Wo ist das Geld?
Wie der Krieg in die Krise führte und wie die Krise den Krieg finanzierte
Die Angriffe auf das World Trade Center haben die Weltwirtschaft nicht wirklich existentiell bedroht; sie erzielten diese Wirkung durch die Überreaktion der USA. Die mit der Angst vor weiteren Terroranschlägen und der kriegsbedingten Beunruhigung der Wirtschaft begründete Zins- und Wirtschaftspolitik stellte sich als der Nährboden heraus, auf dem die Immobilienblase schließlich prächtig gedeihen konnte. Das Platzen dieser Blase bringt nun das US-dominierte Weltwirtschaftssystem und damit die Vorherrschaft der USA zum Wanken.
Bereits 1959 wies Robert Triffin auf den schweren Konstruktionsfehler des internationalen Finanzsystems hin, der sich durch die Sonderrolle des US-Dollars als Weltleitwährung ergibt: Triffin prognostizierte, dass sich die USA aufgrund der weltweiten Nachfrage nach US-Dollar bei dem Rest der Welt solange verschulden werden, bis diese systembedingte Schieflage des internationalen Finanzsystems schließlich in dessen Krise endet. Begünstigt durch mangelnde Bankenaufsicht, fehlende Finanzstandards und intransparente Finanzinstrumente wurde der von Triffin beschriebene Durst der Welt nach Dollar zur Erzielung kurzfristiger Gewinne ausgenutzt und führte zu einem erheblichen Machtzuwachs des Finanzsektors.
Das Finanzsystem geriet noch weiter in Schieflage, als die amerikanische Zentralbank ihre Leitzinsen immer weiter senkte - in Reaktion auf die Terrorangriffe des 11. September, Angst vor weiteren Terrorangriffen und dem Irakkrieg. Auf diese Weise förderte sie - sehenden Auges - das Anschwellen der Immobilienblase, auf deren Geldzufluss die US-amerikanische Regierung in Zeiten des Krieges kaum verzichten konnte.
Die von aller Welt erhaltenen Immobilienkredite in Höhe von etwa 20% des weltweiten Bruttosozialprodukts wurden von den USA jedoch nur auf den ersten Blick zum Bau oder Kauf von Immobilien genutzt. Tatsächlich finanzierten sie das US-Handelsbilanzdefizit und mit diesem auch den Irakkrieg.
Der US-amerikanischen Zinspolitik lag aber eine gewaltige Fehleinschätzung zugrunde: Der Irakkrieg sollte kostengünstig nach etwa zweieinhalb Monaten beendet sein. Weit gefehlt: Der Konflikt dauert heute bereits sechs Jahre an. In der US-amerikanischen Geschichte war nur der Zweite Weltkrieg teurer als der Krieg im Irak (geschätzte Kosten des Irakkriegs 2.700 Milliarden US-Dollar; das entspricht etwa 400 US-Dollar pro Kopf Weltbevölkerung).
Und so hat sich heute, nach 50 Jahren, Triffins Prophezeiung in Form der US-Immobilienkrise erfüllt: Die USA haben sich bei der Welt maximal verschuldet und können die aufgenommenen Immobilienschulden nicht mehr zurückzahlen. Das internationale Finanzsystem muss in seinen Grundlagen neu überdacht werden.
Weitere Informationen unter: http://weltmachtgeld.com
Bereits 1959 wies Robert Triffin auf den schweren Konstruktionsfehler des internationalen Finanzsystems hin, der sich durch die Sonderrolle des US-Dollars als Weltleitwährung ergibt: Triffin prognostizierte, dass sich die USA aufgrund der weltweiten Nachfrage nach US-Dollar bei dem Rest der Welt solange verschulden werden, bis diese systembedingte Schieflage des internationalen Finanzsystems schließlich in dessen Krise endet. Begünstigt durch mangelnde Bankenaufsicht, fehlende Finanzstandards und intransparente Finanzinstrumente wurde der von Triffin beschriebene Durst der Welt nach Dollar zur Erzielung kurzfristiger Gewinne ausgenutzt und führte zu einem erheblichen Machtzuwachs des Finanzsektors.
Das Finanzsystem geriet noch weiter in Schieflage, als die amerikanische Zentralbank ihre Leitzinsen immer weiter senkte - in Reaktion auf die Terrorangriffe des 11. September, Angst vor weiteren Terrorangriffen und dem Irakkrieg. Auf diese Weise förderte sie - sehenden Auges - das Anschwellen der Immobilienblase, auf deren Geldzufluss die US-amerikanische Regierung in Zeiten des Krieges kaum verzichten konnte.
Die von aller Welt erhaltenen Immobilienkredite in Höhe von etwa 20% des weltweiten Bruttosozialprodukts wurden von den USA jedoch nur auf den ersten Blick zum Bau oder Kauf von Immobilien genutzt. Tatsächlich finanzierten sie das US-Handelsbilanzdefizit und mit diesem auch den Irakkrieg.
Der US-amerikanischen Zinspolitik lag aber eine gewaltige Fehleinschätzung zugrunde: Der Irakkrieg sollte kostengünstig nach etwa zweieinhalb Monaten beendet sein. Weit gefehlt: Der Konflikt dauert heute bereits sechs Jahre an. In der US-amerikanischen Geschichte war nur der Zweite Weltkrieg teurer als der Krieg im Irak (geschätzte Kosten des Irakkriegs 2.700 Milliarden US-Dollar; das entspricht etwa 400 US-Dollar pro Kopf Weltbevölkerung).
Und so hat sich heute, nach 50 Jahren, Triffins Prophezeiung in Form der US-Immobilienkrise erfüllt: Die USA haben sich bei der Welt maximal verschuldet und können die aufgenommenen Immobilienschulden nicht mehr zurückzahlen. Das internationale Finanzsystem muss in seinen Grundlagen neu überdacht werden.
Von Georg Zoche
Weitere Informationen unter: http://weltmachtgeld.com
Im Profil ![]() Georg Zoche studierte Maschinenbau und Philosophie und setzt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema »Global Governance« auseinander. Er hat 2001 die Transnationale Republik mitbegründet, der weltweit rund fünftausend Bürgerinnen und Bürger aus über hundert Ländern beigetreten sind. Im Oktober 2009 wird im Blumenbar-Verlag sein erstes Buch "Welt Macht Geld" erscheinen. |
Quelle:
Lifestyle | Geld & Investment, 04.08.2009

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