Auf dem Holzweg
Die fünf größten Waldirrtümer
Das für 2011 von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Wälder soll auch in Deutschland den Blick der Menschen wieder stärker auf den Wald lenken. Nach Erkenntnissen der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) und des Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland e.V. (BSHD) existiert hierzulande häufig noch ein falsches Bild vom Wald. AGR und BSHD nehmen den Auftakt des Waldjahres am 21. März 2011 deshalb zum Anlass, um über die größten Wald- und Holzirrtümer aufzuklären.
"Uns Forstwirten begegnen solche Fehleinschätzungen beinahe täglich", erklärt Lars Schmidt, geschäftsführender Vorstand beim BSHD. "Die Wenigsten wissen: Der deutsche Wald hat sich in den vergangenen Jahren als artenreicher Naturraum und gleichzeitig nachhaltiger Wirtschaftszweig entwickelt. Zudem dient er den Menschen als Freizeit- und Erholungsraum." Aber besonders die ökonomische Nutzung von Holz wird von der Gesellschaft noch sehr skeptisch gesehen, obwohl Holzprodukte aus dem täglichen Leben nicht wegzudenken sind. Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der AGR, kann die Sorgen der Menschen verstehen. Doch der Forstwissenschaftler betont: "Die Forst- und Holzwirtschaft gehört zu den wenigen Wirtschaftszweigen, in denen sich Umweltschutz und ökonomische Ziele sehr gut vereinbaren lassen." Mit den nachfolgend aufgelisteten Wald- und Holzirrtümern werden die Verbände immer wieder konfrontiert. Jedoch lassen sich viele Missverständnisse nach Angaben der beiden Experten leicht aufklären und mit Fakten entkräften.
1. Irrtum: Holznutzung zerstört den Wald
Was für viele Tropenwälder gilt, ist nicht auf unsere heimischen Wälder übertragbar. Raubbau findet hierzulande nicht statt. Im Gegenteil: Der jüngste Waldbericht der Bundesregierung bestätigt der Forst- und Holzwirtschaft eine traditionell nachhaltige und umweltfreundliche Arbeitsweise. Durch diese ressourcenschonende Bewirtschaftungsform ist Deutschland heute mit den höchsten Holzvorräten der Europäischen Union Spitzenreiter. Die Waldfläche nimmt bei uns sogar beständig zu, in den vergangenen 40 Jahren um eine Fläche von etwa zwei Millionen Fußballfeldern.
2. Irrtum: Eine Reduzierung des Holzverbrauchs schützt das Klima
Je mehr Produkte aus nachhaltiger und naturnaher Holzwirtschaft genutzt werden, umso mehr wird auch zum Klimaschutz beigetragen. Holz ist eine umweltfreundliche Alternative zu energieintensiven Baustoffen wie Stahl oder Beton. Jedes Holzprodukt speichert CO2 über seine gesamte Lebensdauer - bei einem Dachstuhl aus Holz beispielsweise mehrere hundert Jahre lang. Selbst bei Verpackungsmaterial auf holzartige Materialien zu setzen, ist klimafreundlich. Zum Beispiel werden die Holzfasern in einem Milchkarton mehrere Male recycelt und das gespeicherte Kohlendioxid bleibt im Produkt gebunden. Und am Ende ihres Lebenszyklus liefern Holzprodukte durch eine CO2-neutrale Verbrennung zudem noch klimafreundliche Energie.
3. Irrtum: Deutschland braucht mehr Wildnis
In Deutschland gelten 35 Prozent der Waldflächen als naturnah oder sogar sehr naturnah. Der Waldbesucher erkennt erfahrungsgemäß gar nicht, dass er sich in einem bewirtschafteten Wald befindet. Zusätzliche Wildnisgebiete verursachen vor allem in strukturschwachen Regionen großen wirtschaftlichen Schaden und helfen der Natur nur bedingt. Der bewirtschaftete Wald hingegen schafft Arbeitsplätze, bewahrt Artenvielfalt und ersetzt klimaschädliche Roh- und Baustoffe. Die Bewirtschaftung hilft unserem Wald zudem, den sich schnell ändernden Klimabedingungen anzupassen.
4. Irrtum: Wirtschaftswälder sind Monokulturen
Der deutsche Wald ist ein Mischwald. In der Nachkriegszeit mussten die kriegsgeschädigten Wälder mit schnell wachsenden Nadelholzbaumarten zunächst aufgeforstet werden. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Monokulturen allerdings nach und nach wieder mit anderen Baumarten gemischt. Durch eine sorgsame und generationenübergreifende Bewirtschaftung wurden dadurch Deutschlands Wälder wieder stabiler und damit fit für den Klimawandel gemacht. Waldbesitzer und Forstleute steuern hierbei gezielt die Baumartenzusammensetzung und sorgen für den Nachwuchs neuer Bäume. Heute sind 75 Prozent der Waldfläche in Deutschland artenreicher und strukturreicher Mischwald.
5. Irrtum: Der Wirtschaftssektor Forst und Holz ist unbedeutend
Unternehmen der Forst- und Holzindustrie sind moderne und hochtechnologisierte Betriebe. Der gesamte Wirtschaftssektor ist einer der größten Arbeitgeber und eine der umsatzstärksten Branchen Deutschlands. Laut Waldbericht der Bundesregierung beschäftigte dieser Zweig im Jahr 2009 1,2 Millionen Menschen und erzielte 2008 einen Jahresumsatz von 168 Milliarden Euro, insbesondere im strukturschwachen ländlichen Raum. Die Produkte der Forst- und Holzwirtschaft lassen sich aus dem täglichen Leben nicht mehr wegdenken. Aus Holz sind Dachkonstruktionen und natürlich Holzhäuser, Möbel, Treppen, Fußböden, Zeitungen, Kaminholz - aber auch Babywindeln, Toilettenpapier und Taschentücher. Was viele nicht wissen: Auch Viskosefasern für unsere Kleidung sind aus Holz.
Mischwälder sind Ergebnis generationenübergreifender und sorgsamer Waldbewirtschaftung |
1. Irrtum: Holznutzung zerstört den Wald
Was für viele Tropenwälder gilt, ist nicht auf unsere heimischen Wälder übertragbar. Raubbau findet hierzulande nicht statt. Im Gegenteil: Der jüngste Waldbericht der Bundesregierung bestätigt der Forst- und Holzwirtschaft eine traditionell nachhaltige und umweltfreundliche Arbeitsweise. Durch diese ressourcenschonende Bewirtschaftungsform ist Deutschland heute mit den höchsten Holzvorräten der Europäischen Union Spitzenreiter. Die Waldfläche nimmt bei uns sogar beständig zu, in den vergangenen 40 Jahren um eine Fläche von etwa zwei Millionen Fußballfeldern.
2. Irrtum: Eine Reduzierung des Holzverbrauchs schützt das Klima
Je mehr Produkte aus nachhaltiger und naturnaher Holzwirtschaft genutzt werden, umso mehr wird auch zum Klimaschutz beigetragen. Holz ist eine umweltfreundliche Alternative zu energieintensiven Baustoffen wie Stahl oder Beton. Jedes Holzprodukt speichert CO2 über seine gesamte Lebensdauer - bei einem Dachstuhl aus Holz beispielsweise mehrere hundert Jahre lang. Selbst bei Verpackungsmaterial auf holzartige Materialien zu setzen, ist klimafreundlich. Zum Beispiel werden die Holzfasern in einem Milchkarton mehrere Male recycelt und das gespeicherte Kohlendioxid bleibt im Produkt gebunden. Und am Ende ihres Lebenszyklus liefern Holzprodukte durch eine CO2-neutrale Verbrennung zudem noch klimafreundliche Energie.
3. Irrtum: Deutschland braucht mehr Wildnis
In Deutschland gelten 35 Prozent der Waldflächen als naturnah oder sogar sehr naturnah. Der Waldbesucher erkennt erfahrungsgemäß gar nicht, dass er sich in einem bewirtschafteten Wald befindet. Zusätzliche Wildnisgebiete verursachen vor allem in strukturschwachen Regionen großen wirtschaftlichen Schaden und helfen der Natur nur bedingt. Der bewirtschaftete Wald hingegen schafft Arbeitsplätze, bewahrt Artenvielfalt und ersetzt klimaschädliche Roh- und Baustoffe. Die Bewirtschaftung hilft unserem Wald zudem, den sich schnell ändernden Klimabedingungen anzupassen.
4. Irrtum: Wirtschaftswälder sind Monokulturen
Der deutsche Wald ist ein Mischwald. In der Nachkriegszeit mussten die kriegsgeschädigten Wälder mit schnell wachsenden Nadelholzbaumarten zunächst aufgeforstet werden. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Monokulturen allerdings nach und nach wieder mit anderen Baumarten gemischt. Durch eine sorgsame und generationenübergreifende Bewirtschaftung wurden dadurch Deutschlands Wälder wieder stabiler und damit fit für den Klimawandel gemacht. Waldbesitzer und Forstleute steuern hierbei gezielt die Baumartenzusammensetzung und sorgen für den Nachwuchs neuer Bäume. Heute sind 75 Prozent der Waldfläche in Deutschland artenreicher und strukturreicher Mischwald.
5. Irrtum: Der Wirtschaftssektor Forst und Holz ist unbedeutend
Unternehmen der Forst- und Holzindustrie sind moderne und hochtechnologisierte Betriebe. Der gesamte Wirtschaftssektor ist einer der größten Arbeitgeber und eine der umsatzstärksten Branchen Deutschlands. Laut Waldbericht der Bundesregierung beschäftigte dieser Zweig im Jahr 2009 1,2 Millionen Menschen und erzielte 2008 einen Jahresumsatz von 168 Milliarden Euro, insbesondere im strukturschwachen ländlichen Raum. Die Produkte der Forst- und Holzwirtschaft lassen sich aus dem täglichen Leben nicht mehr wegdenken. Aus Holz sind Dachkonstruktionen und natürlich Holzhäuser, Möbel, Treppen, Fußböden, Zeitungen, Kaminholz - aber auch Babywindeln, Toilettenpapier und Taschentücher. Was viele nicht wissen: Auch Viskosefasern für unsere Kleidung sind aus Holz.
Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 21.03.2011
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