Groß angelegte Panelstudie für sozialwissenschaftliche Umweltforschung
Die DFG-geförderte Studie schafft eine richtungsweisende Daten-Infrastruktur und Grundlage für evidenzbasierte Politikberatung.
- Forschende aus München, Kaiserlautern und Leipzig starten Langfrist-Untersuchung zu Umweltbewusstsein, Umwelt- und Protestverhalten sowie Umweltungleichheit in Deutschland
- Das Großprojekt ist die erste deutsche Längsschnittstudie für die sozialwissenschaftliche Umwelt- und Klimaforschung

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und der Universität Leipzig starten jetzt gemeinsam die erste Längsschnittstudie zum Thema in Deutschland und schaffen damit eine neue Datengrundlage für die sozialwissenschaftliche Umwelt- und Klimaforschung. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeitprojekt wird Daten für eine Vielzahl an Forschungsfragen aller sozialwissenschaftlichen Disziplinen liefern. Gefördert wird die „German Longitudinal Environmental Study" (GLEN) zunächst für drei Jahre mit einer Fördersumme von knapp sechs Millionen Euro. Über die gesamte Laufzeit von zwölf Jahren ist ein Volumen von rund 20 Millionen Euro vorgesehen.
Qualitativ hochwertige Längsschnittdaten
„Nur mit guten Daten sind die Sozialwissenschaften in der Lage, zentrale Impulse für Klimawissenschaften durch ein besseres Verständnis menschlicher Verhaltensweisen zu setzen", erklärt Prof. Dr. Katrin Auspurg, Projektleiterin an der LMU. „Für viele Fragen sind neben Makrodaten zu Umverteilungseffekten vor allem Trend- und Paneldaten zu Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung wichtig."
Nur mit der Befragung derselben Personen über einen längeren Zeitraum hinweg lässt sich abschätzen, wie sich Ungleichheiten, Umweltbewusstsein oder -handeln, mögliche Polarisierungen und das Protestverhalten in der Bevölkerung über die Zeit hinweg verändern. „Ohne die Perspektive auf den Menschen wird es kaum möglich sein, die Erfolgsaussichten, die sozialen Folgen und die Verteilungswirkung von Klimaschutz und Umweltpolitik abzusehen", äußert sich Prof. Dr. Henning Best, Projektleiter an der RPTU.
Innovative methodische Ansätze
Entscheidend für die Beantwortung der genannten und zahlreicher weiterer Forschungsfragen sind die Qualität der Daten und innovativen Methoden. „Der Ruf nach hochwertigen Individualdaten ist laut in der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung", sagt Dr. Christiane Bozoyan, die zu den Projektleiterinnen am Standort München gehört und gleichzeitig die Studie koordiniert.
GLEN ist eine auf zwölf Jahre angelegte, halbjährlich stattfindende Befragung der in Deutschland lebenden Bevölkerung ab 18 Jahren mit einer Ausgangsstichprobe von über 20.000 Personen. Das umfassende Frageprogramm wird mit experimentellen Methoden kombiniert und mit Regionaldaten angereichert. Weiter wird mit den GLEN+ Studien für lokale Akteure wie Gemeinden und Regionen die Möglichkeit geschaffen, die GLEN-Daten mit einer eigenen Stichprobe zu ergänzen und so mit einer deutschlandweiten Benchmark zu vergleichen. Daneben sind Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft oder Verwaltung vorgesehen, die einen experimentellen Schwerpunkt setzen. „Mit dem geplanten Stichprobenumfang und dem breiten interdisziplinären Themenspektrum aus Verhalten und Einstellungen mit Bezug auf Umwelt und Klima wird unser Datenangebot weltweit einzigartig sein", sagt Dr. Claudia Schmiedeberg, Projektleiterin an der LMU und Koordinatorin.
Alle mit den GLEN-Daten produzieren Ergebnisse bilden schließlich die Grundlage für eine evidenzbasierte Politikberatung. „Mit GLEN und den GLEN+ Projekten wird eine umfassende und kritische wissenschaftliche Evaluation vieler politischer Maßnahmen möglich sein. Insbesondere wird das Panel Antworten auf die Frage geben, welchen Einfluss Maßnahmen der Klimapolitik auf die CO2-Emissionen von Haushalten haben und welche sozialen Gruppen dadurch besonders belastet werden.", erklärt Prof. Dr. Andreas Diekmann, Projektleiter an der Universität Leipzig.
Kontakt: Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. Katrin Auspurg | katrin.auspurg@lmu.de | www.lmu.de
Umwelt | Umweltschutz, 21.03.2024

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
29
MÄR
2025
MÄR
2025
02
APR
2025
APR
2025
5. Runder Tisch der Infrarotheizungsbranche
& Konferenz "Infrarotheizung: Wirtschaftlichkeit im Fokus"
97070 Würzburg
& Konferenz "Infrarotheizung: Wirtschaftlichkeit im Fokus"
97070 Würzburg
03
APR
2025
APR
2025
CSRD-Verschiebung & wirtschaftliche Unsicherheit - Was jetzt zählt
Auswirkungen verstehen, Chancen nutzen, wirtschaftlich erfolgreich handeln
Webinar
Auswirkungen verstehen, Chancen nutzen, wirtschaftlich erfolgreich handeln
Webinar
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Digitalisierung

Christoph Quarch ruft zum zeitnahen "Human Action Summit" auf
Jetzt auf forum:
LVR-Kulturkonferenz 2025: Kultur. Nachhaltig. Wirtschaften. | Krefeld, 21. Mai
Friede sei mit uns – ein christlicher Wunsch!
Damen-Deodorant ohne Schadstoffe:
Product Compliance, Herstellerverantwortung und Nachhaltigkeit in einem Event
CBD: Anwendungsgebiete & therapeutisches Potenzial
Getriebeölwechsel bei Kleinwagen und Kompaktwagen
circulee stattet WWF Deutschland zukünftig mit grüner IT aus