Längste Erfassung der Artenvielfalt Deutschlands am Grünen Band gestartet
Neues Forschungsprojekt liefert Daten für die Nominierung des Grünen Bandes als UNESCO Welterbe
- Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) startet der
BUND eine 1.400 Kilometer lange Felderhebung zur Insektenvielfalt im
Grünen Band
- Grünes Band ist einzigartiges Refugium für zahlreiche Tiere und Pflanzen und hat wichtige Bedeutung in Zeiten des Klimawandels
- Lebensraumverbund und Gedächtnislandschaft - Grünes Band auf dem Weg zum Weltnatur- und -kulturerbe

Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND Ehrenvorsitzender und Beauftragter
des BUND für das Grüne Band erklärt: "Es ist ein ambitioniertes
Vorhaben, das es bislang so noch nicht gab. Mit dieser "längsten"
Arterfassung über fast 1.400 Kilometer legen wir auch die
wissenschaftlich fundierte Basis für den Nachweis des außergewöhnlichen
universellen Naturwertes des Grünen Bandes. Eine zentrale Voraussetzung
für die UNESCO-Nominierung als Welterbe. Dafür notwendig ist auch der
durchgängige Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument, für
den sich der BUND seit Jahren einsetzt. Hier müssen Sachsen,
Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen noch ihren Beitrag leisten."
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz: "Das Grüne Band hat nicht nur historisch Symbolcharakter. Es ist auch für den Naturschutz von besonderer Bedeutung. Das BfN engagiert sich seit über 30 Jahren für den Erhalt und die Vernetzung des Grünen Bandes. Es dient als Rückzugsort und auch als Wanderkorridor für Arten, die in Zeiten des Klimawandels kühlere Temperaturen benötigen. Das Projekt "Arterfassung am Grünen Band" leistet einen wichtigen Beitrag, um die Insektenvielfalt entlang der Nord-Süd-Lebenslinie zu erforschen und lässt neue Erkenntnisse zur Funktion des Grünen Bandes als Klimakorridor erwarten."
Torfwiesen-Scheckenfalter auf Breitblättrigem Knabenkraut im Cheiner Torfmoor © Ute MachelVerena Graichen, BUND Bundesgeschäftsführerin: "Das Grüne
Band ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Dieses einzigartige Refugium für
Tiere und Pflanzen muss noch besser geschützt und erforscht werden.
Hierzu liefert unser neues Projekt die benötigten Daten. Die lang
erwartete EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur
verpflichtet Deutschland drängende Maßnahmen gegen den Verlust der
Artenvielfalt umzusetzen. Wir liefern die Grundlage für gezielte
Naturschutzmaßnahmen und zur Entwicklung von Lebensräumen."
Ein zentrales Element des Projekts ist die diesjährige Freilanderhebung. Entlang des gesamten Grünen Bandes sind von April bis August sechs Expertenteams unterwegs, um einmal pro Monat Insektenproben an 100 Standorten in ausgewählten Lebensräumen zu sammeln. Diese Proben werden anschließend in einem spezialisierten Labor aufgearbeitet und genetisch analysiert, um umfassende Listen zur Artenvielfalt und Rückschlüsse über die Funktion des Grünen Bandes als Lebensraum für Insekten zu liefern.
Für die heutige Auftaktveranstaltung wurde gezielt das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ausgewählt, eine der "Perlen am Grünen Band". Hier befindet sich eine weitgehend intakte Kulturlandschaft, die vielen gefährdeten Tieren und Pflanzen Lebensräume bietet. Zudem finden sich zahlreiche zeitgeschichtliche Elemente, die an die einstige Teilung Deutschlands erinnern. "Neben dem Naturschutzwert ist auch die kulturhistorische Bedeutung des Grünen Bandes für die Nominierung als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe von großer Wichtigkeit", betont der BUND. "Das Biosphärenreservat Rhön trägt dazu bereits in großem Maße bei."
Hintergrund:
Das Grüne Band Deutschland ist ein fast 1.400 Kilometer langer und 177 Quadratkilometer großer Biotopverbund entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Seit der Teilung Deutschlands hat sich der einstige Grenzstreifen zu einem einzigartigen Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Geschätzt kommen mindestens 1.000 Arten der Roten Liste Deutschlands im Grünen Band vor, wie die Wild-Biene Andrena rhenana, das Braunkehlchen oder die Wildkatze. Auch elf endemische (nur hier existierende) Arten, wie die Rhön-Quellschnecke, finden hier ihren einzigen Lebensraum.
Das Grüne Band verbindet heute Lebensräume von nationaler und internationaler Bedeutung und umfasst zahlreiche Naturschutz- und Natura-2000-Gebiete. Bis heute sind über vier Fünftel des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument gesetzlich geschützt. Es bildet somit den längsten, durchgehend geschützten Biotopverbund Europas. Die Schutzmaßnahmen und das Engagement vieler Beteiligter haben das Gebiet zu einem Hotspot der Biodiversität in oftmals ausgeräumten und artenarmen Agrarlandschaften gemacht.
Aus dem Band wird ein Netz: Neben der linearen Struktur bestehen entlang des Grünen Bandes vielfältige Quervernetzungen zu einer großen Zahl wertvoller Flächen und Biotopverbundachsen. In einem zehn Kilometer breiten Korridor um das Grüne Band herum sind etwa ein Drittel der Fläche geschützt. So vervielfacht sich das Band zu einem Netz auf über 3.150 Quadratkilometern - etwa dreieinhalb Mal die Fläche Berlins. In dieser Konstellation ist das Grüne Band einmalig in Deutschland und Europa.
Das Grüne Band Deutschland ist Teil des über 12.500 Kilometer langen Grünen Bandes Europa, das sich vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer und an die Adria erstreckt. Es verbindet zahlreiche Schutzgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs und repräsentiert die Verbindung von Naturschutz und Zeitgeschichte in Europa.
Ebenfalls vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wird das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Weiterentwicklung des Prozesses zur Nominierung des Grünen Bandes Deutschland als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbestätte (gemischte Stätte)".
Im Rahmen der Welterbe-Thematik kooperiert der BUND zudem eng mit dem Deutschen Kulturrat, dem Spitzenverband der Bundeskulturverbände.
Mehr Informationen:
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz: "Das Grüne Band hat nicht nur historisch Symbolcharakter. Es ist auch für den Naturschutz von besonderer Bedeutung. Das BfN engagiert sich seit über 30 Jahren für den Erhalt und die Vernetzung des Grünen Bandes. Es dient als Rückzugsort und auch als Wanderkorridor für Arten, die in Zeiten des Klimawandels kühlere Temperaturen benötigen. Das Projekt "Arterfassung am Grünen Band" leistet einen wichtigen Beitrag, um die Insektenvielfalt entlang der Nord-Süd-Lebenslinie zu erforschen und lässt neue Erkenntnisse zur Funktion des Grünen Bandes als Klimakorridor erwarten."

Ein zentrales Element des Projekts ist die diesjährige Freilanderhebung. Entlang des gesamten Grünen Bandes sind von April bis August sechs Expertenteams unterwegs, um einmal pro Monat Insektenproben an 100 Standorten in ausgewählten Lebensräumen zu sammeln. Diese Proben werden anschließend in einem spezialisierten Labor aufgearbeitet und genetisch analysiert, um umfassende Listen zur Artenvielfalt und Rückschlüsse über die Funktion des Grünen Bandes als Lebensraum für Insekten zu liefern.
Für die heutige Auftaktveranstaltung wurde gezielt das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ausgewählt, eine der "Perlen am Grünen Band". Hier befindet sich eine weitgehend intakte Kulturlandschaft, die vielen gefährdeten Tieren und Pflanzen Lebensräume bietet. Zudem finden sich zahlreiche zeitgeschichtliche Elemente, die an die einstige Teilung Deutschlands erinnern. "Neben dem Naturschutzwert ist auch die kulturhistorische Bedeutung des Grünen Bandes für die Nominierung als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe von großer Wichtigkeit", betont der BUND. "Das Biosphärenreservat Rhön trägt dazu bereits in großem Maße bei."
Hintergrund:
Das Grüne Band Deutschland ist ein fast 1.400 Kilometer langer und 177 Quadratkilometer großer Biotopverbund entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Seit der Teilung Deutschlands hat sich der einstige Grenzstreifen zu einem einzigartigen Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Geschätzt kommen mindestens 1.000 Arten der Roten Liste Deutschlands im Grünen Band vor, wie die Wild-Biene Andrena rhenana, das Braunkehlchen oder die Wildkatze. Auch elf endemische (nur hier existierende) Arten, wie die Rhön-Quellschnecke, finden hier ihren einzigen Lebensraum.
Das Grüne Band verbindet heute Lebensräume von nationaler und internationaler Bedeutung und umfasst zahlreiche Naturschutz- und Natura-2000-Gebiete. Bis heute sind über vier Fünftel des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument gesetzlich geschützt. Es bildet somit den längsten, durchgehend geschützten Biotopverbund Europas. Die Schutzmaßnahmen und das Engagement vieler Beteiligter haben das Gebiet zu einem Hotspot der Biodiversität in oftmals ausgeräumten und artenarmen Agrarlandschaften gemacht.
Aus dem Band wird ein Netz: Neben der linearen Struktur bestehen entlang des Grünen Bandes vielfältige Quervernetzungen zu einer großen Zahl wertvoller Flächen und Biotopverbundachsen. In einem zehn Kilometer breiten Korridor um das Grüne Band herum sind etwa ein Drittel der Fläche geschützt. So vervielfacht sich das Band zu einem Netz auf über 3.150 Quadratkilometern - etwa dreieinhalb Mal die Fläche Berlins. In dieser Konstellation ist das Grüne Band einmalig in Deutschland und Europa.
Das Grüne Band Deutschland ist Teil des über 12.500 Kilometer langen Grünen Bandes Europa, das sich vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer und an die Adria erstreckt. Es verbindet zahlreiche Schutzgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs und repräsentiert die Verbindung von Naturschutz und Zeitgeschichte in Europa.
Ebenfalls vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wird das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben "Weiterentwicklung des Prozesses zur Nominierung des Grünen Bandes Deutschland als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbestätte (gemischte Stätte)".
Im Rahmen der Welterbe-Thematik kooperiert der BUND zudem eng mit dem Deutschen Kulturrat, dem Spitzenverband der Bundeskulturverbände.
Mehr Informationen:
Kontakt: Nationales BUND Kompetenzzentrum Grünes Band, Dr. Liana Geidezis | gruenesband@bund-naturschutz.de | www.bund-naturschutz.de
Umwelt | Naturschutz, 25.05.2025

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