Betriebliches Gesundheitsmanagement und Klimaschutz:

Gemeinsam für eine gesunde und nachhaltige Zukunft

In einer Welt, die von Umweltproblemen und Klimawandel geprägt ist, rückt die Bedeutung von Gesundheit und Nachhaltigkeit immer mehr in den Vordergrund. Das Betriebliche Gesundheits­manage­ment (BGM) spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da es Unternehmen dabei unterstützt, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

© olga demina@stock.adobe.comEine intakte Umwelt ist Basis für die menschliche Gesundheit. Doch Luftverschmutzung, Hitzewellen und extreme Wetterereignisse sowie Folgen des Klimawandels und eine zunehmende Erderwärmung bedrohen diese Basis und haben negative Auswirkungen auf die Gesundheit, wie viele wissenschaftliche Studien belegen. Die genannten Umweltauswirkungen führen nachweislich zu mehr Fällen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Hautkrebs sowie zu einer stärkeren Verbreitung von Allergien und Infektionskrankheiten. Die enge Beziehung von gesunder Umwelt und unserer Gesundheit ist keine Hypothese, sondern Fakt – darum ist Umweltschutz auch Gesundheitsschutz!

Betriebliches Gesundheitsmanagement als Treiber für Nachhaltigkeit
Auch am Arbeitsplatz können Personen zum Beispiel aufgrund erhöhter Temperaturen im Innenraum oder auch bei Tätigkeiten im Freien stark durch Umwelteinflüsse belastet sein. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Naturkatastrophen können die Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigen – sowohl körperlich als auch psychisch. Das BGM unterstützt darum mit gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Maßnahmen den Umweltschutz und das Wohl der Mitarbeitenden. Verhaltens- und verhältnispräventive BGM-Ansätze, die beispielsweise zur Steigerung der Aktivität und einer gesunden Ernährung beitragen, haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden und gleichzeitig auf die Umwelt. Diese sog. Co-Benefits tragen zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung bei, im Sinne von Wirtschaftlichkeit, Ökologie und sozialer Gerechtigkeit.

Vielfältige Maßnahmenpalette
Krankenkassen wie die AOK Baden-Württemberg unterstützen Unternehmen bei der Integration von Nachhaltigkeit und BGM. Sie bieten Beratungen, Workshops und Trainings zu Themen wie gesunde Ernährung, bewegungsförderndes Arbeiten und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz an. Durch die Weiterentwicklung der BGM-Beratung, zum Beispiel mit dem BGM-Bonusprogramm "Gesundes Unternehmen – BGM mit System", fördert die AOK Baden-Württemberg aktiv BGM in Unternehmen.

Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um BGM und Klimaschutz miteinander zu verbinden. Digitale oder hybride Veranstaltungen minimieren zum Beispiel Umweltbelastungen durch Fahrtwege. Die Auswahl von Veranstaltungsorten, die gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad erreichbar sind, spielt bei der Eventplanung eine wichtige Rolle. Bei beruflichen Aktivitäten sollten zudem klimabedingte Wetterveränderungen berücksichtigt werden. Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen im Arbeitsalltag ist ebenso wichtig wie regionale und saisonale Lebensmittel in der Kantine.

Trotz Hitze gesund und leistungsfähig bleiben
Hitze ist hierzulande eines der größten klimawandelbedingten Gesundheitsrisiken für Menschen. Steigen die Temperaturen im Sommer stark an, kann das eine große Belastung für die Gesundheit sein, in der Freizeit wie auch am Arbeitsplatz. Arbeitgeber haben die Pflicht, für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu sorgen. Um Hitzeperioden zu bewältigen, sollten Betriebe darum einen Hitzeaktionsplan mit entsprechenden Maßnahmen erstellen. Die Warn-Wetter-App des Deutschen Wetterdienstes kann bei der Planung wertvolle Dienste leisten. Laut Arbeitsschutzgesetz sind Betriebe verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, die auch klimatische Bedingungen berücksichtigt. Konkrete Vorgaben für den Hitzeschutz am Arbeitsplatz macht die Arbeitsstättenverordnung, die vorsieht, dass ab einer Raumtemperatur von 26 °C Vorkehrungen in Arbeitsräumen getroffen werden müssen.

Die nachfolgenden Tipps helfen, die Arbeit im Unternehmen bei Sommerhitze erträglicher zu gestalten, damit Mitarbeitende gesund und sicher durch den Arbeitsalltag kommen:
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden ausreichend und kostenlos Wasser zur Verfügung.
  • Schaffen Sie schattige Plätze zur Erholung in den Pausen.
  • Passen Sie in Abstimmung mit den Mitarbeitenden Arbeitszeiten an, indem sie zum Beispiel früher am Tag beginnen, und bieten Sie flexible Arbeitszeiten an.
  • Bieten Sie in der Kantine leichte Kost an, die den Kreislauf möglichst wenig belastet.
  • Nutzen Sie die kostenfreie Warn-Wetter-App des Deutschen Wetterdienstes.
  • Bündeln Sie sämtliche Maßnahmen in einem internen Hitzeaktionsplan. Evaluieren und entwickeln Sie den Plan regelmäßig weiter. Eine Handlungsempfehlung für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen hat das Umweltbundesamt bereitgestellt.
Fazit: Gemeinsam für eine gesunde Zukunft
BGM und Klimaschutz gehen Hand in Hand. Durch die Förderung eines gesunden und nachhaltigen Arbeitsumfelds können Unternehmen nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden stärken, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die AOK Baden-Württemberg bietet Unternehmen dabei umfassende Unterstützung. Mit vereinten Kräften gestalten wir eine Zukunft, die sowohl für die Menschen als auch für unseren Planeten gesund ist.

Jochen Michl ist seit 2013 BGM-Experte der AOK Baden-Württemberg und in dieser Funktion u.a. verantwortlich für die Fehlzeitenanalyse, das Bonusprogramm "BGM mit System" sowie die Entwicklung digitaler Maßnahmen. Sein Studium der Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat er 2010 mit einem M.A. abgeschlossen.

Weitere Informationen zum Thema

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

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