Fairtrade hat positive Auswirkungen auf das Leben von Blumenarbeiter*innen in Ostafrika
Mehr als die Hälfte der 71.000 Beschäftigten auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen in aller Welt sind Frauen
- Aktuelle Studie belegt: Blumenarbeiter*innen auf Fairtrade-zertifizierten Farmen in Ostafrika erhalten höhere Löhne und haben bessere Arbeitsbedingungen als Arbeiter*innen auf nicht-zertifizierten Farmen.
- Zusätzlich hat Fairtrade eine wichtige Rolle in der Unterstützung von Arbeitsrechten und Geschlechtergerechtigkeit.

Neben den höheren Löhnen sorgen laut der Studie auch die Fairtrade-Prämien dafür, dass die Blumenarbeiter*innen unter geringerem finanziellen Druck stehen. Fast neun von zehn sagten, dass sie oder ihre Haushaltsmitglieder individuell von der Fairtrade-Prämie profitiert haben. Die Prämie ist ein finanzieller Aufschlag, den die Farmen für ihre Fairtrade-Verkäufe zusätzlich erhalten und der direkt den Beschäftigten zugutekommt. Am häufigsten investieren die Blumenarbeiter*innen die Fairtrade-Prämien in Schulbildung, Haushaltsgegenstände und Gemeinschaftsprojekte wie Wasser-, Gesundheits- und Schulinfrastruktur. „Die Ergebnisse dieser Studie sind eine echte Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind", sagt Melanie Dürr, Global Product Manager für Blumen und Pflanzen bei Fairtrade International.
Sensibilisierter für Arbeitnehmendenrechte und Geschlechtergerechtigkeit
Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass Fairtrade-Arbeiter*innen selbstbewusster sind, wenn es um die Durchsetzung ihrer Rechte am Arbeitsplatz, die Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen und das Engagement in ihren Gemeinden geht. Schulungen des Produzentennetzwerks Fairtrade Africa haben zudem nachweislich das Verständnis der Arbeitnehmenden für geschlechtsspezifische Fragen erweitert. Das ist sehr wichtig, denn mehr als die Hälfte der 71.000 Beschäftigten auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen in aller Welt sind Frauen, und mehr als 50 Prozent der Führungs- und Managementpositionen auf diesen Farmen sind von Frauen besetzt, was außergewöhnlich ist.
Fairtrade lohnt sich auch für die Blumenfarmen
Fairtrade lohnt sich nicht nur für die Arbeiter*innen. Auch die von den Forscher*innen befragten Farmmanager*innen äußerten sich positiv über Fairtrade. Sie gaben an, dass die Vorteile von Fairtrade die Kosten der Zertifizierung überwiegen. Zu diesen zählen ein verbesserter Marktzugang, stabile Preise und langfristige Verpflichtungen seitens der Käufer.
Trotz zahlreicher Vorteile auch Verbesserungen nötig
Neben vielen positiven Befunden enthält die Studie auch eine Reihe von Empfehlungen. So wird Fairtrade aufgefordert, das Engagement für Arbeiter*innen in Bezug auf Lohnverhandlungen und deren gewerkschaftliche Vertretung auszuweiten, sich für weitere Lohnsteigerungen in Richtung existenzsichernde Löhne einzusetzen und die Umweltanforderungen zu stärken. „Obwohl wir mit den Ergebnissen der Studie zufrieden sind, zeigt sie auch, dass wir uns noch verbessern können. Wir arbeiten weiter daran, die Löhne der Blumenarbeiter*innen zu steigern und die Umweltverträglichkeit des Blumenanbaus zu verbessern um unser Ziel, eine gerechtere und nachhaltigere Welt für alle zu schaffen, zu erreichen", so Dürr abschließend.
Mehr zur Studie
Die Studie mit dem Titel „Impact of Fairtrade on flower workers and market access of flower farms in East Africa” wurde von Social Policy and Development Consulting Limited durchgeführt.
Mehr zu Fairtrade-Blumen
Blumen sind ein wichtiges Fairtrade-Produkt und bei den Konsument*innen sehr beliebt, insbesondere zu festen jährlichen Anlässen wie dem Valentinstag. 97 Prozent der gesamten Fairtrade-Blumenproduktion findet in Ostafrika statt. Allein im Jahr 2021 dort wurden 5,1 Milliarden Stiele Fairtrade-Blumen von fast 70.000 Arbeiter*innen produziert. Im gleichen Zeitraum wurden mit dem Verkauf von Fairtrade-Blumen weltweit mehr als 8,5 Millionen Euro an Prämien erwirtschaftet.
Kontakt: Fairtrade Deutschland e.V., Marcelo Crescenti | presse@fairtrade-deutschland.de | fairtrade-deutschland.de
Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 13.02.2023

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