Gesundheitsgefahr Motorradlärm
Deutsche Umwelthilfe und Bundesverband gegen Motorradlärm rufen Betroffene zur Vernetzung und Meldung von Lärm-Hotspots auf
Deutsche Umwelthilfe und Bundesverband gegen Motorradlärm starten Aktivitäten gegen gesundheitsschädlichen Straßenverkehrslärm durch Motorräder; betroffene Personen können sich unter www.motorradlaerm.de/#hotspot-melden informieren und vernetzen sowie Lärm-Hotspots melden.
Zum Start der Motorradsaison im Frühjahr wird die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit dem Vereinigten Arbeitskreis gegen Motorradlärm (VAGM) aktiv gegen gesundheitsschädlichen Motorradlärm. Unter www.motorradlaerm.de/#hotspot-melden haben die Verbände eine neue Plattform ins Leben gerufen, auf der Betroffene Lärm-Hotspots in einer Karte eintragen sowie bestehende Initiativen in der Umgebung ausfindig machen und kontaktieren können. Eine Sammlung von fachlichen Stellungnahmen, Gerichtsurteilen und Gutachten hilft Betroffenen außerdem, ihr Recht auf mehr Lärmschutz durchzusetzen.
Dorothee Saar, DUH-Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung: "Lärm macht krank. Insbesondere unnötig laute Motorräder sind seit Jahrzehnten ein ernstzunehmendes Problem für Millionen Menschen. Wirkungslose Lärmtests in den Zulassungsverfahren und fehlende Höchstwerte für Motorradlärm tragen dabei ganz klar die Handschrift der Industrielobby. Auf der anderen Seite stoßen Kommunen bei der Durchsetzung lokaler Gegenmaßnahmen wie Tempo 30 nach wie vor auf bürokratische Hürden des Straßenverkehrsrechts. Wir fordern Verkehrsminister Wissing auf, endlich die Änderungen im Gesetz vorzulegen, die den Kommunen den notwendigen Handlungsspielraum geben. Was die Politik nicht regelt, müssen die Bürgerinnen und Bürger ausbaden und teils mit ihrer Gesundheit bezahlen. Mit unserem neuen Bündnis unterstützen wir die betroffenen Menschen dabei, gemeinsam Druck auszuüben."
DUH und VAGM fordern wirksame Maßnahmen gegen Motorradlärm. Dazu gehört, dass die Länder der Polizei ausreichend Personal und Mittel zur Verfügung stellen, um regelmäßige Kontrollen durchführen und zu laute Motorräder aus dem Verkehr ziehen zu können. Pilotprojekte mit Maßnahmen zur Lärmreduzierung müssen ohne bürokratische Erschwernisse auf lokaler Ebene leichter als bisher durchzuführen zu sein. Lärmblitzer, wie sie in Frankreich bereits eingesetzt werden, müssten auch in Deutschland endlich zugelassen und in den betroffenen Regionen installiert werden. Dazu müssen auch auf Bundesebene endlich die Weichen gestellt werden.
Dazu Holger Siegel vom VAGM: "Regelmäßige Kontrollen erzielen eine abschreckende Wirkung und reduzieren unnötigen Lärm. Lärmblitzer können helfen, die Polizei zu entlasten und trotzdem eine hohe Kontrolldichte sicherzustellen. Gleichzeitig setzen wir auch auf einen Diskurs und Einsicht der Lärmverursacher, die sich der Auswirkung ihres Handels auf andere Personen teilweise nicht bewusst sind. Sie schaden letztlich auch ihrem eigenen Hobby."
Hintergrund:
Das Projekt von DUH und VAGM wird vom Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert. Nach Luftverschmutzung ist Lärm die zweitgrößte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme. Unter den Lärmquellen ist nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) der Straßenverkehr die mit Abstand dominanteste: Drei Viertel der Menschen in Deutschland werden durch Straßenverkehrslärm gestört oder gar belästigt. Das kommt auch die Staatskasse teuer zu stehen: Allein die Gesundheitskosten in Folge der Lärmbelastung betrugen im Jahr 2016 laut UBA 1,77 Milliarden Euro.
Besonders gesundheitsschädlich sind die sogenannten Lärmspitzen. Dies sind einzelne extreme Lärmsituationen (etwa bei zu starker Beschleunigung, oder wegen manipulierter Auspuffanlagen), die vor allem von Motorrädern und teilweise Sport-Pkw sowohl im städtischen Verkehr als auch auf beliebten Ausflugstrecken im ländlichen Raum verursacht werden. Die Fahrzeuge sind oft bereits ab Werk zu laut, halten Vorgaben zu Geräuschemissionen nur unter Bedingungen im Prüfstandzyklus ein und sind teilweise von den Fahrzeughaltern manipuliert.
Links:
- Hier können Sie Lärm-Hotspots in ihrer Umgebung melden
- Mehr Informationen zum Thema Motorradlärm finden Sie hier
Kontakt: Bundesverband gegen Motorradlärm, Holger Siegel | h.siegel@motorradlaerm.de | www.motorradlaerm.de
Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 18.04.2023
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
23
DEZ
2024
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
03
JAN
2025
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Megatrends
Depression ist die neue VolkskrankheitUm den Trend zu stoppen empfiehlt Christoph Quarch einen Kommunikations- und Perspektivenwechsel - auch der Medien
Jetzt auf forum:
Fotoausstellung Klimagerecht leben
Ohne Vertrauen ist alles nichts
The Custodian Plastic Race 2025
Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?
Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet
Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.
TARGOBANK spendet 200.000 Euro für Herzensprojekte von Mitarbeitenden