Second Life-Konzept:
Wie aus gebrauchten Taycan-Batterien ein Energiespeicher für das Werk Leipzig wurde
Er hat die Abmessungen von fast zwei Basketballfeldern und besteht aus 4.400 Batteriemodulen: Der neue Batteriespeicher zur Stromversorgung des Porsche Werks Leipzig. Das Besondere daran: Der stationäre Stromspeicher wurde mit gebrauchten Taycan-Batterien aufgebaut. Diese stammen aus Vorserien- und Werksfahrzeugen und werden nach Ende ihrer Nutzungsdauer nun als stationärer Stromspeicher eingesetzt.

Kreislaufwirtschaft, intelligente Energieversorgung und mehr
Das Projekt liefert wichtige Erkenntnisse zur intelligenten Energieversorgung eines Automobilwerks. Zudem unterstützt es den Ausbau eines anpassungsfähigen Stromnetzes. „Natürlich geht es hier um Umweltaspekte und das Kernthema Energieversorgung. Darüber hinaus war es uns aber auch wichtig, mit dem Speicher eine Vorreiterrolle einzunehmen", erläutert Alwin Schmid, Leiter Fachgebiet Elektrotechnik bei Porsche, die Ziele des Vorhabens.

Von der Projektidee zur Umsetzung
„Das Projekt zeigt sinnbildlich, wie wir Ressourcen nachhaltig einsetzen und diesen Einsatz mit unternehmerischer Effizienz verbinden können", sagt Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG.
„Wir wollten Stromspeicher-Kapazitäten für das Werk Leipzig schaffen, um den Standort noch wirtschaftlicher zu machen und zudem dessen Autarkiegrad zu erhöhen. Da lag es nahe, auf Batterien aus Taycan-Vorserienfahrzeugen zurückzugreifen statt diese aufwendig zu recyclen", erläutert Jonathan Dietrich, gesamtverantwortlicher Projektleiter für den Batteriespeicher. „Vom Projekt erhoffen wir uns Erkenntnisse, um in Zukunft weitere Porsche-Standorte mit ähnlichen Systemen und Funktionalitäten ausstatten zu können. Gleichzeitig können wir so Batterien aus Erprobungsfahrzeugen, die für den anspruchsvollen Einsatz im Fahrzeug nicht mehr geeignet sind, vor dem finalen Recycling einem zweiten Nutzen zuführen."
„Kraftwürfel" – Der technische Aufbau
Die technischen Daten des stationären Batteriespeichers sind beeindruckend: Die Gesamt-Leistung beträgt 5 Megawatt bei 10 Megawattstunden Energiegehalt. Kurzzeitig kann der Speicher mit bis zu 20 Prozent Überlast betrieben werden. Aufgebaut ist er aus 4.400 einzelnen Batteriemodulen, aufgeteilt in vier Batteriecontainer.

Stromspeicher und Bestandteil der Energiewende
Der Strom für den Speicher wird in Teilen durch die werkseigenen Solaranlagen mit einer Peakleistung von 9,4 Megawatt erzeugt. Bei anliegenden Lastspitzen hilft der Speicher dabei, diese zu reduzieren. Dieses sogenannte ‚Peakshaving‘ wird in Zeiten höherer Strombedarfe durch die Elektromobilität, Wärmepumpen und weitere elektrische Verbraucher immer wichtiger, denn: Gekappte Lastspitzen verringern nicht nur die Netzentgelte. Sie können im Idealfall auch den Ausbau vorgelagerter Netze reduzieren.

Die Porsche-Produktion – bilanziell CO2-neutral und mit regenerativer Energie
Bereits seit 2021 ist die Porsche-Produktion an den Standorten Zuffenhausen, Leipzig und Weissach bilanziell CO2-neutral. Seit 2017 nutzt Porsche ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die Produktionsstandorte Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig etwa erhalten ihre Energie aus Naturstrom und bilanziellem Biomethan. Der Standort Leipzig bezieht zusätzlich Fernwärme aus Biomasse.
Kontakt: Porsche AG, Ekkehard Kleindienst | ekkehard.kleindienst1@porsche.de | newsroom.porsche.de
Quelle: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Technik | Energie, 12.08.2024

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