Stellen Sie sich vor...
Sie betreten Neuland
forum Nachhaltig Wirtschaften sprach mit den Geschäftsführern Dr. Andreas Gutjahr und Regina Hunschock vom Integralen Zentrum Möhnesee (IZM) über Ziele und Selbstverständnis des innovativen Seminarzentrums am Rande des Ruhrgebiets.
Herr Dr. Gutjahr, Ende April wurde die gemeinnützige GmbH Integrales Zentrum Möhnesee gegründet. Von welchen Menschen und Zielen wird das Projekt getragen?
Dr. Gutjahr: Von Menschen, die davon begeistert sind, etwas wirklich Neues zu schaffen, was dem Leben dient. Wir wollen die Trennungen aufheben, die wir überall in der Gesellschaft finden, mehr Gemeinschaftsorientierung erzeugen - kurz: Kopf und Herz wieder verbinden. Mit dem Zentrum rufen wir einen Ort ins Leben, wo es selbstverständlich ist, Worte wie Herz, Verstand, Offenheit, Begegnung, Menschlichkeit, Beziehung in Verbindung mit Lernen, Arbeit und Leben wieder in den Mund zu nehmen. Diese Lernerfahrungen im Zentrum wirken sich dann zum Beispiel im Betrieb, in der Schule, in der Familie, im Verband und im Unternehmen, also in der ganzen Gesellschaft aus.
Welche Lücke wollen Sie damit schließen?
Hunschock: Wir sind ein Pionierprojekt mit konkreten Visionen und Idealen, das auch junge Menschen begeistern soll, die auf uns Erwachsene schauen und von uns hören wollen, dass wir an etwas glauben, dass wir eine ethische Welt schaffen werden, an deren Gestaltung sie sich mit ihren Talenten, ihren noch unverbrauchten Herzen und ihrem Tatendrang einbringen dürfen. Wir sprechen eine Einladung aus für Pioniere, egal welchen Alters, die das Neue wollen und bereit sind mit uns zu lernen und Steine aus dem Weg zu räumen, damit dieses Vorhaben gelingt.
Uns inspiriert eine interreligiöse Spiritualität, die aus dem einenden Geist kommt, den wir in einer Welt der Vielheit brauchen. Jetzt, für diese Umbruchzeit, bietet das integrale Modell nach Ken Wilber uns dieses integrative Gesamtbild - von Menschen, Kulturen, Ereignissen und Systemen - Lösungen an, in denen alle Bewusstseinsebenen und Entwicklungslinien unserer Menschheitsgeschichte zum Tragen kommen.
Was bieten Sie konkret an?
Dr. Gutjahr: In unserer Rolle als Gastgeber bieten wir Unternehmen und Non-Profit-Organisationen einen idealen Versammlungsort. Als Prozessbegleiter unterstützen wir die Entfaltung der individuellen und kollektiven Intelligenz. Das Spektrum geht dabei von persönlichem Coaching über Gruppenarbeit bis hin zu Großgruppenveranstaltungen, Zukunftswerkstätten und World Cafés. Als Wissensorganisatoren dokumentieren und veröffentlichen wir entstandenes Wissen. Ein Friedenszentrum und ein eigenes Seminarprogramm aus integraler Perspektive ergänzen die Vielfalt an Angeboten von Trainern und Lehrern, die wir zu uns einladen.
Worin unterscheidet sich das Zentrum von bestehenden Tagungshäusern?
Hunschock: Es gibt zwar bereits einige sehr schöne Plätze im Norden und im Süden der Republik. Aber hier in Nordrhein-Westfalen betreten wir Neuland, wenn wir Begegnungen von vielen Menschen ermöglichen, Meditation und zugleich Wirtschaftsthemen Raum geben. Auch die Architektur wird dies widerspiegeln. Das nahe gelegene Ruhrgebiet ist Kulturmetropole 2010 und Europas drittgrößter Ballungsraum mit 5,3 Millionen Menschen. Verbunden mit Städten wie Dortmund, Bochum und Essen ist es ein Zentrum großer Herausforderungen, Veränderungsnotwendigkeiten und Möglichkeiten. Der See und seine Talsperre sind eingebettet in Naturschutzgebieten, Wäldern und Feldern. Ein guter Ort für Synthese und Transformation.
Was bedeutet Gemeinschaftssinn für die Zukunft?
Dr. Gutjahr: Vor dem Hintergrund eines sich entfaltenden globalen Bewusstseins und den damit verknüpften Herausforderungen der Zukunft ist es wichtig, einen realen, lokalen Ort und damit eine Heimat für Pioniere zur Verfügung zu stellen. Unser Ziel ist es, die anstehenden Übergangsprozesse mit vielen Akteuren zu gestalten. Die Organisation der Zukunft ist eine Gemeinschaft, die gemeinsame, ethische Ziele anstrebt, alles vorhandene Wissen nutzt und dabei die Ideale einer größeren Sache vertritt.
Wir bieten Trainern und Lehrern an, sowohl in Mitarbeit als auch durch eigene Investitionen diesen idealen Lernort mit zu erschaffen und sind offen für eine Zusammenarbeit mit Corporate Universities.
Wie sieht die Finanzierung aus?
Hunschock: "Verwandle Dein Geld in eine Freundschaft zum IZM, zum Leben" ist unsere Botschaft für einen neuen Umgang mit Geld, Zeit oder anderen Investitionen. Die ersten Gelder sind durch die Gesellschafter und Spenden eingeflossen. Das weitere Eigenkapital werden wir aus unseren ersten Angeboten sowie aus Spenden, Stiftungen, Sponsoring und Öffentlichen Mitteln generieren. Auch Erbschaften sind uns willkommen, die besonders darauf zielen, etwas für die Nachwelt zu erhalten. Wir wollen Investoren und Spenderinnen, die nach einer realen Wirtschaft für ihr Geld Ausschau halten, eine neue Dimension von Wertstiftung und Ressourceneinsatz anbieten. Das IZM ist keine Privatsache, sondern eine soziale Rendite zum Wohle des Ganzen. In den kommenden zwölf Monaten wollen wir das Grundstück im Wert von rund 1,5 Millionen Euro über den Einsatz einer Sozialaktie erwerben, für 15 Euro pro Quadratmeter.
Welche Rolle spielt Spiritualität?
Hunschock: Es geht uns darum, über das Zentrum den viel beklagten Verlust von menschlichen Werten aufzuhalten. Die globale Vielheit in der Einheit aller Menschen ist eine wunderbare Feier voller Freude und freier Verständigung. Diese Erkenntnis, Wagemut, Kühnheit, die Entfesselung der Lebenskräfte stehen für uns an, nach so vielen Jahrhunderten von Fundamentalismus, Fanatismus, religiösen Dogmen und der Missachtung weiblicher Weisheit. Wir wollen spirituellen Optimismus durch einen offenen, inter- wie intrareligiösen Dialog verbreiten und laden alle Weisheitstraditionen ein, bei uns Gast und Mitgestalterin zu sein. Das ist Teil unserer Vision.
Herr Dr. Gutjahr, Ende April wurde die gemeinnützige GmbH Integrales Zentrum Möhnesee gegründet. Von welchen Menschen und Zielen wird das Projekt getragen?
Dr. Gutjahr: Von Menschen, die davon begeistert sind, etwas wirklich Neues zu schaffen, was dem Leben dient. Wir wollen die Trennungen aufheben, die wir überall in der Gesellschaft finden, mehr Gemeinschaftsorientierung erzeugen - kurz: Kopf und Herz wieder verbinden. Mit dem Zentrum rufen wir einen Ort ins Leben, wo es selbstverständlich ist, Worte wie Herz, Verstand, Offenheit, Begegnung, Menschlichkeit, Beziehung in Verbindung mit Lernen, Arbeit und Leben wieder in den Mund zu nehmen. Diese Lernerfahrungen im Zentrum wirken sich dann zum Beispiel im Betrieb, in der Schule, in der Familie, im Verband und im Unternehmen, also in der ganzen Gesellschaft aus.
Welche Lücke wollen Sie damit schließen?
Hunschock: Wir sind ein Pionierprojekt mit konkreten Visionen und Idealen, das auch junge Menschen begeistern soll, die auf uns Erwachsene schauen und von uns hören wollen, dass wir an etwas glauben, dass wir eine ethische Welt schaffen werden, an deren Gestaltung sie sich mit ihren Talenten, ihren noch unverbrauchten Herzen und ihrem Tatendrang einbringen dürfen. Wir sprechen eine Einladung aus für Pioniere, egal welchen Alters, die das Neue wollen und bereit sind mit uns zu lernen und Steine aus dem Weg zu räumen, damit dieses Vorhaben gelingt.
Uns inspiriert eine interreligiöse Spiritualität, die aus dem einenden Geist kommt, den wir in einer Welt der Vielheit brauchen. Jetzt, für diese Umbruchzeit, bietet das integrale Modell nach Ken Wilber uns dieses integrative Gesamtbild - von Menschen, Kulturen, Ereignissen und Systemen - Lösungen an, in denen alle Bewusstseinsebenen und Entwicklungslinien unserer Menschheitsgeschichte zum Tragen kommen.
Was bieten Sie konkret an?
Dr. Gutjahr: In unserer Rolle als Gastgeber bieten wir Unternehmen und Non-Profit-Organisationen einen idealen Versammlungsort. Als Prozessbegleiter unterstützen wir die Entfaltung der individuellen und kollektiven Intelligenz. Das Spektrum geht dabei von persönlichem Coaching über Gruppenarbeit bis hin zu Großgruppenveranstaltungen, Zukunftswerkstätten und World Cafés. Als Wissensorganisatoren dokumentieren und veröffentlichen wir entstandenes Wissen. Ein Friedenszentrum und ein eigenes Seminarprogramm aus integraler Perspektive ergänzen die Vielfalt an Angeboten von Trainern und Lehrern, die wir zu uns einladen.
Worin unterscheidet sich das Zentrum von bestehenden Tagungshäusern?
Hunschock: Es gibt zwar bereits einige sehr schöne Plätze im Norden und im Süden der Republik. Aber hier in Nordrhein-Westfalen betreten wir Neuland, wenn wir Begegnungen von vielen Menschen ermöglichen, Meditation und zugleich Wirtschaftsthemen Raum geben. Auch die Architektur wird dies widerspiegeln. Das nahe gelegene Ruhrgebiet ist Kulturmetropole 2010 und Europas drittgrößter Ballungsraum mit 5,3 Millionen Menschen. Verbunden mit Städten wie Dortmund, Bochum und Essen ist es ein Zentrum großer Herausforderungen, Veränderungsnotwendigkeiten und Möglichkeiten. Der See und seine Talsperre sind eingebettet in Naturschutzgebieten, Wäldern und Feldern. Ein guter Ort für Synthese und Transformation.
Was bedeutet Gemeinschaftssinn für die Zukunft?
Dr. Gutjahr: Vor dem Hintergrund eines sich entfaltenden globalen Bewusstseins und den damit verknüpften Herausforderungen der Zukunft ist es wichtig, einen realen, lokalen Ort und damit eine Heimat für Pioniere zur Verfügung zu stellen. Unser Ziel ist es, die anstehenden Übergangsprozesse mit vielen Akteuren zu gestalten. Die Organisation der Zukunft ist eine Gemeinschaft, die gemeinsame, ethische Ziele anstrebt, alles vorhandene Wissen nutzt und dabei die Ideale einer größeren Sache vertritt.
Wir bieten Trainern und Lehrern an, sowohl in Mitarbeit als auch durch eigene Investitionen diesen idealen Lernort mit zu erschaffen und sind offen für eine Zusammenarbeit mit Corporate Universities.
Wie sieht die Finanzierung aus?
Hunschock: "Verwandle Dein Geld in eine Freundschaft zum IZM, zum Leben" ist unsere Botschaft für einen neuen Umgang mit Geld, Zeit oder anderen Investitionen. Die ersten Gelder sind durch die Gesellschafter und Spenden eingeflossen. Das weitere Eigenkapital werden wir aus unseren ersten Angeboten sowie aus Spenden, Stiftungen, Sponsoring und Öffentlichen Mitteln generieren. Auch Erbschaften sind uns willkommen, die besonders darauf zielen, etwas für die Nachwelt zu erhalten. Wir wollen Investoren und Spenderinnen, die nach einer realen Wirtschaft für ihr Geld Ausschau halten, eine neue Dimension von Wertstiftung und Ressourceneinsatz anbieten. Das IZM ist keine Privatsache, sondern eine soziale Rendite zum Wohle des Ganzen. In den kommenden zwölf Monaten wollen wir das Grundstück im Wert von rund 1,5 Millionen Euro über den Einsatz einer Sozialaktie erwerben, für 15 Euro pro Quadratmeter.
Welche Rolle spielt Spiritualität?
Hunschock: Es geht uns darum, über das Zentrum den viel beklagten Verlust von menschlichen Werten aufzuhalten. Die globale Vielheit in der Einheit aller Menschen ist eine wunderbare Feier voller Freude und freier Verständigung. Diese Erkenntnis, Wagemut, Kühnheit, die Entfesselung der Lebenskräfte stehen für uns an, nach so vielen Jahrhunderten von Fundamentalismus, Fanatismus, religiösen Dogmen und der Missachtung weiblicher Weisheit. Wir wollen spirituellen Optimismus durch einen offenen, inter- wie intrareligiösen Dialog verbreiten und laden alle Weisheitstraditionen ein, bei uns Gast und Mitgestalterin zu sein. Das ist Teil unserer Vision.
Kontakt Fundraising: Regina Hunschock Telefon +49 (0)2361 / 3 06 89 70 E-Mail regina.hunschock@ integrales-zentrum.de Kontakt Kooperation: Dr. Andreas Gutjahr Telefon +49 (0)231 / 9 06 28 41 E-Mail andreas.gutjahr@ integrales-zentrum.de Spendenkonto: Integrales Zentrum Möhnesee gGmbH GLS Bank Bochum BLZ: 430 609 67 Kontonummer: 4027 498 900 |
Quelle:
Wirtschaft | Marketing & Kommunikation, 18.08.2009
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Trotz der aktuellen Wahl- und Politikdesaster, die wenig Hoffnung machen, setzt das Entscheider-Magazin forum Nachhaltig Wirtschaften ein klares Zeichen und zeigt umso deutlicher, dass positiver Wandel möglich ist – auf ökologischer, ökonomischer, sozialer und politischer Ebene.
Kaufen...
Abonnieren...
04
DEZ
2024
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", 26.11.-23.12.2024
80336 München
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", 26.11.-23.12.2024
80336 München
10
DEZ
2024
DEZ
2024
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Innovation
Warum ist Deutschland bei der Innovationskraft im weltweiten Vergleich zurückgefallen?Christoph Quarch im forum-Interview
Jetzt auf forum:
Die Chemieindustrie: Innovation und Präzision in einer Schlüsselbranche
TARGOBANK Stiftung unterstützt sieben Biodiversitäts-Projekte mit über 142.000 Euro
Wie schnell werden Kunststoffe in der Umwelt abgebaut?
13. Bundespreis Ecodesign ehrt zehn herausragende Ideen für die Zukunft
Wie sieht Sport im Jahr 2100 aus?