Die Aktion Zukunft+: ein Klimaschutz-Sofortprogramm für Unternehmen (Teil 3 von 3)
Regionale Klimaschutzprojekte vor der eigenen Haustür - Der Landkreis München bezieht Unternehmen mit ein.
![Partiell entwaldete Stellen im Forstenrieder Park werden durch das Crowdfunding-Projekt der Aktion Zukunft+ wieder bepflanzt. © Aktion Zukunft+](/global/images/cms/Pressemeldungen/2023_10/dji_0935_750x425.png)
Die Aktion Zukunft+ ist eine Initiative des Landkreises München in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ebersberg-München. Mit dem Erwerb von Zukunft+ Zertifikaten unterstützen Spenderinnen und Spender (und so auch Unternehmen) immer gleichzeitig regionale Klimaschutzprojekte in den Landkreisen München und Ebersberg und weltweit Klimaschutzprojekte in Ländern des globalen Südens. Spenderinnen und Spender entscheiden dabei selbst, welche regionalen Projekte sie unterstützen möchten und so via Crowdfunding in die Umsetzung bringen. Ein Zukunft+ Zertifikat kann für 20 Euro erworben werden und ist mit der Einsparung einer Tonne CO? hinterlegt. Die eigenen Treibhausgas-Emissionen können so nach individuellem Wunsch ganz oder in Teilen ausgeglichen werden.
Geeignet als regionales Projekt sind alle Ideen, die direkt oder indirekt helfen Treibhausgase zu verhindern, vermindern oder zu binden. Mit „indirekt" ist gemeint, dass auch Bildungsprojekte, die auf Verhaltensveränderung abzielen, eine Förderchance haben. Drei Kernvoraussetzung sind dabei zu erfüllen: es darf noch keine gesetzlichen Auflagen zur Umsetzung geben, die Treibhausgaswirkung ist dauerhaft und ohne die finanzielle Unterstützung der Aktion Zukunft+ hätte sich das Projekt nicht realisieren lassen.
Somit fokussiert sich nach Aussage von Simone Kister-Betz die Aktion Zukunft+ gerade auf die Projektideen, die aus Klimaschutzaspekten sinnvoll sind, aufgrund unzureichender oder schlechterer Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu anderen Projekten aber „hinten runterfallen".
Welche Projekte werden aktuell schon umgesetzt?
Der Nutzen des Projekts? Mischwälder bauen eine deutlich stabilere und leistungsfähigere Humusschicht auf. Das CO2-Speichervermögen wird von ca. 10 t/ha/a im Fichtenaltbestand nach 15 Jahren auf ca. 17-20 t/ha/a gesteigert. Bei günstigen Niederschlägen kann von einer relativen Stabilität der Bäume für 20 Jahre ausgegangen werden und damit bei 5 ha Wald von einer CO2-Reduktion von 700 - 1.000 t.
Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag für klimastabile Zukunftswälder in der Region, mit Zusatznutzen wie erhöhte Biodiversität, erhöhte Wasserbindefähigkeit für ein verbessertes Trinkwassermanagement und positiven Effekten auf das Kleinklima (Kühlung im Sommer/ Wärme im Winter).![Humusschicht unter einem Kleegrasfeld in Aschheim © Aktion Zukunft+](/global/images/cms/Pressemeldungen/2023_10/20230823163230_750x425.png)
Kleegraskulturen mit hohem Leguminosenanteil dagegen bauen Humus auf. Im Vergleich zu Mais lassen sich damit netto bei einem mittleren bis guten Kleegrasertrag ca. 4 bis 7 t/ha/a CO2 binden respektive verhindern. Eine ganze Menge! Mit den Spendengeldern werden den Landwirten die geringeren Vermarktungserlöse von Kleegras im Vergleich zu Mais ausgeglichen und der erhöhte Bearbeitungsaufwand entschädigt (drei bis fünf Schnitte pro Jahr). Zudem wird von den Spendengeldern die Unterstützung wichtiger Projektpartner entlohnt: die Betreuungs- und Beratungsleistung des Maschinen- und Betriebshilfsring Ebersberg/München-Ost e. V. sowie die wissenschaftliche Begleitung und das Monitoring durch die Sustainio GmbH, die die notwendigen georeferenzierten Bodenproben sowie Analysen durchführt und Humusbilanzen erstellt.
„Ich halte das für eine sinnvolle Maßnahme, um einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten", erklärt der am Projekt teilnehmende Landwirt Matthias Ertl aus Oberhaching in einem Interview. Als Vertreter der jungen Landwirtschaftsgeneration ist Herr Ertl von der Maßnahme überzeugt und betont, dass die Auswirkungen des Klimawandels sich schon jetzt in einer veränderten Niederschlagsverteilung zeigen. Gerade für die Böden in der Münchner Schotterebene mit ihrer begrenzten Humusschicht stellt das eine große Herausforderungen dar. Der Humusaufbau durch Kleegras ist daher entscheidend, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern.
Welche Projektideen könnten schon bald hinzukommen?
Entmutigen lässt sich Simone Kister-Betz davon nicht, denn schließlich ist man gerade erst gestartet und das rege Interesse zeigt, dass die Aktion Zukunft+ zunehmend bekannter wird.
Aktuell arbeitet sie an zwei interessanten Kooperationsideen zum Thema klimafreundliche Moornutzung & Moorwiedervernässung sowie ein weiteres Projekt zum Humusaufbau in der Landwirtschaft. Auch zwei Projektiden zur Nutzung erneuerbarer Energie werden aktuell geprüft.
![](/global/images/cms/Pressemeldungen/2023_09/rz_logo_aktion_zukunft_cmyk.png)
- „Wann ist CO2-Kompensation für Unternehmen sinnvoll?" im Printmagazin forum 03/2023, Seite 32 – 34
- Die Aktion Zukunft+: ein Klimaschutz-Sofortprogramm für Unternehmen (Teil 1 von 3)
Emissionen ausgleichen und lokale Klimaschutzprojekte unterstützen - Die Aktion Zukunft+: ein Klimaschutz-Sofortprogramm für Unternehmen (Teil 2 von 3)
Warum sich die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg für die Aktion Zukunft+ entscheidet – Ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Frühschütz.
Umwelt | Klima, 16.10.2023
![Cover des aktuellen Hefts](/global/images/cms/forum_Cover/forum_2025-01_cover-p.png)
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
MÄR
2025
32. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen (ABSI)
87499 Wildpoldsried
MÄR
2025
Entdecken Sie die Zukunft der Kreislaufwirtschaft - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
40474 Düsseldorf
MAI
2025
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
![](https://www.forum-csr.net/global/images/Werbemittel/2024_01_Banner_ecozoom_forum_csr5.jpg)
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
![](/global/images/cms/Symbolbild/heimat_window-2704968_1280_efraimstochter_pixabay_opt.png)
Der Philosoph Christoph Quarch betrachtet die Debatte um die Rückführung syrischer Flüchtlinge nach dem Sturz von Assad
Jetzt auf forum:
Die Nachhaltigkeitsexperten von tec4U-Solutions gehören zu den TOP 100 der innovativsten Unternehmen
50 Standorte mit E-Schnellladesäulen
Fridays for Future: Über 3000 demonstrieren in München
Bio-Landwirtschaft hat wieder stark zugelegt
Mit diesen Maßnahmen feilen Unternehmen an ihrem ökologischen Image
Sonnenenergie: Die Zukunft der nachhaltigen Stromerzeugung entdecken
Inspirierende Events & spannende Themen
Fast 800.000 Tote und 4,2 Billionen US-Dollar Schäden durch Wetterextreme in 30 Jahren