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Clean Clothes Kampagne erzielt weitere Erfolge

New Yorker und Orsay verzichten auf Sandstrahltechnik

Nachdem die Clean Clothes Kampagne im April 2011 bekannt gemacht hat, dass Jeanshersteller bei der Produktion mit der Sandstrahltechnik die Gesundheit von türkischen ArbeiterInnen massiv gefährden, teilten New Yorker und Orsay der Clean Clothes Kampagne nun mit, dass sie auf diese Technik verzichten wollen.

Sandstrahltechnik eingestellt: Nun verzichten auch New Yorker und Orsay auf das tödliche Produktionsverfahren.
Foto: © Altemeier & Hornung Filmproduktion
Tausende KonsumentInnen aus ganz Europa haben seit dem 8. April 2011, dem Weltgesundheitstag, Protest-E-Mails an Unternehmen geschickt, die bisher das Sandstrahlen in ihrer Zulieferketten nicht verboten hatten oder sich nicht dazu äußerten. Die italienischen Luxusmarken Armani, Versace, Dolce&Gabbana und Roberto Cavalli haben trotz der Protestaktionen bisher nicht reagiert. New Yorker und Orsay aber folgten dem Beispiel vieler Jeanshersteller und Modefirmen und wollen nun ein Verbot der Sandstrahltechnik in ihren Zulieferketten einführen.

"Die Reaktionen von New Yorker und Orsay sind ein echter Erfolg für die betroffenenen Arbeiterinnen und Arbeiter!", freut sich Philip Doyle von der Clean Clothes Kampagne Österreich. Nun bleibe aber abzuwarten, wie die Unternehmen das Verbot der Sandstrahltechnik wirkungsvoll umsetzen und überprüfen werden. Außerdem habe sich kein Unternehmen - auch von denen, die schon vor Monaten ein Verbot der Sandstrahltechnik erlassen hat -bisher dazu bereit erklärt, Verantwortung für die ArbeiterInnen zu übernehmen. "Die Clean Clothes Kampagne fordert alle Unternehmen auf, die oftmals prekär beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter kostenlos zu untersuchen, Erkrankte medizinisch zu versorgen und finanziell zu entschädigen" so Doyle.

Durch die Sandstrahltechnik wird Jeans ein gebrauchtes Aussehen verliehen. Bei unzureichenden Schutzvorkehrungen kann dabei quarzhaltiger Sand in die Lunge kommen und innerhalb kurzer Zeit die unheilbare und meist tödliche Silikose, Staublunge, verursachen. In der Türkei sind bereits 46 Arbeiter verstorben und 1.200 schwer erkrankt. Dort wurde das Verfahren bereits im Frühjahr 2009 offiziell verboten, aber nach Informationen des türkischen Solidaritätskomitees für SandstrahlerInnen ist das Verfahren damit noch nicht verbannt. In nicht registrierten Werkstätten werde im Auftrag der Jeanshersteller weiterhin sandgestrahlt. Jeanshersteller lagern die Produktion außerdem in andere Länder - wie beispielsweise China, Bangladesch, Ägypten und Syrien - aus.

"Es ist beschämend, dass für einen Modetrend immer noch die Gesundheit und sogar das Leben von Arbeiterinnen und Arbeitern riskiert wird. Unternehmen die nichts dagegen unternehmen, wie die Luxusmarken Armani, Versace, Dolce&Gabbana und Roberto Cavalli müssen endlich Verantwortung übernehmen und auch auf das Sandstrahlen verzichten!" fordert Doyle. Auf www.cleanclothes.at kann man sich der Forderung gegenüber diesen Unternehmen anschließen und sich darüber informieren, wie sich Markenfirmen zur Sandstrahltechnik positionieren.

Kontakt:
Philip Doyle
Clean Clothes Kampagne Österreich
01 405 55 15 - 328
E-Mail: philip.doyle@cleanclothes.at
www.cleanclothes.at




Lesen Sie mehr zum Thema Sandstrahltechnik und ethisch korrekter Modeproduktion im Magazin "forum Nachhaltig Wirtschaften" 3/2011. Im Praxisteil ab Seite 91 erfahren Sie mehr über den breiten Spagat zwischen "Konventionellen- und Öko-Textilien".

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Quelle:
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 26.07.2011

     
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