Bunte Vielfalt vor der Firmentür
Firmenareale in ein Naturparadies verwandeln und Kosten sparen
Einheitsgrün oder asphaltgrau sind die prägenden Farbtöne auf Industriearealen und in Gewerbegebieten. Diese Farbtristesse lässt sich relativ einfach in ein kleines Naturparadies verwandeln, was langfristig die Kosten sogar halbieren kann.
Naturnahe Firmenareale sind Lebensräume für Flora und Fauna und bieten einen hohen Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter. Eine vielfältig belebte Umgebung vermittelt eine innovative und nachhaltige Firmenphilosophie nach außen und wirkt positiv auf die innere Unternehmenskultur.
Der Schutz biologischer Vielfalt kann nicht nur die Angelegenheit von Regierungen oder NGOs sein. Die freie Wirtschaft muss einen Beitrag dazu leisten. Global agierende Konzerne sind dabei ebenso angesprochen wie KMUs. Jeder Betrieb, ganz gleich ob produzierendes Gewerbe oder Dienstleister, nimmt Einfluss auf die biologische Vielfalt. Und deshalb kann jedes Unternehmen Maßnahmen zum Schutz von Arten und Lebensräumen ergreifen. Einfach und anschaulich beginnen Unternehmer damit vor der eigenen Firmentür: auf dem Firmenareal.
Aus Arbeitsorten kleine Naturparadiese machen
Schmetterlinge flattern von Blüte zu Blüte, ein Frosch quakt im kleinen Teich und oben im Baum brütet ein Vogelpaar. Das mag kitschig klingen, ist aber im Fall der Schweizer Firma Ciba Spezialitatenchemie AG noch stark untertrieben. Auf deren naturnah gestaltetem Firmenareal fanden Biologen über 900 Tier- und Pflanzenarten. Dieses Beispiel macht deutlich, dass der besiedelte Raum einen hohen Stellenwert für die Erhaltung der Biologischen Vielfalt besitzen kann.
Firmenflächen und Gewerbegebiete können zu wichtigen Trittsteinen im Biotopverbund entwickelt werden. Die Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen sind vielfältig. Statt kurzem grünem Rasen können attraktive Blühstreifen und Blumenwiesen eingesät werden. Kleine Feuchtbiotope oder abwechslungsreich angelegte Hecken und Sträucher bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Dachbegrünung, Verzicht auf Biozide und Entsiegelung von Parkplatzen sind weitere wichtige Maßnahmen.
Es geht um Lebensqualität und Lebensraum
Ein alter Baumbestand strahlt Ruhe aus, spendet Schatten und zeigt, dass Firmenareale auch Erholungs- und Entspannungsraum bieten. Wer mit Blick ins Grüne arbeitet, fühlt sich wohler, ist leistungsfähiger und inspirierter. Die Belegschaft kann, unter fachkundiger Anleitung, in die Planung und praktische Gestaltung des Geländes mit einbezogen werden. So entwickeln sich Teamgeist, Leistungsvermögen und Identifikation mit dem Unternehmen. Ein vielfältiges Firmenareal ist ein sichtbares Symbol für eine innovative und nachhaltige Firmenphilosophie und zählt letztlich auch zum unternehmerischen Kapital. Langweilige Rasenflächen und graue Asphaltplatze zeugen eher von fehlender Phantasie. Außerdem kosten sie überraschenderweise mehr Geld.
In der Tat kosten konventionelle Areale doppelt so viel, wie naturnahe Flächen. Wer glaubt, dass ein paar exotische Sträucher, englischer Rasen und einige Blumenrabatten billig sind, liegt falsch. Betrachtet man die langjährigen Personal- und Materialkosten, dann sind Blumenwiesen, einheimische Kräuter, standortgerechte Sträucher und ein gekiester Parkplatz deutlich günstiger, vor allem wenn etwas natürliche Dynamik erwünscht ist. Dies geht aus einer Auswertung der Schweizer Stiftung "Natur und Wirtschaft" hervor.
Die Stiftung ist wegweisend für naturnah gestaltete Firmenareale und hat seit 1995 über 300 Schweizer Firmen bei der Ökologisierung des Firmengelandes beraten (www.naturundwirtschaft.ch). Seitdem wurden knapp 1.900 Hektar zertifiziert. Und immer mit ausgesprochen positivem Medienecho für die Unternehmen. Die internationale Bodensee- Stiftung arbeitet eng mit der Schweizer Stiftung "Natur und Wirtschaft" zusammen und sucht im Rahmen eines EU-Projekts Unternehmen, Gewerbeparks und Roundtables, die ihre Flachen naturnah gestalten wollen.
Naturnahe Firmenareale: Der Einstieg in "Business & Biodiversity"
Naturnah gestaltete Betriebsflächen und Gewerbeparks bieten eine einfache und anschauliche Möglichkeit, sich auf praktische Weise dem Thema "Business & Biodiversity" zu nähern. Der nächste konsequente Schritt ist die Analyse der Auswirkungen des eigenen wirtschaftlichen Handelns auf die Biodiversität. Mit Blick ins bunte Grün vor der Firmentür fällt diese Aufgabe deutlich leichter.
Kontakt
Bodensee-Stiftung
Patrick Trötschler
Tel. +49 (0) 77 32-99 95-40
E-Mail: info[à la]bodensee-stiftung.org
www.bodensee-stiftung.org
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Wohlfühlefaktor für Mitarbeiter, |
Der Schutz biologischer Vielfalt kann nicht nur die Angelegenheit von Regierungen oder NGOs sein. Die freie Wirtschaft muss einen Beitrag dazu leisten. Global agierende Konzerne sind dabei ebenso angesprochen wie KMUs. Jeder Betrieb, ganz gleich ob produzierendes Gewerbe oder Dienstleister, nimmt Einfluss auf die biologische Vielfalt. Und deshalb kann jedes Unternehmen Maßnahmen zum Schutz von Arten und Lebensräumen ergreifen. Einfach und anschaulich beginnen Unternehmer damit vor der eigenen Firmentür: auf dem Firmenareal.
Aus Arbeitsorten kleine Naturparadiese machen
Schmetterlinge flattern von Blüte zu Blüte, ein Frosch quakt im kleinen Teich und oben im Baum brütet ein Vogelpaar. Das mag kitschig klingen, ist aber im Fall der Schweizer Firma Ciba Spezialitatenchemie AG noch stark untertrieben. Auf deren naturnah gestaltetem Firmenareal fanden Biologen über 900 Tier- und Pflanzenarten. Dieses Beispiel macht deutlich, dass der besiedelte Raum einen hohen Stellenwert für die Erhaltung der Biologischen Vielfalt besitzen kann.
Firmenflächen und Gewerbegebiete können zu wichtigen Trittsteinen im Biotopverbund entwickelt werden. Die Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen sind vielfältig. Statt kurzem grünem Rasen können attraktive Blühstreifen und Blumenwiesen eingesät werden. Kleine Feuchtbiotope oder abwechslungsreich angelegte Hecken und Sträucher bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Dachbegrünung, Verzicht auf Biozide und Entsiegelung von Parkplatzen sind weitere wichtige Maßnahmen.
Es geht um Lebensqualität und Lebensraum
Ein alter Baumbestand strahlt Ruhe aus, spendet Schatten und zeigt, dass Firmenareale auch Erholungs- und Entspannungsraum bieten. Wer mit Blick ins Grüne arbeitet, fühlt sich wohler, ist leistungsfähiger und inspirierter. Die Belegschaft kann, unter fachkundiger Anleitung, in die Planung und praktische Gestaltung des Geländes mit einbezogen werden. So entwickeln sich Teamgeist, Leistungsvermögen und Identifikation mit dem Unternehmen. Ein vielfältiges Firmenareal ist ein sichtbares Symbol für eine innovative und nachhaltige Firmenphilosophie und zählt letztlich auch zum unternehmerischen Kapital. Langweilige Rasenflächen und graue Asphaltplatze zeugen eher von fehlender Phantasie. Außerdem kosten sie überraschenderweise mehr Geld.
In der Tat kosten konventionelle Areale doppelt so viel, wie naturnahe Flächen. Wer glaubt, dass ein paar exotische Sträucher, englischer Rasen und einige Blumenrabatten billig sind, liegt falsch. Betrachtet man die langjährigen Personal- und Materialkosten, dann sind Blumenwiesen, einheimische Kräuter, standortgerechte Sträucher und ein gekiester Parkplatz deutlich günstiger, vor allem wenn etwas natürliche Dynamik erwünscht ist. Dies geht aus einer Auswertung der Schweizer Stiftung "Natur und Wirtschaft" hervor.
Die Stiftung ist wegweisend für naturnah gestaltete Firmenareale und hat seit 1995 über 300 Schweizer Firmen bei der Ökologisierung des Firmengelandes beraten (www.naturundwirtschaft.ch). Seitdem wurden knapp 1.900 Hektar zertifiziert. Und immer mit ausgesprochen positivem Medienecho für die Unternehmen. Die internationale Bodensee- Stiftung arbeitet eng mit der Schweizer Stiftung "Natur und Wirtschaft" zusammen und sucht im Rahmen eines EU-Projekts Unternehmen, Gewerbeparks und Roundtables, die ihre Flachen naturnah gestalten wollen.
Naturnahe Firmenareale: Der Einstieg in "Business & Biodiversity"
Naturnah gestaltete Betriebsflächen und Gewerbeparks bieten eine einfache und anschauliche Möglichkeit, sich auf praktische Weise dem Thema "Business & Biodiversity" zu nähern. Der nächste konsequente Schritt ist die Analyse der Auswirkungen des eigenen wirtschaftlichen Handelns auf die Biodiversität. Mit Blick ins bunte Grün vor der Firmentür fällt diese Aufgabe deutlich leichter.
Kontakt
Bodensee-Stiftung
Patrick Trötschler
Tel. +49 (0) 77 32-99 95-40
E-Mail: info[à la]bodensee-stiftung.org
www.bodensee-stiftung.org
Quelle:
Umwelt | Biodiversität, 26.05.2010
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2010 - Cleantech erschienen.

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forum 02/2025 ist erschienen
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