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New Work in Oberbayern

Eine Coworkation-Initiative soll dem Tourismus neue Impulse geben

Früher wurden Arbeit und Urlaub als natürliche Gegensätze wahrgenommen. Doch die veränderten Ansprüche moderner Berufstätiger erfordern einen Perspektivwechsel: Die malerische Natur- und Kulturlandschaft Oberbayerns bietet ideale Bedingungen für neue Formen des ortsunabhängigen und gemeinschaftlichen Arbeitens und Lebens.

Teilten die Sichtweisen aus Theorie und Praxis rund um (Co)Workation: Matthias Burzinski, Veronika Engel, Johannes Tien und Oswald Pehel (v.l.) © oberbayern.deTeilten die Sichtweisen aus Theorie und Praxis rund um (Co)Workation: Matthias Burzinski, Veronika Engel, Johannes Tien und Oswald Pehel (v.l.) © oberbayern.de
Coworkation, eine Kombination aus Arbeit und Urlaub, steht im Mittelpunkt der neuen Initiative, die der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) in Zusammenarbeit mit dem Coworkation Alps e.V. vorantreiben will.

Zielgruppen dieses neuen Trends sind die so genannten „Coworkationists": Berufstätige, die Gemeinschaft, Flexibilität und einen inspirierenden Arbeitsort suchen. Das sind z.B.:
  • Digitale Nomaden: Flexible Berufstätige, die ortsunabhängig arbeiten können.
  • Kreative Köpfe: Menschen in gestalterischen Berufen, die nach inspirierenden Umgebungen suchen.
  • Projektteams: Gruppen, die für Workshops und Brainstorming-Sessions abseits des Büros zusammenkommen.
  • Work-Life-Balance-Suchende: Personen, die einen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben anstreben.
Eine Studie von Coworkation Alps e.V. hatte schon 2022 gezeigt, dass diese Gruppe an Vielseitigkeit, Kultur und naturnahen Erlebnissen interessiert ist und Wert auf nachhaltige Lebensweisen legt.

Oswald Pehel, Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern München e.V., ist daher überzeugt: „Wir sehen in Coworkation eine große Chance, Oberbayern als eine Vorzeigeregion für innovative Arbeits- und Lebensmodelle zu entwickeln. Unsere Strukturen in den Destinationen geben naturnahes Arbeiten ebenso her wie die nachhaltige, ressourcenschonenden Lebens- und Arbeitsweise. Das beginnt schon bei der Anreise und endet in einer Location, die man vielleicht gar nicht direkt auf dem „Arbeitsschirm” hat – wie die Kombination einer Coworkation im Ort mit Urlaub auf einem Bauernhof."

Work-Life-Mountain-Balance und andere Ansprüche
Veronika Engel von Coworkation Alps e.V. arbeitet täglich an dieser Vision und will Oberbayern und die Alpen in der sich wandelnden Arbeits- und Urlaubswelt als neues Sehnsuchtsziel etablieren: „Wir möchten die Chance der New Work Bewegung nutzen, um neue Perspektiven zu schaffen und nachhaltig den ländlichen Raum der Alpen mit seinen einzigartigen Potentialen zu stärken. Wir haben da etwas, das andere nicht haben: die Work-Life-Mountain-Balance."

Der Tagesablauf der Coworkationists unterscheidet sich sowohl von klassischen Urlaubsreisenden als auch Arbeitenden. Dies weiß auch Johannes Tien, Betreiber des Hotel Bergeblick in Bad Tölz, der sich unter anderem auch auf diese neuen Ansprüche spezialisiert: „Hochwertige Arbeitsplätze sind nicht unbedingt das erste, an das man in einem Hotel denkt, aber genau das brauchen diese Gäste. Dazu kreative Gemeinschaftsräume und natürlich eine leistungsfähige Internetverbindung."

Diese Modernität und Zukunftsorientierung kombiniert mit der bayerischen Lebensart, Natur, Kultur und Gastfreundschaft machen für Oswald Pehel die Region so attraktiv für dieses neue Tourismussegment: „Zudem können wir die Saisonzeiten entzerren und einen ganzjährigen Tourismus ermöglichen. Der ländliche Raum wird so zum attraktiven Wirtschaftsstandort und kann seine Stärken als Erholungs- und Produktivraum ausspielen. Die lokale Wirtschaft profitiert durch die längere Aufenthaltsdauer, wir fördern lokale Netzwerke und letztlich auch einen bewussten und nachhaltigen Tourismus."

Sechs zentrale Handlungsfelder
Der Ausbau der Coworkation in Oberbayern funktioniert nur im Netzwerk. Deswegen wollen der Tourismus Oberbayern München e.V. und der Coworkation Alps e.V. künftig noch enger zusammenarbeiten und weitere Partner miteinander vernetzen. Sechs Handlungsfelder bilden den Rahmen dieser Kooperation:
  1. Infrastruktur-Entwicklung: Die Unterstützung und Beratung spezialisierter Betriebe und Coworkation-Einrichtungen
  2. Förderung regionaler Partnerschaften: Kooperationen mit lokalen Unternehmen und kreativen Köpfen.
  3. Netzwerk- und Community-Events: Die Organisation von Veranstaltungen zum Aufbau einer lebendigen Coworkation-Community.
  4. Ausbau digitaler Angebote: Die Verbesserung der Internet- und Technologieinfrastruktur in touristischen Gebieten.
  5. Neue Produktkombinationen: Die Integration der regionalen Stärken in die Coworkation, z.B. Rad- und Wanderangebote
  6. Zielgerichtete Kommunikationsmaßnahmen: Die Positionierung von Oberbayern als ideale Coworkation-Destination. Gerade auch bei Unternehmen, die in Coworkation auch eine Chance für Employer-Branding sehen.
Oswald Pehel abschließend: „Wir sehen uns hier wie schon so oft in der Rolle der Wegbereiter und vernetzenden Stelle, die Regionen, Betriebe und Unternehmen zusammenführt – ganz im Sinne unseres ganzheitlichen Ansatzes, den Tourismus vor allem als interdisziplinäre Managementaufgabe zu verstehen."

Hinweis:
Der TOM e.V. plant im Frühjahr eine Pressereise zu diesem Thema. Gerne können sich Medienvertreter bereits dafür vormerken lassen.

Kontakt: Tourismus Oberbayern München e.V., Miriam Hördegen | miriam.hoerdegen@oberbayern.de | www.oberbayern.de


Wirtschaft | Branchen & Verbände, 18.12.2023

     
        
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