Die Agenda 2030 hat Halbzeit und feststeht: Zur Umsetzung der SDGs bedarf es verstärkter Anstrengung. B.A.U.M. trägt nicht nur durch ein breites Veranstaltungsprogramm, sondern auch durch konkrete Bildungsangebote dazu bei, dass das für die Umsetzung der nachhaltigen Transformation notwendige Wissen verfügbar ist.
2015 wurden die Sustainable Development Goals (SDGs), die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Am 18./19. September 2023 zog der SDG Summit in New York Halbzeitbilanz. UN-Generalsekretär António Guterres rief in seinem Fortschrittsbericht an die UN-Vollversammlung für die verbleibenden sieben Jahre zu verstärkten Anstrengungen auf und fand klare Worte: „This calls for the strengthening of social cohesion in order to secure dignity, opportunity and rights for all while reorienting economies through green and digital transitions and towards resilient trajectories that are compatible with the goal of the Paris Agreement to limit the global temperature increase to 1.5 degrees Celsius. It calls for a once-in-a-generation commitment to overhaul the international financial and economic system so that it responds to today’s challenges, not those of the 1940s, as well as unprecedented collaboration among members of the Group of 20 and support for all developing countries to advance Sustainable Development Goals related and climate-related action." [1]
Die hier genannten Handlungsfelder finden ihre Entsprechung in Kernkompetenzthemen von B.A.U.M.: Klima & Energie, nachhaltige Mobilität, nachhaltiges Wirtschaften & Sustainable Finance, Digitalisierung & Nachhaltigkeit, Wald & Biodiversität. Somit fühlen auch wir als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften uns angesprochen.
Wo stehen die SDGs?
Die 17 SDGs mit ihren 169 Unterzielen sind eine herausfordernde Vision. Zu ihren Müttern gehört Paula Caballero, damals Direktorin für wirtschaftliche, soziale und Umweltangelegenheiten im kolumbianischen Außenministerium, heute Regionalgeschäftsführerin für Lateinamerika von The Nature Conservancy, einer weltweit tätigen Umweltschutzorganisation mit Sitz in den USA. 2022 haben wir sie für ihr Engagement mit dem B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Die Vision der global nachhaltigen Entwicklung, wie sie die SDGs verkörpern, fordert die Abkehr vom Gewohnten, das Hinterfragen unserer Handlungen, Haltungen und Geschäftsmodelle.
Einzelne Unternehmen nutzen die SDGs bereits als Kompass für ihr Nachhaltigkeitsmanagement. Die große Chance der 17 Ziele: Sie stellen einen Wertekanon dar, in dem sich jede Unternehmerin und jeder Unternehmer wiederfinden kann. Sie erzeugen Resonanz.
Auch in der Kommunikation sind die SDGs präsent: bei Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, auf den verschiedenen politischen Ebenen. Sicher, die Agenda einer global nachhaltigen Entwicklung könnte noch bekannter sein. Unsere Aufgabe sehen wir als bundesweit tätiger Unternehmensverband darin, die SDGs in die Fläche, in alle Bereiche der Wirtschaft zu tragen.
SDG-Scouts® – Schulung von Auszubildenden und Nachwuchskräften für Nachhaltigkeit
Ein Projekt, das dazu beiträgt, die SDGs bekannter zu machen, sind unsere SDG-Scouts®. Das 2023 von UNESCO und Bundesbildungsministerium mit dem Nationalen Preis Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnete Projekt motiviert junge Menschen, sich für die Umsetzung der SDGs zu engagieren und als Multiplikator:innen für Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen zu wirken.
Die Workshops vermitteln interdisziplinäres Wissen und Zusammenhänge, was die SDG-Scouts® befähigt, autonom im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln. Durch die Sensibilisierung für nachhaltige Entscheidungen entwickeln die SDG-Scouts® vorausschauende, zukunftsfähige Lösungsansätze, um die SDGs und die Nachhaltigkeitsbestrebungen ihrer Unternehmen zu stärken. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Auszubildende und Nachwuchskräfte sind die Führungskräfte von morgen. Indem sich das Projekt SDG-Scouts® an junge Talente wendet, nutzt es deren Innovationspotenzial, stärkt eine zukunftsorientierte Denkweise und legt den Grundstein für eine nachhaltige Unternehmensführung. Die Workshops antworten zudem auf das Ohnmachtsgefühl, mit dem die junge Generation angesichts von Klimawandel, Kriegen und Pandemien in die Zukunft blickt, und steigern die Motivation und das Engagement, Veränderungen zu bewirken.
Digitale Akademie
An Mitarbeitende aller Hierarchieebenen richtet sich unsere Digitale Akademie, die im vierten Quartal 2023 an den Start geht. Das Angebot umfasst die Kernthemen Strategische Planung und Unternehmensführung, Beschaffung sowie (Nachhaltigkeits-)Berichterstattung.
Die Digitale Akademie ist Teil unserer Digitalen Plattform und bietet relevante E-Learnings für die nachhaltige Betriebspraxis. Es wird kostenlose sowie kostenpflichtige Kurse geben. Auf anfallende Teilnahmegebühren erhalten B.A.U.M.-Mitglieder einen Rabatt. Die Digitale Akademie enthält kuratierte Inhalte: von unseren Mitgliedern und Content-Partnern sowie ergänzend von B.A.U.M. e.V.
Die Motivation hinter dem Aufbau einer Digitalen Akademie liegt im breiten Bedarf nach Wissensaufbau und Orientierung im Nachhaltigkeitsbereich. Hier setzen wir mit der Akademie als Meta-Plattform an, um das in der Mitgliedschaft und im Netzwerk vorhandene Wissen und die dezentral verfügbaren Angebote zentral zu bündeln. So können fachlich fundierte Angebote leichter gefunden und betriebspraktische E-Learnings skalierfähig ausgespielt werden.
Anbieter von nicht-werblichen, didaktisch guten E-Learnings, die Unternehmen mit dem Rüstzeug für die Integration von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft ausstatten, sind herzlich eingeladen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
[1] https://hlpf.un.org/sites/default/files/2023-07/SDG%20Progress%20Report%20Special%20Edition.pdf?_gl=1*1owf4lf*_ga*MTcyMjk0OTM4NC4xNjk3NDQ1Njc1*_ga_TK9BQL5X7Z*MTY5NzQ1MTk1My4yLjEuMTY5NzQ1MTk2Ni4wLjAuMA;
deutsche Übersetzung: „Dies erfordert die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, um Würde, Chancen und Rechte für alle zu sichern, und gleichzeitig eine Neuausrichtung der Volkswirtschaften durch einen grünen und digitalen Wandel und auf widerstandsfähige Pfade, die mit dem Ziel des Pariser Abkommens vereinbar sind, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Es nimmt unsere Generation in die Pflicht, das internationale Finanz- und Wirtschaftssystem zu überarbeiten, damit es den Herausforderungen von heute und nicht denen der 1940er Jahre gerecht wird, und erfordert eine noch nie dagewesene Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Gruppe der 20 sowie die Unterstützung aller Entwicklungsländer, um Maßnahmen mit Bezug auf die Ziele für Nachhaltige Entwicklung und das Klima voranzubringen."