Die andere Art zu reisen - Evaneos
Nachhaltiger, bewusster und mit Mehrwert für die lokale Community!
Auf der diesjährigen Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Anfang März in Berlin stand das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Ein komplexes und gleichzeitig herausforderndes Thema für eine Industrie, die mit Flügen und Schiffsreisen die Umwelt belastet.
Im forum Interview erklärt Letsy Vattanirappel, Country Managerin DACH & Niederlande bei Evaneos, wie Reiseunternehmen bessere Reisen für Mensch und Umwelt bieten können.
Die diesjährige ITB steht unter dem Motto Nachhaltigkeit. Wie setzt ihr euch dafür ein?
Evaneos ist ein Marketplace, der sich nachhaltigere und "bessere Reisen" auf die Fahne geschrieben hat. Unsere Kunden werden direkt mit Expert:innen am Reiseziel in Verbindung gebracht. Mit ihren lokalen Kenntnissen sind die Expert:innen in der Lage, Individualreisen auf die jeweiligen Wünsche anzupassen, gleichzeitig die Kultur und Umwelt vor Ort zu unterstützen und Reisen verantwortungsvoller zu planen. Dafür erhalten die Agenturen den Löwenanteil der Reisesumme, nämlich ganze 87 Prozent. Da wir als Reiseplattform ein Technologieanbieter sind, stellen wir die Website, die App und die Backendportale, über die Expert:innen die Reise organisieren können – komplett transparent und mit voller Kontrolle.
Wie stellt ihr sicher, dass sich der Reisende auf dieses Versprechen auch tatsächlich verlassen kann?
Seit einigen Jahren arbeiten wir vermehrt daran, unser Commitment greifbarer zu machen, beispielsweise durch externe Zertifizierungen. Wir sind Mitglied der B Corp-Bewegung, wobei wir detailliert im Hinblick auf unsere ESG (Environmental, Social, Governance)-Aktivitäten auditiert werden. Auf der diesjährigen ITB wurde uns zudem die Travelife Zertifizierung verliehen, ein international anerkannter Standard für nachhaltigen Tourismus, mit Nachhaltigkeitskriterien für das Umwelt- und Sozialmanagement im Tourismus.
Außerdem ermutigen wir auch unsere lokalen Partneragenturen, sich zertifizieren zu lassen. Dabei verfolgen wir das Ziel, dass bis 2025 über 400 unserer Partner und Agenturen den Partner-Status oder die Zertifizierung von Travelife erhalten. Aktuell sind über 200 bereits im Prozess. Zusätzlich stellen wir anhand sozialer, ökologischer und ökonomischer Kriterien sicher, dass unsere Partneragenturen zu einem nachhaltigeren Tourismus beitragen. On top honorieren wir besondere lokale Engagements unserer Partner, die beispielsweise der lokalen Community zugutekommen.
Im Mittelpunkt steht aber die Reise selbst. Setzt ihr hierbei auf Vorgaben?
Klar, Mindeststandards gibt es schon von unserer Seite, beispielsweise keine Aktivitäten mit wilden Tieren. Ansonsten machen wir weder dem Reisenden noch dem Agenten irgendwelche Vorschriften, geben jedoch gerne Tipps, zum Beispiel an welche Destination man am besten mit dem Zug kommt, um umweltbelastende Flüge zu vermeiden. Speziell während Corona haben wir auch "close-to-home" Destinationen vorgeschlagen. Das geht alles einher mit unserem "Slow Travel"-Ansatz: Wir wollen zeigen, dass nachhaltigere und gleichzeitig erholsame und sogar luxuriöse Reisen durchaus möglich sind. Im Zeitalter der Digitalisierung stehen wir alle unter enormem Druck. Um runterzukommen, sollten wir erholsamer reisen und uns vielleicht auch mehr Zeit nehmen oder aber auch mal in der Nebensaison verreisen.
Evaneos hat kürzlich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Ein so hohes Commitment von Investoren ist in der Reisebranche doch eher ungewöhnlich?
Seit 2009 sind wir jetzt am Markt und haben in mehreren Finanzierungsrunden insgesamt rund 110 Mio. € eingesammelt. Die Tatsache, dass uns zumeist dieselben Investoren unterstützen, bestätigt, dass wir ein hohes Maß Vertrauen genießen. 2022 haben wir bereits schwarze Zahlen geschrieben und nutzen die Investitionen für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer technischen Systeme und stärken auch unsere bestehenden Märkte wie zum Beispiel Deutschland, Spanien, Italien oder die Niederlande.
Anfang März ist der International Women's Day. Was unternehmt ihr im Bereich der Gleichstellung?
Den Statistiken der World Tourism Organization (UNWTO) zufolge sind 54 Prozent der Beschäftigten im Tourismus weiblich, aber nur 20 Prozent besetzen Management-Positionen. Durchschnittlich sind Frauen im Tourismus sogar 14,7 Prozent schlechter bezahlt als männliche Mitarbeiter (ABTA Tourism for Good Report 2021). Auch hier setzt unser Commitment zur Nachhaltigkeit an: Bis 2025 wollen wir weitere 200 weiblich geführte lokale Partneragenturen über unsere Plattform fördern, was wir Ende 2022 bereits zu 25 Prozent erreicht haben. Dabei stammen die rekrutierten Agenturen beispielsweise aus Mauritius, Mexiko, Namibia, Oman, Tansania und Südafrika - allesamt Regionen, wo das Thema weibliche Unternehmensführung unbedingt gefördert werden muss.
Stellt sich abschließend die Frage, was die Tourismusbranche leisten muss, um die Umweltsünden der Vergangenheit zu korrigieren?
In der Branche müssen sich alle Beteiligten bemühen, besser zu werden und eine Art des Reisens zu finden, die nicht nur Reisende, sondern auch die Umwelt, die Menschen und die Wirtschaft der Reiseziele bereichert. Daher sollten wir Fernreisen als Besonderheit sehen, länger in der Destination bleiben und vermehrt in der Umgebung verreisen, um beispielsweise den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke und weiterhin viel Glück für Ihr Vorhaben "besser zu reisen".
Über Evaneos
Im forum Interview erklärt Letsy Vattanirappel, Country Managerin DACH & Niederlande bei Evaneos, wie Reiseunternehmen bessere Reisen für Mensch und Umwelt bieten können.
Die diesjährige ITB steht unter dem Motto Nachhaltigkeit. Wie setzt ihr euch dafür ein?
Evaneos ist ein Marketplace, der sich nachhaltigere und "bessere Reisen" auf die Fahne geschrieben hat. Unsere Kunden werden direkt mit Expert:innen am Reiseziel in Verbindung gebracht. Mit ihren lokalen Kenntnissen sind die Expert:innen in der Lage, Individualreisen auf die jeweiligen Wünsche anzupassen, gleichzeitig die Kultur und Umwelt vor Ort zu unterstützen und Reisen verantwortungsvoller zu planen. Dafür erhalten die Agenturen den Löwenanteil der Reisesumme, nämlich ganze 87 Prozent. Da wir als Reiseplattform ein Technologieanbieter sind, stellen wir die Website, die App und die Backendportale, über die Expert:innen die Reise organisieren können – komplett transparent und mit voller Kontrolle.
Wie stellt ihr sicher, dass sich der Reisende auf dieses Versprechen auch tatsächlich verlassen kann?
Seit einigen Jahren arbeiten wir vermehrt daran, unser Commitment greifbarer zu machen, beispielsweise durch externe Zertifizierungen. Wir sind Mitglied der B Corp-Bewegung, wobei wir detailliert im Hinblick auf unsere ESG (Environmental, Social, Governance)-Aktivitäten auditiert werden. Auf der diesjährigen ITB wurde uns zudem die Travelife Zertifizierung verliehen, ein international anerkannter Standard für nachhaltigen Tourismus, mit Nachhaltigkeitskriterien für das Umwelt- und Sozialmanagement im Tourismus.
Außerdem ermutigen wir auch unsere lokalen Partneragenturen, sich zertifizieren zu lassen. Dabei verfolgen wir das Ziel, dass bis 2025 über 400 unserer Partner und Agenturen den Partner-Status oder die Zertifizierung von Travelife erhalten. Aktuell sind über 200 bereits im Prozess. Zusätzlich stellen wir anhand sozialer, ökologischer und ökonomischer Kriterien sicher, dass unsere Partneragenturen zu einem nachhaltigeren Tourismus beitragen. On top honorieren wir besondere lokale Engagements unserer Partner, die beispielsweise der lokalen Community zugutekommen.
Im Mittelpunkt steht aber die Reise selbst. Setzt ihr hierbei auf Vorgaben?
Klar, Mindeststandards gibt es schon von unserer Seite, beispielsweise keine Aktivitäten mit wilden Tieren. Ansonsten machen wir weder dem Reisenden noch dem Agenten irgendwelche Vorschriften, geben jedoch gerne Tipps, zum Beispiel an welche Destination man am besten mit dem Zug kommt, um umweltbelastende Flüge zu vermeiden. Speziell während Corona haben wir auch "close-to-home" Destinationen vorgeschlagen. Das geht alles einher mit unserem "Slow Travel"-Ansatz: Wir wollen zeigen, dass nachhaltigere und gleichzeitig erholsame und sogar luxuriöse Reisen durchaus möglich sind. Im Zeitalter der Digitalisierung stehen wir alle unter enormem Druck. Um runterzukommen, sollten wir erholsamer reisen und uns vielleicht auch mehr Zeit nehmen oder aber auch mal in der Nebensaison verreisen.
Evaneos hat kürzlich eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Ein so hohes Commitment von Investoren ist in der Reisebranche doch eher ungewöhnlich?
Seit 2009 sind wir jetzt am Markt und haben in mehreren Finanzierungsrunden insgesamt rund 110 Mio. € eingesammelt. Die Tatsache, dass uns zumeist dieselben Investoren unterstützen, bestätigt, dass wir ein hohes Maß Vertrauen genießen. 2022 haben wir bereits schwarze Zahlen geschrieben und nutzen die Investitionen für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer technischen Systeme und stärken auch unsere bestehenden Märkte wie zum Beispiel Deutschland, Spanien, Italien oder die Niederlande.
Anfang März ist der International Women's Day. Was unternehmt ihr im Bereich der Gleichstellung?
Den Statistiken der World Tourism Organization (UNWTO) zufolge sind 54 Prozent der Beschäftigten im Tourismus weiblich, aber nur 20 Prozent besetzen Management-Positionen. Durchschnittlich sind Frauen im Tourismus sogar 14,7 Prozent schlechter bezahlt als männliche Mitarbeiter (ABTA Tourism for Good Report 2021). Auch hier setzt unser Commitment zur Nachhaltigkeit an: Bis 2025 wollen wir weitere 200 weiblich geführte lokale Partneragenturen über unsere Plattform fördern, was wir Ende 2022 bereits zu 25 Prozent erreicht haben. Dabei stammen die rekrutierten Agenturen beispielsweise aus Mauritius, Mexiko, Namibia, Oman, Tansania und Südafrika - allesamt Regionen, wo das Thema weibliche Unternehmensführung unbedingt gefördert werden muss.
Stellt sich abschließend die Frage, was die Tourismusbranche leisten muss, um die Umweltsünden der Vergangenheit zu korrigieren?
In der Branche müssen sich alle Beteiligten bemühen, besser zu werden und eine Art des Reisens zu finden, die nicht nur Reisende, sondern auch die Umwelt, die Menschen und die Wirtschaft der Reiseziele bereichert. Daher sollten wir Fernreisen als Besonderheit sehen, länger in der Destination bleiben und vermehrt in der Umgebung verreisen, um beispielsweise den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke und weiterhin viel Glück für Ihr Vorhaben "besser zu reisen".
Über Evaneos
Evaneos wurde 2009 von Eric La Bonnardière und Yvan
Wibaux gegründet und zählt zu den Pionieren des Impact-Tourismus. Evaneos
bietet Reisenden die Möglichkeit, mit circa 600 lokalen Partneragenturen in
über 160 Destinationen in direkten Kontakt zu treten, um gemeinsam
nachhaltigere und authentischere Reisen zu planen. Evaneos glaubt an den
positiven Effekt für unsere Welt und das Wohle aller, wenn sich Fernweh und
gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein miteinander verbinden. Dafür
bietet der Reiseexperte ein alternatives und ethisches Angebot, das auf ihrem
Motto "besser Reisen" basiert. Damit ist nicht nur ein besseres
Reiseerlebnis gemeint, sondern auch ein besserer Umgang mit Umwelt und
Menschen. In dem Bestreben, den globalen Fußabdruck von touristischen Reisen zu
verringern, hat das Unternehmen ein nachhaltigeres Reisemodell entwickelt.
Hierbei werden Kunden direkt mit lokalen Expert:innen und
Reiseleiter:innen in Verbindung gebracht, um authentische, maßgeschneiderte
Abenteuer jenseits des Gewöhnlichen anzubieten. Kunden, die mit Evaneos
ihren Urlaub buchen, können damit direkt einen Beitrag für die lokal
herrschenden sozioökonomischen und ökologischen Gegebenheiten leisten.
Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 23.03.2023
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