BEE Energiedialog 2025

Stadt braucht Land und Land braucht Stadt

Konferenz "Aus Stadt und Land wird Plus" zeigt Wege zur besseren Zusammenarbeit auf

Menschen in der Stadt und auf dem Land haben oft mit ganz unterschiedlichen Problemen zu tun. Während in Städten bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird, leiden ländliche Räume oft unter Überalterung und Fachkräftemangel. In der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Maßnahme "Stadt-Land-Plus" wurde untersucht, wie Stadt und Land besser zusammenarbeiten können, um die Vorteile beider Räume zu verbinden und Defizite auszugleichen, z.B. in den Bereichen Ernährung, Wohnen, Gewerbe, Kreislaufwirtschaft oder Naherholung. Die Ergebnisse wurden am 5. und 6. November in Berlin auf der Konferenz "Aus Stadt und Land wird Plus" vorgestellt, die vom Umweltbundesamt (UBA) gemeinsam mit dem Institut für Raum und Energie und der Stadt Land GmbH ausgerichtet wurde.

© Catkin, pixabay.com"Stadt braucht Land und Land braucht Stadt", sagt Lilian Busse, Vizepräsidentin des UBA. "In zahlreichen Austauschbeziehungen können sich Stadt und Land ergänzen und voneinander profitieren. Dieses Potenzial sollten wir nutzen." Zum Beispiel bieten empfindliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse Möglichkeiten für regionale Wertschöpfungsketten zum gegenseitigen Vorteil: Stadtbewohner*innen können frische Lebensmittel aus der Region genießen, in ländlichen Räumen entstehen Perspektiven für Beschäftigung, Einnahmen und Entwicklung. "Gleichzeitig sehen wir jedoch, dass im Umland von Städten Freiräume und besonders Agrarfläche im Zuge von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung verloren gehen. Dem sollten wir entgegenwirken", betont Busse. "Denn regionale Lebensmittel erfordern auch Anbauflächen, Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen in der Region."

Praxistaugliche Lösungen für lebenswerte Städte und Gemeinden
Unter dem Titel "Aus Stadt und Land wird Plus. Innovative Wege für nachhaltige Stadt-Land-Beziehungen" wurden auf der Abschlusskonferenz in Berlin die Ergebnisse aus 22 Stadt-Land-Plus-Verbundprojekten und dem begleitenden wissenschaftlichen Querschnittsprojekt zentralen Akteur*innen aus Bundes- und Kommunalpolitik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden vorgestellt. Innovative Beispiele aus der Praxis und zentrale Empfehlungen wurden in der "Reformagenda Stadt-Land" zusammengefasst.

Umsetzung vor Ort im Fokus
Zeitgleich bringt der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) gemeinsam mit dem UBA mit der neuen Veröffentlichung "Gutes Leben in Stadt und Land - Wertschöpfung und Ressourcenschutz zusammen denken" die Ergebnisse in die kommunale Praxis, denn Kommunen sind zentrale Akteure für wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität vor Ort. Ein enger Austausch zwischen Städten und ihrem Umland sowie eine nachhaltige Regionalentwicklung sind dabei Schlüsselfaktoren zum Erhalt lebenswerter Kommunen und Regionen. Mit der Veröffentlichung wird die Zusammenarbeit von DStGB und UBA fortgeführt, die erstmalig im Februar 2024 mit der gemeinsamen Veröffentlichung "Aus Stadt und Land wird Plus - Aktuellen Herausforderungen in Stadt und Land gemeinsam begegnen" erfolgte.

Schrittweise Stadt-Land-Partnerschaften aufbauen
Für den Einstieg für Mitarbeitende der kommunalen Praxis, z.B. in Verwaltung und Planung, wurden die wichtigsten Grundlagen in einem frei verfügbaren Schulungsmodul erarbeitet. Über Verlinkungen zum Stadt-Land-Plus-Online-Handbuch können verschiedene Aspekte, z. B. in den Themenfeldern "Siedlungsfläche managen" oder "Stoffkreisläufe organisieren", weiter vertieft werden. Erfahrungswerte aus den Projektregionen sind im Stadt-Land-Plus-Podcast hörbar.

Weitere Informationen
Die Interaktion von Stadt und Land in diversen Handlungsfeldern ist unabdingbar für gleichwertige Lebensverhältnisse und den Schutz von natürlichen Ressourcen. Die Fördermaßnahme "Stadt-Land-Plus" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) setzt hier an und fördert von 2018 bis 2025 in ganz Deutschland insgesamt 22 Verbundprojekte in fünf Themenfeldern, die im Schulterschluss von Wissenschaft und Praxis Konzepte und Instrumente entwickeln und vor Ort erproben. Das Querschnitts- und Syntheseprojekt, das am Umweltbundesamt geleitet und gemeinsam mit dem Institut für Raum und Energie sowie der Stadtland GmbH durchgeführt wird, führt die Ergebnisse der 22 Projekte zusammen, wertet sie aus und unterstützt bei Vernetzung, Verstetigung und Transfer der Ergebnisse.

Weitere Links und Publikationen zum Thema

Kontakt: Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt | buergerservice@uba.de | www.umweltbundesamt.de


Gesellschaft | Politik, 06.11.2024

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
JAN
2025
BEE Energiedialog 2025
Der energiepolitische Jahresauftakt
10829 Berlin & online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
E-world energy & water 2025
Europas Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft
45131 Essen
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Christoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Rasante Entwicklung der Solarenergie: Von Becquerel zum transparenten Großhandel

Karriere Partner

one WORLD - PFISTERER bündelt soziale Projekte unter einem Dach

Hoffnung statt Verzweiflung – Inspiration zum Jahresauftakt

KlimaUnion-Gründer kehrt der CDU den Rücken

Mit Sonnenstrom zum ESG-Vorreiter

Besonders klimaschonendes Bauen dank Weltneuheit

Wahrheit als Machtmittel

  • NOW Partners Foundation
  • circulee GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing