Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.
Deutsche Anbieter weit vorne.
Batteriebusse haben nicht nur die beste Klimabilanz, sie sind auch im
Alltag zuverlässig und wirtschaftlich. Die Busbetreiber und deutschen
Hersteller sind zuversichtlich, dass dem Batteriebus in den Städten die
Zukunft gehört. Das zeigt jetzt eine Begleituntersuchung zur Förderung
des Bundes.

Dies belegt die wissenschaftliche Begleituntersuchung eines Konsortiums aus PwC, ifeu, CP/COMPARTNER, Prognos AG sowie EEBC im Auftrag des BMWK. Ziel der bislang umfassendsten Untersuchung des E-Bus-Einsatzes in Deutschland war es, die Wirksamkeit der staatlichen Förderung zu überprüfen.
Klarer Klimavorteil für Batteriebusse
Die Lebenszyklusanalyse der Klimagasemissionen macht dabei deutlich, dass die Förderung von Batteriebussen klimapolitisch richtig war. Berücksichtigt man alle wesentlichen Phasen des Lebenswegs eines Busses - von der Herstellung des Fahrzeugs (inkl. Batterie) über die Bereitstellung von Kraftstoffen bzw. von Strom für den Betrieb bis hin zum Ende der Lebensdauer (einschließlich Batterierecycling) - können Batteriebusse die Klimagasemissionen gegenüber Dieselbussen schon heute mehr als halbieren.
Hinrich Helms, der Projektleiter am ifeu, betont, dass es dafür noch nicht mal der alleinigen Nutzung von Grünstrom bedarf: "Bereits der heutige Strommix reicht dazu aus. Der Batteriebus hat damit im Technologievergleich klimaseitig die Nase klar vorn und mit dem steigenden Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung wird die Klimabilanz immer besser."
Betriebsdaten zeigen die Alltagstauglichkeit
Dass auch das Vertrauen der Betreiber in den Elektrobus steigt, beweisen die Betriebsdaten. Die Datenauswertung ist die bislang umfangreichste Analyse von realen Fahrzeugeinsätzen in Deutschland. Dabei konnten Betriebsdaten über eine Gesamtfahrleistung von 41 Mio. Kilometern ausgewertet werden. "Die Daten belegen eindrucksvoll die Alltagstauglichkeit der Batteriebusse - die tägliche Fahrleistung der Elektrobusse nähert sich der von Dieselbussen" sagt Projektleiter Helms.
Flottenbetreiber und Fahrzeughersteller sehen im Batteriebus die Zukunft
Im Zuge der Untersuchungen wurden 18 ausführliche Interviews mit Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Busherstellern geführt. Sie zeigen, dass sich die Akteure strategisch klar auf Batteriebusse festgelegt haben. Sie schätzen die Batteriebusse auch gegenüber H2-Brennstoffzellenbussen mittelfristig als deutlich wirtschaftlicher ein. Und machen die Erfahrung, dass die Batterietechnik aktuell zuverlässiger ist als die Brennstoffzellentechnik.
Insgesamt sind der Einsatz und das Angebot von E-Bussen enorm gewachsen: Schon 2023 war mehr als jeder vierte neu angeschaffte Stadtbus elektrisch. Auf dem deutschen Markt wurden insgesamt 342 verschiedene Modelle angeboten, davon 82 % rein batterieelektrische Modelle. Die deutschen Hersteller sind führend: Ihr Marktanteil liegt bei 63 %.
Die Rolle der Brennstoffzellen-Technik bleibt dabei überschaubar: Ein Großteil der Verkehrsunternehmen und Hersteller erwartet für Wasserstoff-Busse keine signifikante Rolle. Dass sie für bestimmte Einsatzfälle technisch notwendig bleibt, gilt bei fortschreitender Entwicklung der Batterietechnologie als unwahrscheinlich.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Anschaffung von E-Bussen zwischen 2018 und 2024 mit insgesamt mit 479 Mio. € unterstützt. Die "Begleituntersuchung zur Förderung von Elektrobussen im ÖPNV" und die "Kurzfassung des Abschlussberichts zur Begleituntersuchung der Förderung von Elektrobussen im ÖPNV" wurden im Auftrag des BMWK durchgeführt.
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Über das Institut
Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zählt zu den bedeutenden ökologisch ausgerichteten Forschungsinstituten in Deutschland. An den Standorten Heidelberg und Berlin sind aktuell über 100 Mitarbeiter*innen aus dem Bereich der Natur-, Ingenieurs- und Gesellschaftswissenschaften beschäftigt. In zahlreichen Forschungs- und Beratungsprojekten für nationale und internationale Auftraggeber sucht das ifeu wissenschaftlich, unabhängig, praxisnah, transdisziplinär, kreativ und ganzheitlich Antworten auf drängende Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Im Fokus stehen dabei u.a. die Gestaltung einer zukunftsorientierten Mobilität sowie Strategien für einen schonenden und effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Das Institut ist gemeinnützig, wirtschaftlich eigenständig und finanziert sich ausschließlich über projektgebundene Mittel.
Das ifeu ist Mitglied im "Ecological Research Network" (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.
Kontakt: Institut für Energie und Umweltforschung (ifeu), Hinrich Helms | hinrich.helms@ifeu.de | www.ifeu.de
Technik | Mobilität & Transport, 17.12.2024

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