibhausgasemissionen, der durch eine sorgfältige Politikgestaltung kompensiert werden müsste.

"Unser Beitrag kommt gerade zur rechten Zeit, da das wegweisende Abkommen über die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (AfCFTA) 2021 in Kraft tritt und seine nationalen Umsetzungsstrategien derzeit auf dem gesamten Kontinent entwickelt werden", sagt Janssens.
 
Als die Forscher den Freihandel mit der landwirtschaftlichen Entwicklung kombinierten, stellten sie fest, dass die Verringerung der Importe von Nahrungsmitteln von außerhalb noch stärker ausfiel und die Produktions- und Handelsgewinne gleichmäßiger über die afrikanischen Regionen verteilt waren. Vor diesem Hintergrund werden die Ergebnisse der Studie die politischen Entscheidungsträger hoffentlich dazu anregen, sich neben der derzeitigen Handelsintegration auf Investitionen in die landwirtschaftliche Entwicklung zu konzentrieren.

"Insgesamt zeigen wir, dass die Angleichung der kontinentalen Freihandels- und der lokalen Agrarentwicklungspolitik von entscheidender Bedeutung ist, um gleichzeitig Handels-, Ernährungssicherheits- und Klimaziele zu erreichen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Politikbereichen des afrikanischen Handels ist daher von entscheidender Bedeutung", schlussfolgert Studienautor Petr Havlik, der die Integrated Biosphere Futures Research Group am IIASA leitet.
  
Kontakt: International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), Petr Havlik | havlikpt@iiasa.ac.at
 
Referenz: Janssens, C., Havlík, P., Boere E., Palazzo, A., Mosnier, A., Leclère, D., Balkovic, J., Maertens, M. (2022). Eine nachhaltige Zukunft für Afrika durch kontinentalen Freihandel und landwirtschaftliche Entwicklung. Nature Food DOI:10.1038/s43016-022-00572-1 [pure.iiasa.ac.at/18163/]
 
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Umwelt | Ressourcen, 18.08.2022

     
        
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