Fast alle Deutschen glauben an den Klimawandel, aber er wird nur von wenigen als ausschließlich menschengemacht verstanden
Aktueller YouGov-Report zu Nachhaltigkeit und Klimawandel
Der Klimawandel ist das zentrale Thema unserer Zeit. Er betrifft alle Länder, Kontinente und Menschen dieser Erde. Fast jeder Deutsche (98 Prozent) glaubt an die Existenz des Klimawandels. Die Ursachen werden in der Mehrheit aber nicht eindeutig nur dem Menschen zugeordnet.

Für die aktuelle Nachhaltigkeits-Studie hat die internationale Data & Analytics Group YouGov sechs verschiedene Nachhaltigkeits-Typen errechnet, welche die Frage nach dem menschengemachten Klimawandel unterschiedlich einschätzen: Während fast drei von vier Befragten unter den "Hoffnungsvoll Besorgten" (73 Prozent, Kategorie 0-3) denken, dass vor allem menschengemachte Ursachen für den Klimawandel verantwortlich sind, glauben dies unter "Abwälzenden Passiven" nur 28 Prozent und unter "Klimawandel-Agnostikern" nur 18 Prozent der Befragten. Die "Klimawandel-Agnostiker" sind insgesamt am skeptischsten: 15 Prozent geben an, der Klimawandel sei ausschließlich ein Resultat natürlicher Ursachen (Vergleich: "Abwälzende Passive": 4 Prozent, "Hoffnungsvoll Besorgte" 2 Prozent, Skalenpunkt 10 der Abfrage).
Rund sieben von zehn Befragten in ganz Deutschland (72 Prozent) befürchten Auswirkungen des Klimawandels auf der ganzen Welt. Auch hier zeigt der Blick in die von YouGov definierten Segmente große Unterschiede: Unter den "Hoffnungsvoll Besorgten" sind es 98 Prozent und unter den "Klimawandel-Agnostikern" 24 Prozent, die große Auswirkungen des Klimawandels auf der ganzen Welt befürchten.
Weitergehende Infos zu den insgesamt sechs Nachhaltigkeits-Typen finden Sie hier oder über den Download der Studie.
Der Begriff Nachhaltigkeit - ein Drittel kennt sich aus
Für die meisten Deutschen ist der Begriff Nachhaltigkeit keine Unbekannte: Knapp neun von zehn Befragten (87 Prozent) haben schon einmal vom Thema Nachhaltigkeit gehört. Wie viel man zum Thema zu wissen glaubt, variiert jedoch in der Bevölkerung. Knapp ein Drittel (32 Prozent) kennt sich nach eigener Einschätzung gut mit dem Thema aus, etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) meint zumindest ein wenig darüber zu wissen.
Die wichtigste Informationsquelle zu Nachhaltigkeits-Themen ist für die Deutschen das Internet: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) bezieht über Websuchen Informationen dazu. Darauf folgen Mainstream-Medien, wie beispielsweise Nachrichtensender (26 Prozent). Knapp jeder Fünfte informiert sich zudem online via soziale Medien (18 Prozent).
Viele Deutsche sind auch der Meinung, dass Nachhaltigkeit schon im Schulalter zum Thema gemacht werden sollte: Mit 80 Prozent gibt die Mehrheit der Befragten an, dass es sehr oder ziemlich wichtig wäre, das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit an weiterführenden Schulen zu unterrichten. Damit wird dem Thema eine ähnlich hohe Relevanz wie etwa den Fächern Erdkunde und Geschichte (je 82 Prozent) zugesprochen (im Vergleich: Mathematik 89 Prozent, Englisch 91 Prozent, Religion 25 Prozent sehr oder ziemlich wichtig).
Etwa zwei Drittel haben schon einmal ihr Verhalten geändert, um nachhaltiger zu sein
Wissen bzw. Information ist wesentlich, wenn es darum geht, nachhaltig zu handeln. 65 Prozent der Befragten geben an, schon einmal ihr Verhalten geändert zu haben, um nachhaltiger zu sein, nachdem sie Informationen über Nachhaltigkeit gesehen oder gehört haben. Wer sein Verhalten einmal hinsichtlich Nachhaltigkeit angepasst hat, bleibt in der Regel auch dabei (76 Prozent vs. 24 Prozent, die in alte Verhaltensmuster zurückfallen).
Insbesondere Personen ab 55 Jahren geben an, ihr Verhalten angepasst zu haben und auch dabei zu bleiben (53 Prozent, vs. 45 Prozent unter 18- bis 34-Jährigen und 47 Prozent unter 35-bis 54-Jährigen). Befragte im Alter von 18 bis 34 Jahren fallen am häufigsten in alte Verhaltensmuster zurück (25 Prozent vs. 15 Prozent unter 35- bis 54-Jährigen und 11 Prozent unter den über 55-Jährigen).
Kosten und Verzicht limitieren die Bereitschaft zu konkreten Maßnahmen nachhaltigen Handelns
Die Mehrheit der Befragten in Deutschland ist davon überzeugt, dass das Verhalten einzelner Personen eine positive Auswirkung auf den Klimawandel haben kann (69 Prozent). Diese Einstellung passt zur generell hohen Bereitschaft der Befragten, konkrete Maßnahmen umzusetzen, um ein nachhaltigeres Leben zu führen.
Maßnahmen, wie der Konsum von regionalen Lebensmitteln, welche mit vergleichsweise geringen Kosten oder Verzicht verbunden sind, finden so etwa größeren Anklang als Verhaltensänderungen, die mit Kosten oder deutlichen Einschnitten einhergehen. Beispielsweise wären 45 Prozent der Deutschen bereit, regionale Lebensmittel zu konsumieren, und jeweils 36 Prozent wären dazu bereit, ihren Energieversorger zu wechseln.
Dennoch gibt es Einschränkungen: Vor allem finanzielle Belastungen aber auch Opportunitätskosten, etwa in Form von Verzicht oder geringerem Nutzen, stellen Barrieren dar. So gibt beispielsweise ein knappes Viertel (22 Prozent) der Befragten an, nicht bereit zu sein, Kleidung nachhaltiger Marken zu kaufen. 59 Prozent wären nicht dazu bereit, auf Fleisch- und Milchprodukte zu verzichten. 30 Prozent wären weiterhin nicht bereit, auf das Fliegen zu Freizeitzwecken zu verzichten. Frauen haben generell eine höhere Bereitschaft, konkrete Maßnahmen umzusetzen, als Männer.
Detaillierte Ergebnisse zum Thema Nachhaltigkeit in Deutschland und zu den sechs Nachhaltigkeits-Segmenten können Sie der Studie entnehmen, die Sie hier unter Angabe Ihrer Kontaktdaten herunterladen können.
Falls Sie Interesse an weiteren Informationen und Daten zu dieser YouGov-Studie haben, oder wenn Sie mehr über die politische Forschung von YouGov erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne an.
Kontakt: YouGov Deutschland GmbH, Martha Posthofen | martha.posthofen@yougov.de | www.yougov.de
Umwelt | Klima, 22.08.2023

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