Endlich ein eigenes Gewächshaus: Das ist zu beachten
Viele Gärtner hegen einen großen Traum: Mit einem eigenen Gewächshaus die Ernteerträge steigern oder exotische Pflanzen anzubauen, die unter Freilandbedingungen bei uns nicht überleben würden. Doch der Weg dorthin muss gut durchdacht sein. Angefangen bei rechtlichen Hürden über die richtige Standortwahl bis hin zu einem fachgerechten Aufbau – wir haben die wichtigsten Planungsschritte zusammengefasst, mit denen das Projekt Gewächshaus garantiert gelingt.
Vorbereitung ist alles
Nicht jedes Gewächshaus eignet sich für jeden Garten – in manchen Fällen müssen die Überlegungen gänzlich verworfen werden, damit sich die Anschaffung nicht zu einem Rohrkrepierer entwickelt.
Sie überlegen, ein eigenes Gewächshaus zu bauen oder sich für eines der wunderschönen Kaufmodelle zu entscheiden? Dann werfen Sie bereits im Vorfeld einen Blick in die regionalen Vorschriften. Je nach Größe benötigen Sie nämlich eine Baugenehmigung. Für Kleingartenvereine gilt eine maximale Überdachungsfläche von 24 Quadratmeter, die nicht überschritten werden darf. Da ein Gewächshaus dauerhaft steht, kann das in vielen Fällen zu einem Problem werden, sodass zu einem temporären Modell gegriffen werden muss. In privaten Gärten muss der Abstand zu Nachbarn berücksichtigt werden, damit es gebaut werden kann. Weiterhin spielen die Größe und der Nutzungszweck eine wichtige Rolle. Das zuständige Bauamt Ihrer Gemeinde kann Sie umfassend über die Regelungen informieren.
Witterungsunabhängig Gärtnern: So gelingt es
Die erste Hürde ist gemeistert – sie haben die Erlaubnis, ein Gewächshaus zu errichten. Nun stehen die genauen Planungen an, um das schützende Quartier zu bauen.
Standort
Suchen Sie sich zunächst den hellsten Platz in Ihrem Garten und beobachten den Sonnenstand. Unter Bäumen oder an Hecken und Mauern ist ein Gewächshaus nicht empfehlenswert, da vor allem im Frühjahr und Herbst an diesen Stellen zu viel Schatten ankommt. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Viele Gärtner bevorzugen den Anbau von Pflanzen im Anlehngewächshaus, da die Hauswand eine zusätzliche Wärmequelle darstellt. Im Sommer kann eine kleine Baumkrone als natürlicher Schattenspender fungieren, damit die Pflanzen im Inneren nicht verbrennen. Nur sollte es nicht unbedingt die größte Eiche der Umgebung sein.
Das Gewächshaus benötigt zu dem einen windgeschützten Platz, um nicht zu sehr auszukühlen. Zu wenig Wind kann allerdings die Moosbildung begünstigen. Achten Sie am ehesten darauf, dass eine natürliche Zirkulation stattfindet. Der Platz für das Gewächshaus sollte ebenfalls so gewählt werden, dass im Winter keine Schneemassen auf das Dach gelangen, damit das Material nicht zerstört wird.
Größe
Zwölf Quadratmeter ist die Idealgröße eines Gewächshauses, damit Sie eine ertragreiche Ernte haben werden. Ist es kleiner, müssen Sie überlegen, ob sich der Bau überhaupt lohnt, um vielseitig anzubauen. Haben Sie mehr Platz zur Verfügung, können Sie diesen natürlich auch nutzen. Gewächshäuser sind in unterschiedlichen Größen oder nach Maßanfertigung erhältlich. Auch in der Höhe sollte genug Freiraum vorhanden sein, damit das Gewächshaus mit dem Dachfirst nicht an die Baumkrone stößt.
Material
Die beliebtesten Materialien für Gewächshäuser sind Glas – in unterschiedlichen Ausführungen bis hin zu Sicherheitsglas –, Stegplatten aus Polycarbonat oder Plexiglas. Während die Kunststoffvarianten meist eingetrübt sind und über eine natürliche Schattierung verfügen, müssen Sie bei einem Gewächshaus aus Glas darüber nachdenken, in den Monaten mit starker Sonneneinstrahlung Schattierungsnetze anzubringen. Außerdem ist Glas in der Anschaffung teurer als die Alternativen. Kunststoff hingegen ist leicht und einfach zu montieren.
Bei der Planung ist zusätzlich die Wärmespeicherung zu berücksichtigen. Mauergewächshäuser, die auf einem Steinfundament errichtet werden, sind nicht nur stabiler, sie können die Wärme auch länger halten und somit die Pflanzen damit versorgen.
Zubehör
Ist das Gewächshaus aufgebaut, kann es unter bestimmten Voraussetzungen ganzjährig genutzt werden. Dazu sind eine Heizung und elektrische Versorgung notwendig. Idealerweise lässt sich die Heizung über den Hausanschluss installieren. Unter Umständen hat das allerdings hohe Kosten zur Folge. Gleiches gilt für die Bewässerung. Automatische oder smarte Systeme sind immer stärker im Kommen, bei Ihren Überlegungen müssen Sie jedoch berücksichtigen, ob Trinkwasser oder Brunnenwasser zum Einsatz kommen soll.
Bewährt haben sich automatische Belüftungssysteme über Hydraulikstangen. Das Material im Inneren dehnt sich bei Hitze aus und die Fenster öffnen sich ohne Zutun. Umgekehrt schließen sie sich auch, wenn die Temperaturen sinken. Damit wird ein regelmäßiger Luftaustausch gewährleistet und die Ausbreitung von Pilzen, Krankheiten oder Schädlingen verhindert.
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