Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes?

Wir brauchen MEHR Transparenz - nicht weniger!

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. (Transparency Deutschland) fordert von CDU/CSU und SPD in einem Brief den Erhalt bzw. die Erweiterung des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) zu einem Bundestransparenzgesetz. Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Union in einem Arbeitspapier aus den Koalitionsverhandlungen ankündigt, das IFG in seiner bisherigen Form abschaffen zu wollen. Die SPD hat dem bislang nicht zugestimmt.

Alexandra Herzog, Vorsitzende von Transparency Deutschland, kommentiert hierzu:
"Wir halten die Forderung der Union für sehr problematisch. Das IFG ist nicht perfekt, aber trotz seiner Mängel hat es in den vergangenen fast 20 Jahren nachweislich viel Gutes im Kampf gegen Korruption und Misswirtschaft geleistet und sehr zur Förderung von Bürger:innenbeteiligung beigetragen."

"Eine Streichung des IFGs sendet das falsche Signal. Es würde zu einem erheblichem Vertrauensverlust bei den Wähler:innen führen und die neue Regierung schon zum Amtsantritt bedenklich an Glaubwürdigkeit verlieren lassen, zumal diese weitreichende Forderung nicht einmal im Wahlprogramm der Union angekündigt worden ist."

Auch sachlich sei eine Verschlechterung der Informationsfreiheit unverständlich. "Deutschland liegt bei der Informationsfreiheit auf einem der hinteren Ränge - und zwar nicht nur in Europa, sondern weltweit", kritisiert Alexandra Herzog. "Es ist kontraproduktiv, in dieser ohnehin schlechten Ausgangslage das IFG abschaffen zu wollen. Wir riskieren damit die Einleitung eines Nichtkonformitätsverfahrens des Europarats. Dies würde international einen massiven Ansehensverlust der Bundesrepublik nach sich ziehen."

"Stattdessen muss die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen werden - wir fordern daher die Weiterentwicklung des IFGs zu einem Bundestransparenzgesetz, wie es längst internationaler Standard ist. Ein Transparenzgesetz ermöglicht Bürokratieabbau und fördert digitale Innovationen sowie effiziente Verwaltungsstrukturen. Es stärkt die Demokratie, weil es Vertrauen in die demokratischen Institutionen schafft und Bürger:innenbeteiligung ermöglicht. Von einem Transparenzgesetz profitieren alle, gerade auch die öffentliche Verwaltung."

Weiterführende Informationen:
Kernforderungen von Transparency Deutschland zur Wahl 2025

Über Transparency Deutschland
Transparency International Deutschland e.V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption. Gemäß dem Leitsatz der "Koalition gegen Korruption" strebt die Organisation die Zusammenarbeit von Akteuren aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein über die schädlichen Folgen der Korruption zu schärfen sowie Instrumente und Maßnahmen im Kampf gegen Korruption zu entwickeln. Transparency Deutschland ist das nationale Chapter der Dachorganisation Transparency International.

Kontakt: Transparency International Deutschland e.V., Julia Sassenberg | presse@transparency.de | www.transparency.de


Gesellschaft | Politik, 27.03.2025

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
30
APR
2025
Franz Alt: Die Solare Weltrevolution - Aufbruch in eine neue Menschheitsepoche
In der Reihe "Mein Klima… in München"
80331 München und online
07
MAI
2025
MakerCamp Genossenschaften 2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
21
MAI
2025
LVR-Kulturkonferenz 2025: Kultur. Nachhaltig. Wirtschaften.
Welchen Beitrag leistet Kultur zum wirtschaftlichen Wachstum?
47805 Krefeld
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Hat das Instrument der Demonstrationen ausgedient?
Christoph Quarch betrachtet die Massendemonstrationen in Georgien, Serbien und der Türkei
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Dialog statt Konfrontation!

Chocolate Scorecard: Die guten und schlechten Ostereier der Schokoladenindustrie

Die Region Klimaberg Katschberg setzt ein deutliches Zeichen für nachhaltigen Tourismus in den Alpen

Sind wir alle viel zu geldfixiert geworden?

Dreisteste Umweltlüge 2025

The Cradle: Das erste kreislauffähige Holzhybrid-Gebäude in Düsseldorf

Temporäre Modulgebäude von FAGSI

Ausbildung zum/zur zertifizierten Nachhaltigkeitsmanager*in

Sustainable Finance, forum-Sonderveröffentlichung, Download kostenlos
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • toom Baumarkt GmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • toom Baumarkt GmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften