Neue KI-Lösung für mehr Artenschutz entwickelt

Begonnen wird mit dem stark gefährdeten Afrikanischen Waldelefanten.

Heute gaben IBM (NYSE: IBM) und der World Wide Fund For Nature – Deutschland (WWF) bekannt, dass sie gemeinsam die Entwicklung einer neuen Lösung zur Unterstützung der Überwachung von Schlüsselspezies erforschen werden. Diese sind essenziell für den Erhalt bestimmter Lebensräume. Begonnen wird mit dem stark gefährdeten Afrikanischen Waldelefanten.

© Matthias Bethke - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=129182484Die neue Lösung wird dafür ausgelegt sein, die Technologie der KI-gestützten visuellen Inspektion zu nutzen und dazu beizutragen, die Überwachung von Elefanten und die genaue Identifizierung einzelner Tiere zu verbessern. Dies wird durch Aufnahmen von Kamerafallen ermöglicht. Dafür wird das Fachwissen von IBM in den Bereichen Nachhaltigkeit und Technologie sowie die umfassende Erfahrung des WWF im Bereich des Wildtierschutzes zum Tragen kommen. Ziel dieser Lösung ist es, einen Beitrag zur Erhaltung der Afrikanischen Waldelefanten zu leisten, die nachweislich die CO2-Speicherung in ihren Waldlebensräumen befördern.

In Zukunft könnte diese Technologie auch genutzt werden, damit Organisationen die positiven Auswirkungen der Natur auf den Menschen auch finanziell bemessen können - wie im vorliegenden Fall der Afrikanischen Waldelefanten in Bezug auf die CO2-Bindung. Das kann dazu beitragen, dass ihre wichtige Rolle für die Erhaltung gesunder Ökosysteme anerkannt wird.

Der Afrikanische Waldelefant hat aufgrund des Verlusts von Lebensraum und durch Wilderei im Kongobecken in den letzten Jahren einen Rückgang seiner Populationen um mehr als 80 % zu verzeichnen. Während viele Unternehmen bemüht sind, den Klimawandel zu bekämpfen, können unterstützende Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur eine entscheidende Rolle bei der Verringerung der CO2-Emissionen in der Atmosphäre spielen.

Durch die Nutzung von Technologien zur Erfassung und Bewertung von Naturkapital (Wertbeitrag bzw. Leistungen des Ökosystems) können Organisationen neue Möglichkeiten zur Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen erschließen und gleichzeitig neue nachhaltige Finanzinvestitionen identifizieren.

„Bei IBM streben wir danach, einen dauerhaften, positiven Einfluss auszuüben - auf die Geschäftswelt, unsere Umwelt und die Gemeinschaften, in denen wir arbeiten und leben. Unsere Zusammenarbeit mit dem WWF ist ein bedeutender Schritt nach vorn in diesem Bemühen. Indem wir unser Fachwissen in den Bereichen Technologie und Nachhaltigkeit mit dem Fachwissen des WWF im Bereich Naturschutz kombinieren, wollen wir die Vorteile nutzen, die die Technologie uns bietet, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen." – Oday Abbosh, Global Sustainability Services Leader, IBM Consulting.

Im Rahmen dieser Kooperation arbeitete IBM Consulting mit dem WWF zusammen, um Möglichkeiten für gemeinsame Innovationen auszuloten und die Naturschutzinitiativen des WWF mit dem Fachwissen von IBM in den Bereichen Nachhaltigkeit und Technologie in Einklang zu bringen. Hierfür wird die eigene Software, IBM Maximo Visual Inspection (MVI) verwendet. Die Lösung nutzt die KI-gestützten visuellen Inspektions- und Modellierungsfähigkeiten von MVI, um Bilder von Fotofallen und Filmen zu analysieren und einzelne Afrikanische Waldelefanten mit größerer Genauigkeit zu identifizieren. Derzeit konzentriert sich der Anwendungsfall auf die Erkennung von Bildern, die sich auf den Kopf und die Stoßzähne der Tiere beziehen, ähnlich wie beim Fingerabdruck des Menschen.

„Unsere Technologie wird eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Identifizierungs- und Erfassungsprozesses einzelner Elefanten spielen. Es handelt sich um eine spannende neue Anwendung der IBM Software, die in Kombination mit unseren Beratungsleistungen und dem umfassenden Wissen des WWF über die Natur dazu beitragen kann, neue Wege zu finden, um die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen zu beschleunigen." – Kendra Dekeyrel, VP of ESG and Asset Management bei IBM.

Darüber hinaus wollen beide Organisationen IBM Environmental Intelligence nutzen, um die oberirdische Biomasse und Vegetation in bestimmten Gebieten zu ermitteln, in denen sich die Elefanten aufhalten. Das kann helfen, genauere Vorhersagen über die zukünftigen Standorte der Elefanten zu ermöglichen, um die von ihnen erbrachten positiven Auswirkungen besser erheben zu können. Letztendlich wird dies den Prozess der Quantifizierung und Einschätzung des Wertes der vom Afrikanischen Waldelefanten erbrachten CO2-Leistungen vereinfachen. So können Organisationen Erkenntnisse gewinnen, die sie für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen nutzen können.

Naturkapital für Nachhaltigkeit nutzen
IBM und der WWF engagieren sich für die Erforschung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die Organisationen dabei helfen sollen, vermehrt "natürliches Kapital” zu nutzen, damit sie ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit beschleunigen können. 

Das Konzept des Naturkapitals bezieht sich auf den weltweiten Bestand an natürlichen Ressourcen wie Geologie, Boden, Luft, Wasser und alle wildlebenden Tiere. Diese Naturgüter bieten eine Reihe von Ökosystemleistungen und positiven Auswirkungen der Natur auf den Menschen, also direkte und indirekte Beiträge der Natur zum menschlichen Wohlbefinden.

So kann beispielsweise ein einziger Afrikanischer Waldelefant, der sich in seinem natürlichen Lebensraum frei bewegt, die Netto-Kohlenstoffaufnahmekapazität des Waldes um ca. 100 Hektar erhöhen. Dies entspricht der Menge an Emissionen, die 2.047 Autos in einem Jahr freisetzen. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) kann sich dies in einem Dollarwert von bis zu 1,75 Millionen US-Dollar pro Elefant niederschlagen, wenn man die CO2-Bindung und andere Ökosystemleistungen berücksichtigt, die er erbringt.

„Die Zählung Afrikanischer Waldelefanten ist sowohl schwierig als auch kostspielig. Die Logistik ist komplex und die daraus resultierenden Bestandszahlen sind nicht präzise. Die Möglichkeit, mithilfe von KI einzelne Elefanten aus Aufnahmen von Kamerafallen zu identifizieren, hat bahnbrechendes Potenzial. Mithilfe der Künstlichen Intelligenz werden wir in der Lage sein, einzelne Tiere räumlich und zeitlich zu überwachen, was uns solidere und detailliertere Populationsschätzungen ermöglicht und leistungsbezogene Zahlungen für den Naturschutz, wie z.B. Kredite zur Unterstützung von Wildtieren, zulässt. Die räumlichen Daten werden uns auch zeigen, wohin sich die Elefanten bewegen – so können wir diese Wildtierkorridore schützen." – Dr. Thomas Breuer/WWF Deutschland – Koordinator für Afrikanische Waldelefanten.

Über IBM
IBM ist einer der führenden Anbieter in den Bereichen globale Hybrid-Cloud und KI sowie Consulting. Wir helfen Kunden in mehr als 175 Ländern, Erkenntnisse aus ihren Daten zu vermarkten, Geschäftsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken und in ihrer Branche führend zu bleiben. Mehr als 4.000 Behörden und Unternehmen in Bereichen der kritischen Infrastruktur, wie Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Gesundheitswesen vertrauen bei der schnellen, effizienten und sicheren digitalen Transformation auf die Hybrid-Cloud-Plattform von IBM und Red Hat OpenShift. Die bahnbrechenden Innovationen von IBM in den Bereichen KI, Quantencomputing, branchenspezifische Cloudlösungen und Consulting eröffnen offene und flexible Optionen für unseren Kunden. All dies wird von IBMs langjährigem Bekenntnis zu Vertrauen, Transparenz, Verantwortung, Inklusion und Service unterstützt.
Besuchen Sie www.ibm.com für weitere Informationen.

Kontakt: IBM Deutschland, Sabine Buettner | sabine_buettner@de.ibm.com | de.ibm.com


Umwelt | Biodiversität, 09.08.2024

     
Cover des aktuellen Hefts

Positiver Wandel der Wirtschaft? – So kann's gehen

forum 03/2024 mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft im Wandel – Lieferkettengesetz, CSRD und regionale Wertschöpfung"

  • KI
  • Sustainable Finance
  • #freiraumfürmacher
  • Stromnetze
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
21
AUG
2024
StiftungsApéro SommerTour mit Engagement Global
Wie machst Du das eigentlich in Deiner Stiftung?
Berlin
12
SEP
2024
Handelsblatt Tagung Energizing Real Estate 2024
Die Energiewende gelingt nur gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft
10117 Berlin
16
OKT
2024
17. Europäischer Kongress (EBH)
Effizientes Bauen mit Holz im urbanen Raum
52355 Gürzenich Köln
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Ein Fest für Frieden und Völkerverständigung
Christoph Quarch wünscht sich zu den olympischen Spielen eine Besinnung auf deren historische Tradition des Friedens und der Menschlichkeit

Jetzt auf forum:

Heute geht das neue forum-Magazin in Druck

Aufgeklärt: Die 6 häufigsten Mythen, warum Companys immer noch keine Green IT einsetzen wollen

Der neue Envertech EVT2000SE Mikrowechselrichter mit Bluetooth-Unterstützung und 4 MPPT-Kanälen ist jetzt in Deutschland verfügbar

VERSO Materiality Modul

Weichenstellung für Wachstum

Second Life-Konzept:

25. Deutscher Eigenkapitaltag

"Real Estate Social Impact Award 2024" bereits zum dritten Mal ausgelobt

  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • circulee GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Kärnten Standortmarketing