SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Inklusion in der Tourismusbranche

Ein gesellschaftlicher Mehrwert, der unterschätzt wird

Inklusion von Menschen mit Behinderung ist in Deutschland nach wie vor ein großes Thema und erfordert viel Aufklärung und Handlungsbedarf. Gesellschaftlich problematisch sind in der Regel nicht Menschen mit Behinderung, sondern Vorurteile, welche Menschen ohne Behinderungen gegen diese haben. forum präsentiert deshalb in Kooperation mit dem GreenSign Institut inklusive Betriebe und zeigt, welchen Mehrwert die Beschäftigung von Menschen mit Einschränkungen haben kann.

Martina aus dem inklusiven Hotel 'einsmehr' in Augsburg © greensign.deMartina aus dem inklusiven Hotel 'einsmehr' in Augsburg © greensign.de
Ich kam dem Thema Inklusion durch berufliche und private Erfahrungen nahe und durfte auch bereits in gemischten Teams arbeiten. Rückblickend war das die beste Zeit in meinem Berufsleben und das tollste Teamwork, dass ich erlebt habe. Deshalb engagiere ich mich für zukünftige Generationen und aktuell Betroffene und versuche die Thematik speziell in die Tourismus-Branche zu bringen, da sie eine Signalwirkung hat.

Erfolgsmodelle der Inklusionshotels – Inklusion in der Praxis
Die Hotellerie ist ein beliebter Arbeitgeber im Bereich der Inklusion, da es dort viele verschiedene Einsatzbereiche gibt. Engagierte Inklusionshotels sind darin geübt, die unterschiedlichen Arbeitsplätze an die Bedürfnisse der Menschen mit Einschränkungen anzupassen. Inklusionsbetriebe sind jedoch auch Wirtschaftsunternehmen, was heißt, dass sie am Markt wie herkömmliche Betriebe bestehen müssen. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass Inklusion kein wirtschaftliches Hindernis ist, da Vielfalt im Team einhergeht mit unterschiedlichen Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen. Solch eine Zusammenarbeit fördert den Austausch, erzeugt kreative Ideen und sorgt für Innovationen. Befragungen zeigen, dass Bewerber immer öfter angeben, dass sie Unternehmen mit diversen Teams deutlich bevorzugen. Wenn ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber dem aktuellen Fachkräftemangel wirksam begegnen möchte, sollte es also auch beim Thema Inklusion und Diversität ansetzen.

So gibt es in der Hotellerie bereits 45 Inklusionshotels, die sich zum zertifizierten Embrace-Verbund zusammengeschlossen haben. Sie haben das gemeinsame Ziel, die Weiterentwicklung von Menschen mit Behinderung zu fördern und ihnen einen Arbeitsplatz auf dem ersten, ungeförderten Arbeitsmarkt zu ermöglichen, damit sie zukünftig auch in herkömmlichen Betrieben arbeiten können.

Mehrwert durch Vielfalt – Inklusion als Innovationsmotor
Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, berichten immer wieder davon, dass sich das Betriebsklima positiv verändert hat. Führungskräfte aus Inklusionshotels sprechen von der menschlichen Bereicherung und Entschleunigung und vom Mehrwert für den Betrieb und das Teamwork. Wer einmal in solch einem gemischten Team gearbeitet hat, wird die Kreativität, den Zusammenhalt und das besondere Flair nicht mehr missen wollen.

Barrieren können nur in der Begegnung durchbrochen werden. Menschen, mit und ohne Behinderung, wollen für ihren Charakter, ihren Humor und ihre Leistung gemocht werden, unabhängig von einer Behinderung.

Politische Vorgaben – für eine Gesellschaft ohne Vorurteile
Zukünftig ist es wichtig, dass es mehr Gesetze zur Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung gibt. In den SDGs ist diese Thematik bereits ein fester Bestandteil: SDG 8 zielt speziell darauf ab, Menschen mit Behinderung beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterstützen. Inklusionshotels sind hier wertvolle Begegnungsorte und Leuchttürme. Ein wahres Vorbild ist das Hotel einsmehr in Augsburg. Dort werden Menschen mit Behinderung ausgebildet und gefördert, was ihnen den Weg in eine eigenständige Zukunft eröffnet. Das Hotel hat bereits mehrere Auszeichnungen für sein Engagement erhalten.

„Inklusionshotels können an die soziale Säule der Nachhaltigkeit einen Haken machen", erklärt Bernd Kerkhoff vom Embrace-Verbund, „aber das reicht nicht. Es ist wichtig, sich auch im Umweltbereich zu engagieren. Deswegen ist die Kooperation zwischen GreenSign und dem Embrace-Verbund wichtig." Das Statement zeigt deutlich, dass auch die Embrace-Inklusionsbetriebe alle Bereiche der Nachhaltigkeit erfüllen müssen, um am Markt bestehen zu können.


Victoria Knauer Hansen ist seit 20 Jahren in der Hotellerie tätig. Mit der Initiative „AVA- Herz drauf" setzt sie sich für Menschen mit Behinderung ein. In der Deutschen Hotelakademie ist sie Dozentin zu den Themen Barrierefreiheit und Inklusion. Als Sustainability Expertin im GreenSign Institut arbeitet sie an der branchenübergreifenden GreenSign Nachhaltigkeits-Zertifizierung, die sich auf hohe Standards wie EMAS und DIN ISO 14001 stützt. Mit fast 800 zertifizierten Unternehmen in 18 Ländern ist GreenSign führend in Deutschland und bietet die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu erweitern und Betriebsprozesse zu optimieren.

Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 01.03.2024
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik" - Jede Menge gute Nachrichten erschienen.
     
        
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