Cradle to Cradle® Architektur: Ein neuer Hoffnungsträger
Ein Aufbruch des aktuellen Verständnisses von Nachhaltigem Bauen
Als Architekt und Designer ist es für mich eine große Freude, die Idee von Cradle to Cradle® zu verbreiten und das Konzept in seiner Ganzheit auf allen Ebenen in eine neue Generation aus Innovation und Implementation einzubringen. Damit es möglich ist, intelligente Produkte zu erzeugen, muss ein umfassendes Verständnis von der Welt, in der wir leben, vorherrschen. Es ist notwendig zum Ursprung zurückzukehren und die natürlichen Prozesse unseres Planeten zu verstehen.
Cradle to Cradle® ermutigt uns, alte Gewohnheiten aufzubrechen und die bislang geltendenden Rahmenbedingungen zu überdenken. Nach diesem Prinzip ist "weniger schlecht" nicht mit "gut" gleichzustellen. Cradle to Cradle® dient nicht dazu, Schaden zu minimieren. Dieses Konzept verfolgt vielmehr das Ziel etwas zu schaffen, was aus sich heraus eine nutzenbringende und regenerative Kraft aufweist - eine Kraft, welche zu einem optimalen ökologischen Fußabdruck führt. Es erweitert die Definition von Qualität: Bislang wurden Gebäude nur nach traditionellen, architektonischen Standards - Nutzen, Standhaftigkeit und Design - bewertet, durch das Cradle to Cradle® Konzept werden nun auch positive Auswirkungen in ökologischer, ökonomischer, aber auch sozialer Sicht als Qualitätsmerkmale anerkannt.
Auf die Architektur angewendet bietet dieser Ansatz die Möglichkeit ein Denken anzuregen, welches wiederum zu Innovationen und Verbesserungen in etlichen Bereichen führt. Dabei geht dies weit darüber hinaus, lediglich die negativen Folgen menschlichen Tuns zu reduzieren und führt vielmehr zu neuen Visionen und durchdachten Strategien um eine positive Bilanz auf der Welt zu schaffen.
Nach dem Cradle to Cradle® Design Konzept
In dieser Philosophie stellen Gebäude einen Teil des immerwährenden technischen Kreislaufs dar, in welchem sich hochmoderne synthetische Stoffe und mineralische Produkte in einem ewigen "Upcycling" von Produktion, Wiedergewinnung und Neuaufbereitung befinden.
Das Cradle to Cradle® Design Protokoll hat im vergangenen Jahrzehnt zu weltweiten Veränderungen in der Herstellung und im Gebrauch zahlreicher Produkte geführt.
Häuser wie Bäume
Stellen wir uns einmal hochmoderne Gebäude vor, welche sich derart harmonisch in die Biosphäre einfügen, dass sie - wie Bäume - zu einem Teil der Landschaft werden, Sauerstoff bilden, Kohlenstoff absorbieren, Stickstoff fixieren, Wasser reinigen, Lebensraum für tausende Spezies bieten, Sonnenenergie sammeln, neue Erde produzieren und sich den Jahreszeiten anpassen. Zusätzlich steigern diese Gebäude die Leistungsfähigkeit und bieten optische Schönheit, Komfort und Wohlbefinden. Wir sollten dabei an die zahlreichen Möglichkeiten denken, die diese Veränderungen - die Wiederentdeckung unserer natürlichen Verbindung zu Leben - zu einer Revitalisierung unserer Städte, unserer Wirtschaft und unserer Nationen beisteuern können und den Bezug der Menschheit zu unserem Planeten wieder herstellen kann.
Ein Beispiel bietet der Plusenergie-Stützpunkt der NASA. Dieses Gebäude übersteigt aktuelle Best Practice-Beispiele: Seine Systeme zielen daraufhin ab, in gegebener Zeit nur noch auf erneuerbare Energien angewiesen zu sein und Wasser nicht mehr zu verbrauchen, sondern dieses in geschlossenen Kreisläufen wiederzuverwenden. Ein innovatives Außenskelett ohne notwendige Stützpfeiler im Inneren ermöglicht größtmögliche Flexibilität in der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Dieses Außenskelett bietet dabei ebenfalls ein optimales Verhältnis von Licht und Schatten und sorgt des Weiteren für natürliche Ventilation. Darüber hinaus gewährt es Materialrückgewinnung im Fall eines zukünftigen Abbaus.
Unsere Vision, unser Anspruch an Architektur und Community Design unterstützt und feiert die Vielfalt und den Reichtum der Natur. Unsere Lösungen für Aspekte/Probleme in Architektur, Planung und Community Design - beginnend im mikroskopischen Bereich bis hin zum Spektrum einer ganzen Region erstreckend - schließen wirtschaftliche, ökologische und soziale Konsequenzen des Designs ein. Was ist dies für eine Ehre an diesem Abenteuer teilzuhaben!
Ferrer Research & Development Center: die Form des Gebäudes wurde durch die Design-Kultur Barcelonas, das Klima und dessen Zweck bestimmt. Das Atrium dient als Treibhaus für natürliche Vegetation und wird dadurch zur periodischen Brutstätte für die Schmetterlinge Kataloniens. |
Auf die Architektur angewendet bietet dieser Ansatz die Möglichkeit ein Denken anzuregen, welches wiederum zu Innovationen und Verbesserungen in etlichen Bereichen führt. Dabei geht dies weit darüber hinaus, lediglich die negativen Folgen menschlichen Tuns zu reduzieren und führt vielmehr zu neuen Visionen und durchdachten Strategien um eine positive Bilanz auf der Welt zu schaffen.
Nach dem Cradle to Cradle® Design Konzept
- betrachten wir Produkte als "Nährstoffe" für einen sicheren und dauerhaften Kreislauf;
- entwickeln wir Systeme, um unsere biologischen und technischen Nährstoffe sicher und dauerhaft wiederzuverwenden;
- verwenden wir für alle Prozesse ausschließlich 100 Prozent Erneuerbare Energien;
- betrachten wir Wasser als eine wertvolle Ressource;
- respektieren wir alle Menschen und natürlichen Systeme.
In dieser Philosophie stellen Gebäude einen Teil des immerwährenden technischen Kreislaufs dar, in welchem sich hochmoderne synthetische Stoffe und mineralische Produkte in einem ewigen "Upcycling" von Produktion, Wiedergewinnung und Neuaufbereitung befinden.
Das Cradle to Cradle® Design Protokoll hat im vergangenen Jahrzehnt zu weltweiten Veränderungen in der Herstellung und im Gebrauch zahlreicher Produkte geführt.
Häuser wie Bäume
Stellen wir uns einmal hochmoderne Gebäude vor, welche sich derart harmonisch in die Biosphäre einfügen, dass sie - wie Bäume - zu einem Teil der Landschaft werden, Sauerstoff bilden, Kohlenstoff absorbieren, Stickstoff fixieren, Wasser reinigen, Lebensraum für tausende Spezies bieten, Sonnenenergie sammeln, neue Erde produzieren und sich den Jahreszeiten anpassen. Zusätzlich steigern diese Gebäude die Leistungsfähigkeit und bieten optische Schönheit, Komfort und Wohlbefinden. Wir sollten dabei an die zahlreichen Möglichkeiten denken, die diese Veränderungen - die Wiederentdeckung unserer natürlichen Verbindung zu Leben - zu einer Revitalisierung unserer Städte, unserer Wirtschaft und unserer Nationen beisteuern können und den Bezug der Menschheit zu unserem Planeten wieder herstellen kann.
Ein Beispiel bietet der Plusenergie-Stützpunkt der NASA. Dieses Gebäude übersteigt aktuelle Best Practice-Beispiele: Seine Systeme zielen daraufhin ab, in gegebener Zeit nur noch auf erneuerbare Energien angewiesen zu sein und Wasser nicht mehr zu verbrauchen, sondern dieses in geschlossenen Kreisläufen wiederzuverwenden. Ein innovatives Außenskelett ohne notwendige Stützpfeiler im Inneren ermöglicht größtmögliche Flexibilität in der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Dieses Außenskelett bietet dabei ebenfalls ein optimales Verhältnis von Licht und Schatten und sorgt des Weiteren für natürliche Ventilation. Darüber hinaus gewährt es Materialrückgewinnung im Fall eines zukünftigen Abbaus.
Unsere Vision, unser Anspruch an Architektur und Community Design unterstützt und feiert die Vielfalt und den Reichtum der Natur. Unsere Lösungen für Aspekte/Probleme in Architektur, Planung und Community Design - beginnend im mikroskopischen Bereich bis hin zum Spektrum einer ganzen Region erstreckend - schließen wirtschaftliche, ökologische und soziale Konsequenzen des Designs ein. Was ist dies für eine Ehre an diesem Abenteuer teilzuhaben!
Von William McDonough
Im Profil William McDonough, FAIA, Int. FRIBA ist Architekt, Designer, Vorreiter und - zusammen mit Michael Braungart - Kopf des Cradle to Cradle® Gedankens. William McDonough + Partners ist ein Architekturbüro, welches die unterschiedlichsten Projekte betreut - von Charlottesville, Virginia, bis nach San Francisco, Kalifornien. |
Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Magazin "forum Nachhaltig Wirtschaften" 2/2011 mit dem Schwerpunkt Ressourcen und dem Special Ernährung & Landwirtschaft. Das Magazin umfasst 148 Seiten und ist zum Preis von 7,50 ? zzgl. 3,00 ? Porto & Versand (innerhalb Deutschlands) direkt hier zu bestellen. Oder unterstützen Sie uns durch ein forum-Abonnement |
Quelle:
Technik | Green Building, 27.04.2011
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