Jugendliche entwickeln Ideen für eine gerechtere Welt
Jugendveranstaltung "EINE WELT – Jung. Global. Deine Zukunft!"
Mit einem starken Appell für eine gerechtere und nachhaltigere Welt ging heute die Jugendveranstaltung „EINE WELT – Jung. Global. Deine Zukunft!" erfolgreich zu Ende. Rund 200 engagierte junge Menschen aus ganz Deutschland trafen sich vom 29. November bis 1. Dezember 2024 im Vienna House Andel’s Berlin, um gemeinsam Visionen für die Zukunft zu entwickeln, sich auszutauschen und konkrete Maßnahmen für globale Herausforderungen zu erarbeiten.
Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Teilnehmenden: „Die Leidenschaft und Kreativität der jungen Menschen hat mich beeindruckt. Sie haben gezeigt, dass sie nicht nur innovative Ideen haben, sondern auch den Mut und die Fähigkeiten, diese Ideen in die Tat umzusetzen. Das kann Ermutigung für uns alle sein, jung und alt, denn die Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Zukunft ist unsere gemeinsame Aufgabe."
Zugang zu Demokratie bildete zentrales Thema
Demokratieförderung in der Schule – wie kann das gelingen? Dieser Frage ging die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler auf dem Podium gemeinsam mit Lehrkräften und Schüler*innen am Freitagabend nach. Sie stellte beispielsweise den Klimarat des Max-Windmüller Gymnasiums in Emden als besonderes Positivbeispiel für gelebte Demokratie heraus und würdigte den Einsatz der Comeniusschule in Magdeburg. Dort legen die sogenannten „Global Kids" fest, welche Maßnahmen die Schulleitung ergreifen muss, um den Schulalltag sozial und ökologisch nachhaltig zu gestalten. Beide Schulen hatten zuvor Preise des Schulwettbewerbs für Entwicklungspolitik erhalten. Schulleiterin Bettina Peiffer beispielsweise erklärte auf dem Podium, dass an ihrer Carl-Benz Realschule Oberkassel in Düsseldorf Schule als Ort voller Chancen, in denen tragfähige Handlungsoptionen und Zukunftsperspektiven entwickelt werden können, verstanden und gelebt wird. Das geschehe beispielsweise durch den Eine-Welt-Rat, in dem sich Schüler*innen verschiedener Themen – von Politik über Schulentwicklung bis hin zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – annehmen.
Schulisches und Außerschulisches verbinden
In einer Gesprächsrunde am Samstagmorgen betrachteten Constanze Neher, Unterabteilungsleitung im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Mitglieder des BMZ-Jugendbeirats, Vertreter*innen der Partnerorganisationen des Schulwettbewerbs sowie Schüler*innen die Ergebnisse der im Vorfeld stattgefundenen Fachtagung zum Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung. Im Fokus stand die Frage, wie entwicklungspolitisches Engagement innerhalb und außerhalb des schulischen Kontexts gefördert werden kann. Aileen Böckmann, Referentin für Fairtrade Schools bei Fairtrade Deutschland e.V., betonte, dass alle Menschen zum fairen Handel beitragen können – durch persönliche Konsumentscheidungen, aber auch den Einsatz für bessere Rahmenbedingungen. Die ehemalige Schülerin des Carl-Orff-Gymnasiums in Unterschleißheim, Clara Beck, berichtete von einem gemeinsamen Theaterprojekt mit einer südafrikanischen Partnerschule. Sie rief dazu auf, Privilegien als solche wahrzunehmen und sich darüber auszutauschen. Die Gesprächsrunden richteten gleichzeitig den Appell an alle Teilnehmenden der Veranstaltung, solche und andere zivilgesellschaftliche Angebote wahrzunehmen, um die Perspektive von Kindern und Jugendlichen erfolgreich in politische Entscheidungsprozesse zu integrieren und so Demokratiebildung zu fördern.
Kreativität und Tatendrang begeisterten
In zahlreichen interaktiven Workshops setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit Themen wie Klimaschutz, fairem Handel, Demokratiebildung, Jugendpartizipation und globaler Gerechtigkeit auseinander. Gemeinsam entwickelten sie innovative Projektideen, die das Potenzial haben, echte Veränderungen herbeizuführen.
Neben der inhaltlichen Arbeit stand auch der Austausch mit- und untereinander im Fokus. Viele Teilnehmende knüpften neue Kontakte und bildeten Netzwerke, die auch über das Wochenende hinaus bestehen bleiben. "Ich fand das Wochenende wahnsinnig inspirierend. Total viele unterschiedliche Menschen haben von ihren Perspektiven, Gefühlen und Ideen berichtet. Das hat mich berührt und mir gleichzeitig Hoffnung gegeben. Genau solche Gelegenheiten und Räume zum Austausch brauchen wir gerade ganz besonders", fasst Teilnehmerin und Musikerin Pia Kämper (22) zusammen.
Musikalische Botschaften schaffen Verbundenheit
Neeleisa, Pia Kämper, Shayla Jolie & Filo, The Expeditions und Vianne, allesamt Gewinner*innen des Song Contests „Dein Song für EINE WELT!", performten beim Abendprogramm ihre Songs zu Themen wie globaler Gerechtigkeit, friedlichem Zusammenleben, Klimawandel und gemeinschaftlichem Handeln zum Schutz des Planeten. Dadurch entstand eine mitreißende Stimmung, die das Publikum packte, inspirierte und weiterhin zu motiviertem Schaffen antrieb. Starke Botschaften von jungen Menschen für junge Menschen haben überzeugt und bewegt.
2025 geht es weiter
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Jugendwochenendes endet auch die aktuelle Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik. Doch der Blick richtet sich bereits in die Zukunft: Anfang 2025 startet die nächste Runde des Song Contests „Dein Song für EINE WELT!", der offiziellen Begleitmaßnahme zum Schulwettbewerb. Und auch die neue Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik steht zum Schuljahresbeginn 2025/2026 in den Startlöchern.
Über den Schulwettbewerb
Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle" wird von Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Seit dem Schuljahr 2003/2004 findet der Wettbewerb alle zwei Jahre statt und verfolgt das Ziel, den Lernbereich Globale Entwicklung im Unterricht aller Jahrgangsstufen und Schulformen zu verankern und Kinder und Jugendliche für globale Themen und Herausforderungen zu sensibilisieren und zu aktivieren. Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Medien und Wirtschaft sowie Fachpartner unterstützen den Wettbewerb. Aktuell sind dies: Aktion gegen den Hunger, Bertelsmann Stiftung, Cornelsen Verlag, Grundschulverband e.V., Kindernothilfe e.V., Spiesser – die Jugendzeitschrift, TUI Care Foundation sowie ZEIT für die Schule.
Weitere Informationen zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik:
- Website: www.eineweltfueralle.de
- Instagram: www.instagram.com/schulwettbewerb
- Facebook: www.facebook.com/schulwettbewerb
ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen informiert und berät Einzelpersonen, Zivilgesellschaft, Kommunen, Schulen, Wirtschaft und Stiftungen zu entwicklungspolitischen Vorhaben und fördert diese finanziell. Wir qualifizieren bedarfsgerecht, verbinden Menschen und Institutionen miteinander, unterstützen zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement.
Quelle: Engagement Global gGmbH
Gesellschaft | Globalisierung, 01.12.2024
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