© circuleeEin klarer Trend, der Unternehmen Hoffnung macht, ist die wachsende Bedeutung von refurbished IT-Hardware im B2B-Bereich [1]. Immer mehr Firmen erkennen das Potenzial professionell refurbished Geräte – sei es aus Kostengründen, zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen oder im Zuge gestiegener Anforderungen an Umweltverantwortung. Getrieben wird diese Entwicklung von mehreren Faktoren: dem zunehmenden Bewusstsein für nachhaltige IT-Lösungen, wirtschaftlichem Druck durch Inflation und Lieferengpässe sowie dem steigenden Stellenwert von ESG-Initiativen innerhalb von Unternehmen.
Die Nachfrage nach refurbished Hardware entwickelt sich entsprechend dynamisch – besonders in Europa, wo sich ein Umdenken im IT-Einkauf etabliert. Unternehmen suchen vermehrt nach smarten, ressourcenschonenden Alternativen, die nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umwelt entlasten.
In diesem Bericht hat circulee die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Kaufs refurbished IT-Hardware im Vergleich zu neuen Geräten untersucht. Basierend auf Marktdaten und firmeneigenen Daten bietet dieser technische Bericht eine fundierte Orientierungshilfe für IT-Manager und Entscheidungsträger (wie z.B. Finanzexperten). Insbesondere sollen Investment Entscheidungen zwischen refurbished und neu navigieren und dabei wirtschaftliche und nachhaltige Aspekte abdecken.
Unsere refurbished IT-Hardwareprodukte bieten die Gewissheit, dass sie ihre volle Lebensdauer erreichen werden und dabei die gleiche Leistung wie neue Geräte bieten. Um dies zu gewährleisten sourcen wir ausschließlich aus dem Leasing Umfeld und haben den höchsten Anspruch an die Geräte in der refurbished Industrie - wir nutzen einen 19-stufigen QA-Prozess (teils TÜV- und ISO-zertifiziert). Das ermöglicht Unternehmen, eine nachhaltige IT Infrastruktur aufzubauen und gleichzeitig Kosten zu senken, ohne Kompromisse bei der Performance eingehen zu müssen.
Faktoren des Business Cases (Neu vs. Refurbished)
Der Business Case für Neuwaren im Vergleich zu refurbished Geräten wird von drei wesentlichen Faktoren beeinflusst:
- Die Entwicklung des Marktwerts von refurbished IT-Hardware.
- Verlust in der Lebensdauer: Qualität und Leistung bleiben erhalten.
- Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks durch IT-Hardware von circulee.
Im Folgenden geben wir eine konzeptionelle Erläuterung dieser Faktoren.
a. Die Entwicklung des Marktwerts von refurbished IT-Hardware
Der Wertverlust von Waren nach dem initialen Kauf ist ein altbekanntes Phänomen, das sich zu Beginn in einer steilen abwärts Kurve des Marktwertes manifestiert, die im Laufe der Zeit abflacht. Ein vergleichbares Beispiel dazu findet sich im Automobilsektor, wo Neuwagen schnell an Wert verlieren, insbesondere in den ersten Jahren nach dem Kauf. Ähnlich wie bei IT-Hardware zeigt sich hier eine anfänglich steile Abnahme des Marktwerts, die sich jedoch im Laufe der Zeit verlangsamt. Dieses Muster lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, darunter technologische Weiterentwicklungen, Nachfrageänderungen und die Einführung neuer Modelle.
Der Marktwert refurbished IT-Hardware wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter das Alter des Geräts, dessen Zustand, die technischen Spezifikationen/Fähigkeiten sowie die aktuelle Entwicklung des Neu- und Gebrauchtmarktes (Angebot und Nachfrage). Dabei ist der Fair Market Value (FMV), der Preis den ein potenzieller Käufer bereit wäre zu einem gegebenen Zeitpunkt zu zahlen. In der IT-Industrie wird dieser Wert in der Regel durch Auktionen, Marktanalysen, Vergleichspreise ähnlicher Produkte und den Zustand des jeweiligen Geräts ermittelt werden. Die folgende Grafik, basierend auf Marktdaten, zeigt die Entwicklung von den zwei Laptop Modellen
Dell Latitude 7400 und
HP EliteBook 840 G6. Wie bei Gebrauchtwaren üblich, fällt der Marktwert auch hier rapide innerhalb der ersten 3 Jahre der Nutzung.
© circuleeDie nächste Grafik zeigt aber auch, dass nach starkem anfänglichen Wertverlust, die Kurve abflacht und der Wertverlust nach den ersten 3 Jahren abnimmt über die Zeit. Dies bedeutet, dass gebrauchte IT-Assets nach der initialen Phase einen relativ stabilen Marktwert haben (Man sagt, dass ab dem dritten Jahr jeder Monat noch einen Wertverlust von 1,5-2 % aufweist).
© circulee b. Verlust in der Lebensdauer: Qualität und Leistung bleiben erhalten
Um einen echten Vergleich zwischen Neu- und Gebrauchtinvestitionen anzustellen, muss der Verlust an Lebensdauer berücksichtigt werden. Bei einem Preisvergleich sollte die bereits verstrichene Nutzungsdauer einbezogen werden. Gesamte Lebensdauer von IT-Hardware variiert je nach Gerätetyp. Zum Beispiel wird heutzutage für Laptops eine Gesamtlebensdauer von 8 Jahren angenommen. Wird ein Laptop nach 2 Jahren Nutzung verkauft, so verbleiben rechnerisch nur noch 6 Jahre Lebensdauer.
© circuleeBei circulee erwerben wir IT-Hardware nach einer Nutzungsdauer von 2-3 Jahren, was bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 8 Jahren etwas mehr als ein Drittel der Gesamtnutzungszeit ausmacht. Um sicherzustellen, dass diese 8 Jahre gewährleistet werden, legen wir großen Wert auf die Qualität unserer Produkte. Daher beziehen wir IT Hardware ausschließlich aus dem B2B Leasingbereich. Durch gründliche Tests, Reinigungs- und Wartungsverfahren wird in einem 19- stufigen QA-Prozess (teils TÜV- und ISO-zertifiziert) sichergestellt, dass die refurbished Hardware in erstklassigem Zustand ist und den Anforderungen moderner Geschäftsanwendungen entspricht.
c. Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks durch IT-Hardware von circulee
Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Betrachtung von IT-Hardware ist ihre Umweltbilanz. Refurbished Hardware kann hier glänzen, da sie zu erheblichen CO2 -Einsparungen führt. Diese Einsparungen können bis zu 0,356 Tonnen CO2 pro Einheit betragen. Die Ergebnisse zeigen, dass teilweise sogar 80 % der CO2 -Emissionen eingespart werden können.
© circuleeDarüber hinaus trägt die Wiederverwendung refurbished Hardware auch zur Reduzierung von Elektroschrott bei. Indem wir Altgeräten ein neues Leben schenken, vermindern wir die Menge an Elektroschrott, der auf Deponien landet oder aufwändig recycelt werden muss - nach Angaben der United Nations entstehen jährlich 54 Millionen Tonnen Elektroschrott [3] weltweit.
Dieser Ansatz unterstützt eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und verringert die negativen Auswirkungen von Elektroschrott auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit.
Durch die Verlängerung der Lebensdauer von IT-Geräten können wir also nicht nur CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Abfallreduzierung leisten.
© circuleeDie umwelttechnischen Effekte des Einsatzes gebrauchter Hardware können in monetäre Äquivalente umgerechnet werden und sollten bei einer ganzheitlichen Betrachtung eines Business Cases berücksichtigt werden. Durch die Darstellung dieser Effekte in Geldwerten [5] wird verdeutlicht, welchen Wert die Reduzierung von CO2 -Emissionen durch den Kauf gebrauchter Hardware hat. Dieser monetäre Wert der Einsparungen, auf den Preisen von EU CO2 Zertifikaten der letzten 6 Monate basierend, beläuft sich auf 26,27 € [6] .
Nachhaltige IT beginnt mit der richtigen Entscheidung. Sie möchten auch Verantwortung übernehmen und dabei Kosten sparen?
[1] Bitkom Studie: Die Deutschen wünschen sich mehr digitalen Umweltschutz, 2021
[2] circulee-Kalkulation, basierend auf unabhängiger Marktforschung im Auftrag von CHG-MERIDIAN AG, 2021. Maximales Einsparpotenzial wird erreicht, wenn die Verlängerung der Nutzung der angenommenen Gesamtnutzungsdauer entspricht (Monitor 51 Monate, Laptop 51 Monate, Smartphone 36 Monate).
[3] Green IT-Studie: Nutzen statt besitzen spart große Mengen an CO2, von CHG-MERIDIAN und dem belgischen VITO-Institut, 2022
[4] CO2-Emissionen und Einsparpotenziale von IT-Geräten: circulee-CO2-Wirkungsmessung, basierend auf unabhängiger Marktforschung im Auftrag von CHG-MERIDIAN AG, 2021
[5] Berechnung des CO2 als Geldwert unter Berücksichtigung der letzten 6 Monate (September 2023 - Februar 2024): Trading Economics, EU Carbon Permits und Analysts cut EU carbon price forecasts on weak industry, power sector demand, von Susanna Twidale für Reuters, 2024
[6] Eine gesetzliche Grundlage für die Umrechnung in handelbare Zertifikate existiert derzeit nicht, wäre jedoch wünschenswert