Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für kommunale Entwicklungspolitik 2024 stehen fest:
Bad Köstritz, Greifswald und Kiel "bewegen die Welt"
Bad Köstritz (Thüringen), Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel sind die Gewinnerinnen des diesjährigen Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt", der Städten, Kreisen und Gemeinden für herausragende entwicklungspolitische Arbeit verliehen wird – 2024 bereits zum 6. Mal. Insgesamt wurden in Ingelheim am Rhein zwölf Kommunen ausgezeichnet. Dabei ist die Bandbreite des Engagements groß. Neben dem Einsatz für die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gehört die Gestaltung lebendiger Städtepartnerschaften mit Kommunen im globalen Süden dazu oder gemeinsame Projekte im Klima- und Umweltschutz.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Vor Ort wird Entwicklungspolitik erfahrbar und bekommt ein Gesicht, denn oft sind es engagierte Partnerschaften von Initiativen und Vereinen, die den Einsatz der Kommunen in der Entwicklungspolitik prägen. Dafür bin ich den Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen sehr dankbar. Der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt" würdigt diese Leistungen und zeigt, wie Partnerschaften auf kommunaler Ebene funktionieren können. In einer Zeit voller Krisen und Konflikte ist es sehr wichtig, dass wir über den Tellerrand hinausblicken und gemeinsam handeln. Jede Kommune, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft, für Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit einsetzt, verdient deshalb den Respekt der Gesamtgesellschaft und setzt ein Zeichen gegen verengte nationale Sichtweisen. Städte, Gemeinden und Kreise gestalten nicht nur die Zukunft vor Ort, sondern auch das globale Miteinander."
Der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt" wird durchgeführt von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW bei Engagement Global) im Auftrag des Entwicklungsministeriums (BMZ). Schirmherrin ist Entwicklungsministerin Svenja Schulze. Die feierliche Preisverleihung des Wettbewerbs fand gestern im Rahmen der 16. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik in Ingelheim am Rhein statt. Auch die zweiten und dritten Plätze in den Kategorien kleine, mittlere und große Kommunen sowie die Preisträgerinnen der Sonderpreise überzeugten durch innovative und kreative Konzepte. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 51 Kommunen aus ganz Deutschland mit ihren entwicklungspolitischen Profilen beworben, 33 davon zum ersten Mal.
Die Gewinnerinnen und die Preisgelder im Überblick
Kategorie „Große Kommunen" (ab 100.000 Einwohner*innen):
1. Platz Landeshauptstadt Kiel (30.000 Euro)
2. Platz Freie Hansestadt Bremen (20.000 Euro)
3. Platz Landkreis Böblingen (10.000 Euro)
Kategorie „Mittlere Kommunen" (20.000 bis 99.999 Einwohner*innen):
1. Platz Stadt Greifswald (30.000 Euro)
2. Platz Landkreis Regen (20.000 Euro)
3. Platz Stadt Pfaffenhofen an der Ilm (10.000 Euro)
Kategorie „Kleine Kommunen" (unter 20.000 Einwohner*innen):
1. Platz Stadt Bad Köstritz (30.000 Euro)
2. Platz Gemeinde Nohfelden (20.000 Euro)
3. Platz Gemeinde Gehrde (10.000 Euro)
Sonderpreise:
„Partnerschaftlich engagiert": Markt Heimenkirch (Bayern) (10.000 Euro)
„Newcomer": Flensburg (Schleswig-Holstein) (10.000 Euro)
Publikumspreis
Ebern (Bayern): (10.000 Euro)
Zum 1. Platz in der Kategorie Große Kommunen: Kiel
In der Landeshauptstadt Kiel werden kommunale Partnerschaftsaktivitäten erfolgreich mit großen Events wie der Kieler Woche und dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft. Die Basis bildet das Konzept „Kiel International". Durch freiwillige Berichterstattung ihrer Nachhaltigkeitsfortschritte über „Voluntary Local Reviews" (VLR) reiht sich die Stadt zudem ein in die wachsende Zahl von Kommunen weltweit, die die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) überprüfen und sichtbar machen. In Deutschland nimmt die Kommune Kiel damit eine Vorreiterrolle ein.
Zum 1. Platz in der Kategorie „Mittlere Kommunen": Greifswald
Die Stadt Greifswald ist mit gleich zwei lebendigen Städtepartnerschaften - mit Drohobytsch in der Ukraine und Pomerode in Brasilien - eine Brückenbauerin für Entwicklung. Mit dem Greifswalder Nachhaltigkeitsbündnis, das die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken, dem Verkehrsbetrieb, der Universität und der Universitätsmedizin, zwei Wohnungsunternehmen und der Sparkasse Vorpommern ins Leben gerufen hat, wurde überdies eine Struktur als Basis für die Zusammenarbeit mit den Partnerkommunen geschaffen. Auch haben sich die Stadt Greifswald und ihre Partnerstädte in einer gemeinsamen Erklärung zur gemeinsamen Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele verpflichtet.
Zum 1. Platz in der Kategorie „Kleine Kommune": Stadt Bad Köstritz
Die Stadt Bad Köstritz zeigt mit ihrem „Voluntary Local Review" (VLR) zum Stand der Umsetzung der Agenda 2030 besonders gut, wie die Umsetzung eines Handlungsprogramms zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele in einer Kommune gelingen kann. Außerdem zeichnet sich Bad Köstritz, das mit der mexikanischen Stadt Huamantla eine lebendige Partnerschaft pflegt, als kleine Kommune dadurch aus, dass es sein entwicklungspolitisches Engagement in verschiedenen kommunalen Gremien auf Bundesebene und auf internationaler Ebene engagiert präsentiert – und so als Inspirationsquelle für kleine Kommunen dient, die sich ebenfalls entwicklungspolitisch engagieren wollen.
ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen informiert und berät Einzelpersonen, Zivilgesellschaft, Kommunen,
Schulen, Wirtschaft und Stiftungen zu entwicklungspolitischen Vorhaben
und fördert diese finanziell. Wir qualifizieren bedarfsgerecht,
verbinden Menschen und Institutionen miteinander, unterstützen
zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement.
Quelle: Engagement Global gGmbH
Umwelt | Klima, 13.10.2024
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