Ja, aber
Vorsicht an der Bahnsteigkante!
„Der Anschlusszug verspätet sich, weil der Lokführer mit einem verspäteten Zug kommt." Ach, wie schön. Heute geht's auf Dienstreise mit der Bahn, dem erhabensten aller Verkehrsmittel. Sicher, mit dem Fahrrad ginge es luftiger, mit der privaten Propellermaschine schneller. Aber nur eine Bahnfahrt lässt den Reisenden schaudern und erhebt ihn zugleich über seine irdischen Schranken, indem er das Schaudern überwindet. Das Erhabene ist „eine Zusammensetzung von Wehsein… und von Frohsein", wusste schon Schiller. Ob er dabei an den ICE 698 nach Weimar dachte?

Was wäre eine Bahnfahrt ohne das prickelnde Gefühl der Ungewissheit? Wird der Zug pünktlich sein? Wird es überhaupt einen Zug geben? Diese Fragen verleihen der Dienstreise eine Spannung, die kein Hollywood-Thriller bieten kann. Abgesehen natürlich von Hitchcocks Klassiker „Der Fremde im Zug". Zugegeben, manchmal braucht man Nerven wie gestohlene Erdungskabel. Dann lehrt uns die Bahn Geduld und Gelassenheit.
Doch irgendwann ist man dann am Ziel, erschöpft, aber glücklich. Denn man weiß, dass man nicht nur eine Geschäftsreise hinter sich hat, sondern auch eine Reise zu sich selbst. Eine Reise, die einem gezeigt hat, dass man mehr aushalten kann, als man je für möglich gehalten hätte. Und dass man, trotz aller Widrigkeiten, immer wieder bereit ist, klimafreundlich zu reisen. Doch vergessen wir dabei eins nicht: „Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt" – und wagemutige Bahnreisende sind keine besseren Menschen.
Christoph Herzog ist Chefredakteur von Haufe Sustainability, dem Portal für nachhaltige Unternehmensführung. www.haufe.de/sustainability
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Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Technik | Mobilität & Transport, 24.02.2025
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