Wie nachhaltig ist die internationale Tech-Branche?

Die internationalen Tech-Unternehmen sind ein bisschen wie die Diamanten unter den Unternehmen. Jeder kennt klangvolle Namen wie Apple, Tesla, Google und mittlerweile auch OpenAI. Doch wie steht es in der Tech-Branche eigentlich um das Thema Nachhaltigkeit? Was tun die bekannten Firmen in diese Richtung und wo ist noch Verbesserungsbedarf?

Tech-Unternehmen gehören zur Innovations-Elite. In punkto Nachhaltigkeit besteht hier jedoch an manchen Stellen trotzdem noch Nachholbedarf. @ NASA, Unsplash.comTech-Unternehmen gehören zur Innovations-Elite. In punkto Nachhaltigkeit besteht hier jedoch an manchen Stellen trotzdem noch Nachholbedarf. @ NASA, Unsplash.com
 

Tech-Unternehmen: Hort der Innovation

Die internationalen Tech-Unternehmen gelten als Hort der Innovation: Viele der disruptiven Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte sind auf die zurückzuführen:
Diese Innovationen schlagen sich auch in großen Unternehmenswerten nieder, wie ein Blick auf den US Tech 100 zeigt: Der Futures CFD der NASDAQ-100 Index führt zahlreiche der genannten Unternehmen und konnte in den letzten 8 Jahren seinen Gesamtkurs trotz turbulenter Zeiten fast verdoppeln.

Darüber hinaus stehen viele weitere Innovationen in der Pipeline, die das Potenzial für erneute Disruptionen haben:
  • Autonomes Fahren
  • 3D-Druck in der Medizin
  • Impfstoffe gegen Krebs
  • Blockchain für Finanzsysteme

Nachhaltigkeit: Wie lassen sich Unternehmen passend einschätzen?

Für Unternehmen wird zur Bewertung der Nachhaltigkeit gerne das ESG-Kriterium genutzt. Dabei geht es um folgende Aspekte:
  • Environment (Ökologie): Hier geht es um umwelttechnische Themen wie Energieverbrauch, produzierter Müll oder auch die verursachten Emissionen.

  • Social (Soziales): Der soziale Aspekt umfasst alles, was das Unternehmen in Bezug auf die Beziehungen zu anderen tut. Hier geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen im Betrieb. Darüber hinaus spielen aber auch die menschenrechtlichen Bedingungen, unter denen Rohstoffe gefördert werden, eine wichtige Rolle. Zu guter Letzt gehören auch gesellschaftliches Engagement und Diversität zum Sozialaspekt.

  • Governance (Verantwortung): Hierbei geht es vor allem um verantwortungsvolle Unternehmensführung. Hält das Unternehmen Compliance-Kriterien ein? Wie steht es um Korruption? Werden die Bedürfnisse aller Stakeholder beachtet?
Für eine gute ESG-Bewertung reicht es heute also nicht aus, wenn ein Unternehmen auf rein ökologische Faktoren setzt. Vielmehr müssen alle Bereiche beachtet und im besten Fall miteinander verzahnt werden.

Wie stehen die Tech-Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit dar?

Ein Blick auf die Tech-Branche zeigt: Viele internationale Tech-Unternehmen arbeiten daran, in Bezug auf die ESG-Kriterien gut abzuschneiden. Dies ist gerade für börsennotierte Unternehmen essenziell. Der Grund: Institutionelle Anleger wie große Fonds setzen mehr und mehr auf Investments mit gutem ESG-Rating.
Die großen Unternehmen der Tech-Branche stehen hier also nicht unbedingt schlecht dar. Aber: Sie sind keinesfalls die Speerspitze der Nachhaltigkeit. 

Hier einige Beispiele:
  1. Tesla: Tesla wurde im Jahr 2022 aus dem S&P 500 ESG-Index geworfen
    Im Jahr 2022 erfolgte ein Paukenschlag: Tesla, eigentlich bekannt als grüner Autobauer, wurde aus dem S&P 500 ESG-Index geworfen. Der Grund: Es fehlt eine klare Low-Carbon-Strategie. Der CO2-Ausstoß der Fahrzeug-Flotte in der Produktion ist also zu hoch und es gibt keine ausreichende strategische Ausrichtung, dies zu ändern. Zudem gebe es Probleme mit Diskriminierung und den Arbeitsbedingungen in der Fabrik in Fremont. Auch wenn Elon Musk und das Unternehmen sich dagegen gewehrt haben, zeigt sich hier, dass auch bei den bekannten Tech-Unternehmen nicht alles perfekt ist.

  2. OpenAI: Schwierige Arbeitsbedingungen bei der Fehlersuche für ChatGPT
    Eine weitere Schlagzeile betrifft das Unternehmen, welches aktuell in aller Munde ist: OpenAI. Hier geht es vor allem um Probleme sozialer Natur, denn offenbar wurden über ein Subunternehmen Mitarbeiter in Kenia beschäftigt, die unter schlechten Arbeitsbedingungen Fehler sowie schlechte Inhalte in ChatGPT finden und melden sollten. Dabei ging es unter anderem um Schilderungen sexualisierter Gewalt, Mord und andere problematische Inhalte. Dabei hätten die Mitarbeiter trotz Wunsch offenbar keine ausreichende psychologische Unterstützung erhalten. Darüber hinaus habe der Stundenlohn mit 1,50 bis 2 Euro definitiv zu niedrig gelegen. OpenAI hat den Vertrag mit dem Dienstleister mittlerweile beendet. 

Nachhaltigkeit: Auch die Tech-Branche hat noch viel Arbeit vor sich

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Nachhaltigkeit mittlerweile in der Weltwirtschaft angekommen ist. Fast jedes große Unternehmen bezieht entsprechende Faktoren mit in die eigene Arbeit ein. Trotzdem läuft bei weitem noch nicht alles rund – auch nicht bei den bekannten Tech-Unternehmen. So innovativ diese im technischen Bereich auch sind: In punkto Nachhaltigkeit kämpfen sie mit den gleichen Hürden wie alle anderen Wirtschaftszweige.

Technik | Cleantech, 14.04.2023

     
        
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