Erfrischendes vom 5. Forum EnviComm
Deutsche Umwelthilfe redet Tacheles
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe, nahm |
Vor allem die Großkonzerne hielten sich in der Regel nicht an ihre freiwilligen Zusagen in Sachen Nachhaltigkeit und nähmen es mit der Wahrheit meist nicht so genau, wenn es um Umwelt- und Sozialbelange geht. Verstöße gegen bestehendes Umweltrecht gelten allzu oft noch als Kavaliersdelikte, so Resch. Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz? Wer wird denn auch in Krisenzeiten so kleinlich sein, danach zu fragen?
Was sich laut Resch außerdem abzeichnet: Je aufwändiger und kostspieliger die PR-Maßnahmen, desto geringer sei meist das reale CSR-Engagement des Unternehmens. Gerade die econsense-Mitglieder - führende global agierende Unternehmen, die sich durch ihre Mitgliedschaft dazu bekennen, eine nachhaltige Entwicklung voranbringen zu wollen und sich guter Taten rühmen - sind demzufolge meist eher Papiertiger, die bisher vor allem eine Lektion gelernt haben: CSR ist gut für's Image. Und PR-Getöse mag zunächst einmal dabei helfen, kritische Fragen zu übertönen.
Interessant, diese Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung der Unternehmen und der Fremdeinschätzung durch NGOs. Und leider gar nichts Neues.
Nach den Seitenhieben auf das Greenwashing der Konzerne fand Resch zum Abschluss doch noch Grund zu Optimismus - dank dem Mittelstand. Denn Fakt ist, dass dieser in großen Teilen schon lange nachhaltig wirtschaftet, ohne es stolzgeschwellt aller Welt verkünden zu müssen. Das ist auch nicht neu, aber dafür richtig gut. Nur wann schneiden sich die Großkonzerne drei Scheiben davon ab? Schließlich besteht der Slogan "Tue Gutes und rede darüber" aus zwei Schritten - und man sollte sich hüten, den zweiten vor dem ersten zu tun. Sonst fällt man auf die Nase.
Ingrid Hucke, forum-Redaktion
Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 28.04.2009
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