Gesamtstrategie statt Stromtrassenbau
Kritik an Netzausbauplänen
Zu den Netzausbauplänen von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, der mit einem Netzausbaubeschleunigungsgesetz ("NABEG") den Bau von bis zu 3.600 km neuen Stromtrassen vorantreiben möchte, erklärt Irm Pontenagel, Geschäftsführerin EUROSOLAR e.V.: Es ist zu befürchten, dass Gegner eines Ausbaus der Windenergie auf dem Lande dieses Konzept nun forcieren. Nach dem Willen Brüderles soll ein maßgeschneidertes Netz für die zentralisierte Einspeisung Erneuerbarer Energien entstehen.
Der geplante massive Stromtrassenbau zementiert Großstrukturen. Gemeinden sollen nach diesem Konzept verpflichtet werden - angeblich im Interesse des Gemeinwohls - Leitungsbau über ihre Gemarkungen gegen finanziellen Ausgleich hinzunehmen.
Dies ist aber ein falscher Ansatz, denn regenerative Energien sind prädestiniert für die dezentrale Erzeugung mit vielen Akteuren, verbrauchsnah und kostengünstig. Produktion und Verbrauch lassen sich im Gegensatz zur fossil-atomaren Erzeugung räumlich zusammenführen. Dies gilt ganz besonders für die Photovoltaik, die im regenerativen Energiemix der Zukunft eine große Rolle spielen wird. So lassen sich Monopolstrukturen auflösen, statt sie in das regenerative Zeitalter, das längst angebrochen ist, künstlich hinüber zu retten.
Anstelle einer isolierten Betrachtung der Stromnetze brauchen wir daher eine Gesamtstrategie für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sie muss folgende Kernpunkte enthalten:
So lässt sich der dezentrale Ausbau beschleunigen, die Notwendigkeit des Baus neuer Stromtrassen im Gegenzug aber deutlich reduzieren.
![]() |
Die Netzausbaupläne sind der falsche Ansatz für die Einspeisung Erneuerbarer Energien. |
Dies ist aber ein falscher Ansatz, denn regenerative Energien sind prädestiniert für die dezentrale Erzeugung mit vielen Akteuren, verbrauchsnah und kostengünstig. Produktion und Verbrauch lassen sich im Gegensatz zur fossil-atomaren Erzeugung räumlich zusammenführen. Dies gilt ganz besonders für die Photovoltaik, die im regenerativen Energiemix der Zukunft eine große Rolle spielen wird. So lassen sich Monopolstrukturen auflösen, statt sie in das regenerative Zeitalter, das längst angebrochen ist, künstlich hinüber zu retten.
Anstelle einer isolierten Betrachtung der Stromnetze brauchen wir daher eine Gesamtstrategie für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sie muss folgende Kernpunkte enthalten:
- Ausbau der Windenergie im Süden Deutschlands. Auch hier finden sich viele geeignete Standorte. Dafür ist ein Vorrang für Erneuerbare Energien in der Raumordnung nötig, der in Konkurrenz zu einem Netzausbaubeschleunigungsgesetz stehen würde;
- Flexibilisierung der Stromerzeugung, um den Konflikt zwischen fluktuierenden Erneuerbaren Energien und fossil-atomarer Grundlasterzeugung aufzulösen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung zu forcieren;
- Ein Konzept für die Einspeisung von synthetischem Erdgas aus Wind- und Sonnenstrom in das bestehende Erdgasnetz als Ergänzung zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung;
- Aufnahme von virtuellen Kraftwerken, die vernetzte regenerative Erzeugung, Energiespeicher und Lastmanagement beinhalten, in das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Einrichtung eines öffentlichen Förderprogramms zur Realisierung solcher Projekte. So entsteht ein Massenmarkt für neue Informations- und Speichertechnologien und Gesamtlösungen, der darüber hinaus neue Export-Chancen für die deutsche Industrie eröffnet;
- Den beschleunigten Ausbau von intelligenten Netzen (Smart Grids), z. B. zur Einbindung von elektrischen Fahrzeugen in das Stromnetz (Vehicle to Grid);
- Bessere Ausnutzung bestehender Trassen. So kann über die Temperaturüberwachung von Freileitungen die potenzielle Windenergieeinspeisung deutlich erhöht werden;
- Modernisierung bestehender Trassen, um deren Kapazität zu erhöhen.
So lässt sich der dezentrale Ausbau beschleunigen, die Notwendigkeit des Baus neuer Stromtrassen im Gegenzug aber deutlich reduzieren.
Quelle:
Technik | Energie, 24.03.2011

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
28
MAI
2025
MAI
2025
UPJ-Jahrestagung 2025 - Wirtschaft in Verantwortung!
Preisverleihung des Deutschen Preises für Unternehmensengagement am Vorabend
10785 Berlin
Preisverleihung des Deutschen Preises für Unternehmensengagement am Vorabend
10785 Berlin
02
JUN
2025
JUN
2025
1. Bayerischer Transformationskongress für die Automobil- und Zulieferindustrie
Die Zukunft der Automobilindustrie in Bayern
85049 Ingolstadt
Die Zukunft der Automobilindustrie in Bayern
85049 Ingolstadt
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik

Christoph Quarchs Prüfsteine für die Vertrauenswürdigkeit von Politikern
Jetzt auf forum:
Wege in eine dekarbonisierte Industrie und klimapositive Zukunft
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil – Sustainability osapiens Summit 2025
TARGOBANK Stiftung ruft Förderrunde zum Thema „Planetary Health“ aus
Wasserstoff – Heilsbringer oder Übeltäter?
Die Grundbausteine der Digitalisierung für Unternehmen in 2025
Wohlstand, Ungerechtigkeit, Vertrauen?
vPOOL Logistics GmbH auf der transport logistic 2025 in München