Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin

Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

Anlässlich des Internationalen Tags der Landlosen am 17. April weist FIAN Deutschland auf die weltweit wachsende Landbesitzkonzentration hin. Die Menschenrechtsorganisation macht auf die dringende Notwendigkeit von Agrarreformen aufmerksam. Diese sollten auch erneut zu einer Priorität der deutschen Entwicklungspolitik werden. FIAN sieht zudem dringenden Handlungsbedarf zur Unterbindung von Landgrabbing durch deutsche Unternehmen. 
 
© chulmin1700; Pixabay.com© chulmin1700; Pixabay.com
Weltweit sind 98 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe unter 20 Hektar groß. Sie sind auf einem Viertel der Ackerflächen regelrecht eingequetscht. Die restlichen zwei Prozent besitzen hingegen 75 Prozent der Landflächen. "Diese gewaltige und in den letzten Jahren stark angestiegene Landkonzentration ist ein zentraler Treiber für Armut und Hunger im ländlichen Raum", so Roman Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hatte vor über 20 Jahren verstärkt auf Agrar- und Landreformen als effektives Mittel im Kampf gegen Hunger und Armut gesetzt. Sie sollte sich laut FIAN auf dieses Instrument zurückbesinnen. Der enge Zusammenhang zwischen den Menschenrechten und dem Zugang zu Land ist mittlerweile gut ausbuchstabiert, beispielsweise über die UN-Landleitlinien, die Bauernrechtserklärung oder den UN-Sozialausschuss und sollten systematisch Anwendung finden.

Unter dem Schlagwort "Landgrabbing" sind in den letzten Jahren viele Millionen Hektar Land bäuerlichen Gemeinden entrissen worden. Widerstand wird mit Gewalt und Kriminalisierung beantwortet.

So auch im Fall des Berliner Investors Amatheon in Sambia. Dieser hat nach eigenen Angaben fast 40.000 Hektar Land im Distrikt Mumbwa gekauft. Im Oktober 2024 besuchte FIAN die Gemeinden. Betroffene berichteten, dass sie mehrfach vertrieben wurden und durch die Zerstörung ihrer Häuser ihr ganzes Hab und Gut - Nahrungsmittel, Werkzeuge, Geld und Decken - verloren haben. "Hier müsste die deutsche Botschaft aktiv werden und Menschenrechtsverstößen durch deutsche Unternehmen nachgehen", fordert Herre. Denn Deutschland ist völkerrechtlich verpflichtet, "die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen im Ausland durch Unternehmen zu verhindern, die in ihrem Hoheitsgebiet und/oder unter ihrer Gerichtsbarkeit ansässig sind" (UN-Sozialausschuss).

Hintergrund: 17. April - Tag der Landlosen (auch Tag des bäuerlichen Widerstands)
Seit über 20 Jahren wird jedes Jahr am 17. April der Tag des bäuerlichen Widerstands begangen. Die internationale Organisation La Via Campesina, in der mehr als 200 Millionen bäuerliche Erzeuger*innen, Landarbeiter*innen, Indigene Gemeinschaften und Andere organisiert sind, ruft in der Woche um den 17. April weltweit zu Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen auf. Der Gedenktag geht auf ein Massaker im Jahr 1996 im brasilianischen Eldorado dos Carajás zurück, bei dem 19 Aktivist*innen der Bewegung der Landlosen MST ermordet wurden. 

Kontakt: FIAN Deutschland e.V., Roman Herre | r.herre@fian.de | www.fian.de


Gesellschaft | Politik, 17.04.2025

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
07
MAI
2025
MakerCamp Genossenschaften 2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
08
MAI
2025
Die intelligente Transformation: ESG + KI = Zukunftssicherung
Wer Nachhaltigkeit ohne KI umsetzt, verpasst entscheidende Chancen
Webinar
14
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Digitalisierung

Lässt sich KI politisch einfangen?
Christoph Quarch ruft zum zeitnahen "Human Action Summit" auf
B.A.U.M. Insights
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht.

Jetzt auf forum:

Dialog und Kooperation – Sie sind gefragt!

GROHE Water Insights 2025

Gesundheits- und Sozialwirtschaft muss auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden

„Ökobilanz-Rechner“ der DEUTSCHEN ROCKWOOL

Porsche investiert entschlossen in die Zukunft

Umwelt- und Gesundheitskosten des Ernährungssystems belasten Wirtschaft und Gesellschaft mit Milliarden Euro im Jahr

BNW begrüßt CDU-Vorschlag

ChangeNOW 2025: Ein Wendepunkt für die Wirtschaft der Zukunft

Sustainable Finance, forum-Sonderveröffentlichung, Download kostenlos
  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • circulee GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH