Warme Füße, ohne zu heizen:

Teppiche zur Wärmeisolation nutzen

Wenn von Teppichen die Rede ist, denkt wohl kaum jemand als erstes ans Heizen. Der Perser im Wohnzimmer soll vor allem schön aussehen. Aber tatsächlich kann der richtige Bodenbelag einen Beitrag dazu leisten, den Energieverbrauch durchs Heizen zu senken. Dieser Beitrag ist natürlich bescheiden – mit den Einsparungen durch Sanierungsmaßnahmen oder eine neue Heizanlage ist er nicht zu vergleichen. Aber das Heizen ist immerhin für ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Also können auch kleine Einsparungen eine Wirkung erzielen. Hier erfahren Sie, wie Teppiche helfen, Heizenergie zu sparen und welche Arten von Teppich sich am besten dazu eignen. 
 

So hilft ein Teppich, Energie zu sparen

© lisaphotos195, pixabay.comJe mehr Wärme nach draußen entweicht, desto stärker muss die Heizung im Winter arbeiten. Fenster und Außenwände sind aber nicht der einzige Ort, an dem Wärme verloren geht. Rund 10 % des Wärmeverlustes entfallen auf den Fußboden. Je nach Material gibt es dabei große Unterschiede. Fließen oder Naturstein lassen besonders viel Wärme durch, Holz hat hingegen eine vergleichsweise gute Dämmwirkung. Dämmmaterial unter dem Bodenbelag kann den Wärmeverlust zusätzlich reduzieren. Das macht aber in der Regel nur im Rahmen von Renovierungsarbeiten Sinn. Denn dafür muss der Bodenbelag komplett erneuert werden. Im Vergleich dazu ist ein Teppich eine einfache und kostengünstige Maßnahme. Er erhöht den Wärmedurchlasswiderstand des Bodens, wodurch weniger Energie nötig ist, um die Temperatur im Raum konstant zu halten.

Teppiche verbessern das Temperaturempfinden

Aber nicht nur das. Ein Teppich trägt auch dazu bei, das subjektive Temperaturempfinden zu verbessern. Denn er fühlt sich unter den Füßen wärmer an als der nackte Bodenbelag. In einem Raum mit Teppich ist es deshalb möglich, die Heiztemperatur leicht abzusenken, ohne dass es sich unangenehm kalt anfühlt. Jedes Grad weniger senkt den Energieverbrauch um ungefähr 6 %. Deshalb kann ein Teppich auch auf diese Weise dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken.

Hochflor Teppiche isolieren besonders gut

Wie gut ein Teppich Wärme isoliert, hängt vor allem von der Dicke ab. Besonders effektiv sind Hochflor Teppiche. Das liegt an der Länge der Fasern: Sie beträgt bei einem typischen Hochflor Teppich zwischen 20 und 30 Millimeter. Es gibt aber auch Teppiche mit einer Florhöhe von 50 Millimetern oder mehr. Je dichter und länger diese Fasern sind, desto mehr Luft können sie einfangen. Das verbessert wiederum die Isolationswirkung. Und auch die Größe spielt eine Rolle. Je größer der Teppich ist, desto stärker fällt auch die Wirkung aus. Wenn das gesamte Zimmer mit Teppichboden ausgelegt ist, kann die Energieeinsparung bis zu 12 % betragen. Aber auch ein Teppich mit Maßen wie 200 x 300 Zentimetern hat eine messbare Wirkung. Kleine Vorleger und Läufer tragen hingegen nicht viel dazu bei, den Energieverbrauch zu senken.

Dämmeigenschaften von Kurzflor Teppichen

Als Teppich Kurzflor gilt ein Teppich mit einer Florhöhe von weniger als 20 Millimetern. Dazu gehören zum Beispiel Veloursteppiche, Wollteppiche oder Schlingenteppiche. Wegen des kürzeren Flors isolieren diese Teppiche im Allgemeinen nicht so gut wie Hochflor Teppiche. Wer trotzdem lieber einen Kurzflor Teppich möchte, sollte Materialien wie Jute oder Sisal vermeiden. Diese sind besonders luftdurchlässig und haben deshalb eine geringe Dämmwirkung. Am besten schneidet bei Kurzflor Teppichen das Material Wolle ab. Auch hier gilt: Je dichter der Teppich geknüpft ist, desto besser die Dämmeigenschaften. Alternativ lassen sich die Dämmeigenschaften eines Kurzflor Teppichs auch mit einer Teppichunterlage verbessern. Hier bietet sich zum Beispiel Filz an, der nicht nur gute Dämmeigenschaften hat, sondern auch den Gehkomfort verbessert.

Welche Räume profitieren am meisten von Teppichen?

Nicht jedes Zimmer profitiert gleich stark von einem Teppich zur Wärmedämmung. In Räumlichkeiten, die nur wenig genutzt werden und schwach beheizt sind, fällt der Effekt gering aus. Das Wohnzimmer eignet sich hingegen gut, weil die Bodenfläche dort groß ausfällt und weil es in der Regel stärker beheizt wird. Auch der Bodenbelag macht einen Unterschied. Böden aus Stein oder Fliesen verlieren besonders schnell Wärme. Deshalb kann ein Teppich dort einen deutlich stärkeren Beitrag leisten.

Ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit

Ein Teppich ist vielleicht nicht die effektivste Maßnahme zur Wärmedämmung. Aber dafür ist er vergleichsweise günstig und schnell umgesetzt. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass er für eine gemütliche Atmosphäre sorgt und sogar die Luftqualität im Raum verbessern kann. So lassen sich schönes Wohnen und Nachhaltigkeit kombinieren.


Lifestyle | Einrichten & Wohnen, 04.09.2024

     
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