ICG vergibt den "Real Estate Social Impact Investing Award 2023"
Preisträger sind: Servus Maria (Gersthofen), Ecovillage (Hannover) und CORE (Oldenburg)
Übersicht Preisträger pro Kategorie in alphabetischer Reihenfolge
Kategorie: Projekte in Planung
Grünes Viertel Stephansstift (Hannover):
Auf einer Fläche von rund 43.000 Quadratmetern entsteht in Hannover-Kleefeld
das „grüne
Viertel Stephansstift" - ein inklusives
und klimaneutrales Stadtquartier mit Wohnen, Büro, Freizeit, Lehre,
Gastronomie, Betreuung und Retail. Das Alleinstellungsmerkmal der
Projektentwicklung ist der soziale Quartiersgedanke. Besonders sichtbar wird
dies an den rund 300 Wohnungen für Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt
besonders schwer haben: Menschen, die von Armut betroffen sind, Menschen, die
auf Pflege angewiesen sind und Menschen, die einen besonderen Förderbedarf oder
soziale Assistenz benötigen.
Grundlegendes Ziel des grünen Viertel Stephansstift ist die Kombination der diakonischen Einrichtungen und dem diakonischen Pflegeheim mit einer innerstädtischen Wohnstruktur aus freien und geförderten Wohnungen. Eine Außenraumgestaltung für die unterschiedlichen Altersgruppen, Nutzerinnen und Nutzer sowie ein übergreifendes Mobilitätskonzept mit zentralem Parken und einer gemeinsamen Mobilitätsstation schaffen Synergieeffekte.
Servus Maria (Gersthofen):
Das Servus Maria in Gersthofen ist mehr
als ein Mehrgenerationenhaus. Es ist eine kuratierte Gemeinschaft - mit einer
persönlichen Geschichte. Die Unternehmerin Maria Steiner hatte immer ein
offenes Herz für Menschen, die am Rand der Gesellschaft standen. 1921 eröffnete
sie das „Café Steiner", einem Ort der Einkehr - für Einheimische, Reisende
und die Familie. Hier war das gesellschaftliche Leben war immer zuhause. Jetzt
geht das Unternehmen mit „Servus Maria" in die vierte Generation, welche den
Gedanken von Maria Steiner fortführt. Am selben Platz wie damals entsteht zeitgemäßer
Wohnraum für eine Gesellschaft im Wandel, bei dem Vereinsamung keine Chance
hat. Family Living, Community Living, Senior-Living, Health&Care, Office,
Short Stay Living, Gastronomie, Waisenhaus, Kita - im Fokus ist immer die
Gemeinschaft. Servus Maria steht für reduzierten, bezahlbaren, individuellen
Wohnraum bei Maximierung der Lebensqualität. Intelligente Grundrisse schaffen
virtuell rund 20% mehr gefühlte Wohnfläche, während Gemeinschaftsflächen,
Gemeinschaftsküche, Gästezimmer, Home-Office Plätze und Gärten für alle
Bewohner/-innen kostenfrei zur Verfügung stehen. Es entsteht ein Ort des
Miteinanders, an dem sich jeder willkommen und geborgen fühlt.
Winklbauer Höfe
(Holzkirchen):
Mit
den Winklbauer Höfen soll in Holzkirchen eines der nachhaltigsten
Quartiere Oberbayerns entstehen. Neben einer Wohnnutzung zeichnet das Quartier
eine Tagespflege, ein Inklusionscafé mit Co-Working-Space und weitere
hochwertige Gemeinschaftsflächen aus. Die Fertigstellung ist auf Mitte 2026
datiert. Der neugeschaffene Wohnraum sowie die Angebote für Senioren sind nicht
nur für die Marktgemeinde Holzkirchen, sondern für den gesamten Landkreis
Miesbach von Bedeutung. Die Winklbauer Höfe wurden in einer offenen
Bürgerbeteiligung entwickelt, aus der viele Ideen realisiert werden konnten.
Durch flexibel und bedarfsorientiert zubuchbare Leistungen schaffen
insbesondere die gewünschten Seniorenangebote langfristigen Wohnraum und
ermöglichen es älteren Menschen, lange in den eigenen vier Wänden wohnen
bleiben zu können. Durch den reduzierten Stellplatzschlüssel sowie ein
innovatives Mobilitätskonzept werden zudem Käufer/-innen bevorzugt, die
freiwillig auf ein Auto verzichten, was die Lebensqualität innerhalb des autoreduzierten
Quartiers enorm steigert. Der Bau erfolgt mit regionalen Handwerkern und
nachhaltigen Materialen.
Kategorie: Projekte in Entwicklung
Ecovillage (Hannover):
Im Ecovillage entsteht am
Kronsberg in Hannover ein suffizientes Wohnviertel mit 500 Wohnungen und 70
Tinyhaus-Stellplätzen für rund 1.000 Menschen. Die Vision? nachhaltiger und
bezahlbarer Wohnraum auf einem mit dem ÖPNV gut erschlossenen städtischen Grundstück
sowie viel gemeinschaftliches Leben mit einem möglichst geringen ökologischen
Fußabdruck und einem hohen sozialen Standard. In einem
„Bottom-Up-Prozess" entstand ein Konzept, bei dem die Reduktion des
Ressourcenverbrauchs durch selbstbegrenzende Lebensweisen und gemeinschaftliche
Lebensformen im Mittelpunkt stehen. Neben dem gemeinsamen Planen und Bauen
haben auch andere soziale, ökologische und ökonomische Aspekte eine hohe
Bedeutung: Klimaneutralität, gesunde Lebensmittel, Inklusion, Kooperation,
Generationensolidarität, sowie Tausch- und Leihsysteme. Alle Bewohner/-innen
erkennen zudem mit ihrer Unterschrift eine Charta an, wodurch sie sich zu den
Grundwerten Gleichwertigkeit, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Vielfalt
bekennen.
Geflüchteten Wohnen (Nürtingen):
Als einzigartiges Wohnkonzept für Geflüchtete, welches keine
herkömmlichen Lösungen wie Containerlandschaften oder die Nutzung von
Sporthallen beansprucht, bietet das Projekt Geflüchteten Wohnen Nürtingen eine schnelle Antwort auf die akute
Not der Flüchtlingsunterbringung in der Gesellschaft. Durch die Standortlage
und die Nähe zur einheimischen Nachbarschaft, kann ein bereicherndes
Miteinander in der Gesellschaft entstehen und Integration gelingen. Darüber
hinaus berücksichtigt das Projekt und dessen Bauweise innovative Aspekte wie
die Kreislaufwirtschaft, die Nutzung von Holz als nachwachsenden Rohstoff, eine
Biodiversität, PV Anlage, Luft-Wärmepumpen sowie die langfristige Nutzung der
Unterkünfte als bezahlbaren Wohnraum. Durch den Einbezug verschiedener Akteure
in das Projekt wie Städte und Kommunen und der Hoffnungsträger Stiftung wird
das Wohnprojekt professionell evaluiert, bewertet und begleitet.
Haus des Wissens (Bochum):
Es ist eines der spannendsten Projekte der Bochum Strategie 2030. Mit der
Realisierung des Haus des Wissens verfolgt die Stadt Bochum die einmalige
Chance, ein wichtiges historisches Zeugnis ihrer Großstadtwerdung mit einem so
noch nie dagewesenen Nutzungskonzept wieder für die Öffentlichkeit erlebbar zu
machen. Es integriert die Stadtbücherei, die Volkshochschule, Angebote des
Zusammenschlusses der sieben Bochumer Hochschulen sowie eine Markthalle und
einen Dachpark in zentraler Innenstadtlage. Kern ist aber nicht allein die
Immobilie als solche, sondern die Vernetzungen in den Stadtraum.
Kategorie: Bereits umgesetzte Projekte
CORE (Oldenburg):
Das am Rande der Innenstadt gelegene, im Jahr 2005 zur
Mall umgebaute City Center Oldenburg wurde in den 50-ern als das größte Hertie
Kaufhaus in der Region gebaut und stand durch den Strukturwandel und den Wegzug
des Ankermieters Saturn über zehn Jahre in großen Flächen leer. Kernidee der Projektentwicklung „CORE" war,
diese Ressource im Zentrum der Stadt durch eine komplett andere Nutzung
inhaltlich neu zu besetzen und die regionale Wissenschaft und Forschung sowie
die kreativen Industrien mitten ins Zentrum zu holen. Das CORE bietet seit April 2021 eine
neue Heimat für innovative und regionale Firmen, Gründer, Start-ups,
Hochschulen und Institute sowie Freelancer aus allen Bereichen. Durch die
öffentlichen Komponenten und das vielfältige Angebot vom Vortragsraum bis zur
frei nutzbaren Tischtennisplatte werden aber genauso jeder Bürger,
Essensfreunde, Partyfolk, Künstler, Studenten und Schüler angesprochen.
The Care, LHI (Leipzig):
Alles unter einem Dach. Das
Objekt „The Care" in Leipzig ist ein Mehrgenerationenobjekt, das die Nutzungen seniorengerechtes Wohnen,
Hospiz und Kindertagesstätte in einem Gebäude vereint. In enger
Abstimmung mit der Stadt Leipzig wurde eine für das Stadtgebiet einmalige und
nachhaltige Nutzungskonzeption unter Einbeziehung von KfW-Standards entwickelt.
Insgesamt verfügt das sechsgeschossige Objekt über eine Mietfläche von über
4000 Quadratmeter, die vollständig barrierefrei gebaut wurden. „The Care" wurde
nicht nach der Maxime der höchsten wirtschaftlichen Rendite, sondern als
sozialraumvernetzende Einrichtung für ein integratives Miteinander
verschiedener Generationen konzipiert. Durch gemeinsame Projekte und Feste sowie durch tägliche Begegnungen wird
ein Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Kindes und
ein bewusstes Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der
Nachbarschaft geleistet. Nicht wegschauen, sondern zusammenführen. Nicht
ausgelagert in der Peripherie, sondern inmitten eines Stadtteils.
Werft 16 (Düsseldorf):
Die Werft16 in Düsseldorf ist gelebter
Social-Impact. Denn hier wurde aus einem leerstehenden Finanzamt ein attraktiver Arbeitsort; ein realer
Sehnsuchtsort, der Beruf, Familie und ökologische Innovationen sinnvoll in
Einklang bringt. Durch eine
intelligente Sanierung wurde die Architektur aus den 80-ern in das heutige
Arbeitszeitalter überführt. Der Bestand blieb erhalten. Neue Büroräume wurden
geschaffen ohne weitere Flächen zu versiegeln. Entstanden ist ein Ort mit hoher
Aufenthaltsqualität, der das Prinzip vom Dorf im Haus lebt: Gemeinsam geteilte
Ressourcen stiften Mehrwert bei geringeren individuellen Aufwänden. Ein
außergewöhnliches Angebot für die Mietenden der Werft16. Durch das
ästhetische Design und das synergetische Konzept von Teilen und Teilhabe,
können sich selbst kleinere Unternehmen ein Angebot leisten, das bisher nur
Konzerne ihren Mitarbeitenden bieten. Ein gesamter Stadtteil wird aufgewertet
und steigt in seiner Attraktivität.
GAG
Lindenpark, Schweiz:
Ziel
des Lindenparks im solothurnischen Balsthal ist es, Menschen mit Demenz eine
maximale Bewegungsfreiheit, ein aktives Leben und die Chance auf Normalität zu
ermöglichen. Dazu wurde ein einzigartiges Betreuungsmodell als Konzept für den
Lindenpark und Architekturkonzept entlang des «Normalitätsprinzips» entwickelt.
Als Vorbild diente das holländische Modell «De Hogeweyk», welches in einem
mehrstufigen Prozess den Gegebenheiten der Schweiz, den Rahmenbedingungen des
Kantons Solothurn und den Charakteristika des Standorts Balsthal angepasst
wurde. Auf den bereits gemachten Erfahrungen der Bauherrschaft, Gesprächen mit
Pflegenden und Angehörigen, dem Einbezug von Fachexpert/-innen sowie Umfragen
mit anderen Leistungserbringern wurde ein Betreuungskonzept entwickelt, bei
welchem die Bedürfnisse der Bewohnenden im Zentrum stehen, der Lindenpark
jedoch gleichzeitig auch eine Ausbildungs- und Informationsstätte in der
Betreuung und Pflege der Zielgruppen für Lernende, Angehörige, Fachpersonal und
Mitbewerber ist.
SHI
Asten, Niederlande:
Die nachhaltige und barrierefreie Lagerhalle mit
angeschlossenem Bürokomplex in der niederländischen Gemeinde Asten wurde 2022
fertiggestellt und umfasst 21.500 Quadratmeter Mietfläche auf einem rund 4 Hektar
großem Areal. Der Impact dieses Logistikprojekts geht weit über das konkrete
Projekt hinaus. Es unterstützt die lokale Community als Arbeitgeber – rund zwei
Drittel der Angestellten kommen aus der angrenzenden Gemeinde - und fördert
zudem ein inklusives Arbeitsumfeld. Insgesamt sind hier acht Menschen mit
Beeinträchtigung aus der Umgebung angestellt, die täglich durch die SHI zum
Objekt gebracht und wieder abgeholt werden. Sie arbeiten zu fairen Löhnen in
der Fertigung und Verpackung der SHI-Produkte. Um den Austausch mit der
Gemeinde zu schaffen und die Akzeptanz für das Objekt und die damit verbundenen
Tätigkeit zu stärken, steht das Gebäude auch der Nachbarschaft und Gemeinde
offen. Die Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik nutzen die Meetingräume.
Die Freiflächen des Gebäudes dienen der Nachbarschaft als Park und
Aufenthaltsort.
Das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft
(ICG) arbeitet seit 2002 daran, die Immobilienwirtschaft zu professionalisieren
und versteht sich als Think-and-Do-Tank. Die zentralen Themen des Instituts
sind Werte, Standards und Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung
sowie Um- und Durchsetzung von Standards für nachhaltige, werteorientierte
Unternehmensführung. Zur Umsetzung organisiert das ICG regelmäßig Events, Best
Practice-Workshops und Arbeitsgruppen für Entscheider, publiziert Leitlinien, trainiert
Aufsichtsräte und fördert Diversität in den Gremien.
www.icg-institut.de
Kontakt: Medienkontakt ICG, Martina Rozok | m@rozok.de | www.rozok.de
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