Raus aus der Nische
Wer nachhaltigen Konsum etablieren will, braucht Fingerspitzengefühl
Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der REWE Group, hat dem Nischendasein nachhaltiger Produkte den Kampf angesagt. Unter dem Motto "Gemeinsam für Mensch und Umwelt" will er die Konsumenten für ein bewusstes Einkaufsverhalten sensibilisieren. Um dieses Ziel zu erreichen hat er eine mächtige Allianz geschmiedet. Am 5. September 2011 präsentierte er beim REWE Group Stakeholder-Forum die Führungsriege wichtiger Player aus der Lebensmittelbranche und stellte die Aktionswoche "Hallo Erde" vor.
"Wer nachhaltigen Konsum in der Breite der Gesellschaft etablieren will, braucht Unterstützung. Auch wenn wir noch so engagiert sind, schaffen wir das nicht alleine. Wir brauchen die nachhaltigen Produkte unserer Partner in der Industrie und die Akzeptanz der Verbraucher. Die notwendige breite Wirkung bei den Verbrauchern kann jedoch ein Handelsunternehmen nicht allein erzielen", sagte der REWE Group-Chef bei seiner Auftaktrede zum Stakeholder-Forum in Berlin. Dabei setzte er auf Dialog und Kooperation. Mehr als 250 Vertreter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Verbänden sowie aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft wurden deshalb zum zweiten Stakeholder- Forum der REWE Group eingeladen.
Nur gemeinsam sind wir stark
Auch Ex-Außenminister Joschka Fischer, Key-Note Speaker auf der Veranstaltung in Berlin, setzt auf Breiten-Wirkung. "40 Millionen Kundenkontakte wöchentlich, die allein die REWE Group in die Waagschale werfen kann, sind kein Pappenstiel. Damit kann man viel bewegen. Wenn ein Großer wie die REWE Group gemeinsam mit weiteren starken, internationalen Playern die Initiative ergreift, dann ist dies ein Aufbruchssignal." Vehement forderte er von den Akteuren der Branche Zuverlässigkeit. "Jeder Einkauf ist ein Akt des Vertrauens. Wir als Konsumenten müssen uns auf Sie verlassen können. Und wir werden unseren Geldschein als Wahlschein nutzen und zeigen, welchen Firmen wir in Sachen Nachhaltigkeit vertrauen. Wenn Hersteller, Handel und Konsumenten gemeinsam aktiv werden, dann haben umwelt- und sozialverträglichere Produkte und Dienstleistungen eine Chance zum Standard zu werden", freute sich Fischer, der die REWE Group als Berater unterstützt.
Dialog statt Konfrontation
Für die Podiumsdiskussion hatte das Kölner Handels- und Touristikunternehmen nicht nur die Entscheider der Industrie-Schwergewichte Henkel, Kraft Foods, Mars, Procter & Gamble und Unilever, sondern auch führende Vertreter von Greenpeace e.V., dem Deutschen Naturschutzring und Misereor gewonnen. Dabei wurden wichtige Spielfelder wie zum Beispiel Palmöl kontrovers aber fair diskutiert. Im Anschluss erarbeiteten die Teilnehmer in moderierten Workshops konkrete Ansätze zu den Nachhaltigkeitsthemen Biodiversität, Ressourcenschonung und Sozialstandards in der Lieferkette. Doch die Veranstaltung in Berlin sollte nur der Auftakt sein. In drei Themen-Dialogen in Köln, Hamburg und Frankfurt wurde der Austausch in der Folgewoche vertieft um daraus konkrete Maßnahmen und Projekte zu entwickeln. Flankierend startete das Unternehmen vom 10. bis 17. September die Nachhaltigkeitswoche "Hallo Erde!" - ebenfalls unter dem Claim "Gemeinsam für Mensch und Umwelt".
Aktionswoche sensibilisiert für nachhaltigen Konsum
Diese Form des intensiven Dialogs hat die REWE Group auch bei der Entwicklung von PRO PLANET genutzt. "Da fliegen mitunter die Fetzen", lächelt Georg Abel, der Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., der im PRO PLANET-Beirat sitzt. "Doch wir freuen uns, dass mittlerweile bereits 200 Eigenmarken- Produkte der Vertriebslinien mit dem Label ausgezeichnet sind und damit dem bewusst einkaufenden Verbraucher Orientierung bieten können. Ich bin gespannt, wie die Verbraucher diese Orientierungshilfe bei der Aktionswoche annehmen". Um die Nachhaltigkeit am Point-of-Sale durchgängig erlebbar zu machen und im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern, arbeitete die REWE Group für die Aktion "Hallo Erde!" zusätzlich mit 50 Markenartikellieferanten zusammen. Gemeinsam mit diesen Industriepartnern wurden rund 100 Markenprodukte ausgewählt. Das unabhängige CSCP (UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH) in Wuppertal hat die REWE Group dabei beraten und den nachhaltigen Beitrag der Produkte bewertet. Die Ergebnisse und Kriterien wurden in der "Hallo Erde!"-Woche aktiv in den Märkten beworben. Entlang der vier Produktgruppen und Themenfelder "Gemeinsam Ressourcen schonen", "Gemeinsam für die Tier- und Pflanzenwelt", "Gemeinsam gesünder leben" und "Gemeinsam für mehr Menschlichkeit" begleiteten die Märkte und Reisebüros der REWE Group-Vertriebslinien die Aktionswoche mit zahlreichen Aktionen: dazu zählten Seilspringen für den guten Zweck, Malwettbewerbe, Baumpflanzungen, Sammlungen von Alt-Handys und Gewinnspiele rund um nachhaltigere Reisen.
Wie nachhaltig sind eigentlich Schnittblumen? |
Nur gemeinsam sind wir stark
Auch Ex-Außenminister Joschka Fischer, Key-Note Speaker auf der Veranstaltung in Berlin, setzt auf Breiten-Wirkung. "40 Millionen Kundenkontakte wöchentlich, die allein die REWE Group in die Waagschale werfen kann, sind kein Pappenstiel. Damit kann man viel bewegen. Wenn ein Großer wie die REWE Group gemeinsam mit weiteren starken, internationalen Playern die Initiative ergreift, dann ist dies ein Aufbruchssignal." Vehement forderte er von den Akteuren der Branche Zuverlässigkeit. "Jeder Einkauf ist ein Akt des Vertrauens. Wir als Konsumenten müssen uns auf Sie verlassen können. Und wir werden unseren Geldschein als Wahlschein nutzen und zeigen, welchen Firmen wir in Sachen Nachhaltigkeit vertrauen. Wenn Hersteller, Handel und Konsumenten gemeinsam aktiv werden, dann haben umwelt- und sozialverträglichere Produkte und Dienstleistungen eine Chance zum Standard zu werden", freute sich Fischer, der die REWE Group als Berater unterstützt.
Dialog statt Konfrontation
Für die Podiumsdiskussion hatte das Kölner Handels- und Touristikunternehmen nicht nur die Entscheider der Industrie-Schwergewichte Henkel, Kraft Foods, Mars, Procter & Gamble und Unilever, sondern auch führende Vertreter von Greenpeace e.V., dem Deutschen Naturschutzring und Misereor gewonnen. Dabei wurden wichtige Spielfelder wie zum Beispiel Palmöl kontrovers aber fair diskutiert. Im Anschluss erarbeiteten die Teilnehmer in moderierten Workshops konkrete Ansätze zu den Nachhaltigkeitsthemen Biodiversität, Ressourcenschonung und Sozialstandards in der Lieferkette. Doch die Veranstaltung in Berlin sollte nur der Auftakt sein. In drei Themen-Dialogen in Köln, Hamburg und Frankfurt wurde der Austausch in der Folgewoche vertieft um daraus konkrete Maßnahmen und Projekte zu entwickeln. Flankierend startete das Unternehmen vom 10. bis 17. September die Nachhaltigkeitswoche "Hallo Erde!" - ebenfalls unter dem Claim "Gemeinsam für Mensch und Umwelt".
"Wer nachhaltigen Konsum in der Breite der Gesellschaft etablieren will, braucht Unterstützung." Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der REWE Group, forderte bei seiner Auftaktrede zum Stakeholder-Forum am 5.9. in Berlin Industrie und Verbraucher zur Kooperation für Nachhaltigkeit auf. |
Diese Form des intensiven Dialogs hat die REWE Group auch bei der Entwicklung von PRO PLANET genutzt. "Da fliegen mitunter die Fetzen", lächelt Georg Abel, der Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., der im PRO PLANET-Beirat sitzt. "Doch wir freuen uns, dass mittlerweile bereits 200 Eigenmarken- Produkte der Vertriebslinien mit dem Label ausgezeichnet sind und damit dem bewusst einkaufenden Verbraucher Orientierung bieten können. Ich bin gespannt, wie die Verbraucher diese Orientierungshilfe bei der Aktionswoche annehmen". Um die Nachhaltigkeit am Point-of-Sale durchgängig erlebbar zu machen und im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern, arbeitete die REWE Group für die Aktion "Hallo Erde!" zusätzlich mit 50 Markenartikellieferanten zusammen. Gemeinsam mit diesen Industriepartnern wurden rund 100 Markenprodukte ausgewählt. Das unabhängige CSCP (UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH) in Wuppertal hat die REWE Group dabei beraten und den nachhaltigen Beitrag der Produkte bewertet. Die Ergebnisse und Kriterien wurden in der "Hallo Erde!"-Woche aktiv in den Märkten beworben. Entlang der vier Produktgruppen und Themenfelder "Gemeinsam Ressourcen schonen", "Gemeinsam für die Tier- und Pflanzenwelt", "Gemeinsam gesünder leben" und "Gemeinsam für mehr Menschlichkeit" begleiteten die Märkte und Reisebüros der REWE Group-Vertriebslinien die Aktionswoche mit zahlreichen Aktionen: dazu zählten Seilspringen für den guten Zweck, Malwettbewerbe, Baumpflanzungen, Sammlungen von Alt-Handys und Gewinnspiele rund um nachhaltigere Reisen.
An der Aktionswoche beteiligten sich mehr als 6.100 Märkte (REWE, toom, PENNY, toom Baumarkt, ProMarkt) und Reisebüros (ATLASREISEN, DER Reisebüros). "Indem wir zeigen, dass Nachhaltigkeit Spaß und Freude bereitet und ganz einfach in den Alltag zu integrieren ist, werden wir auch weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern den nachhaltigen Konsum aus der Nische herausholen", zog Manfred Esser, Mitglied des Vorstands der REWE Group und verantwortlich für Nachhaltigkeit, ein zufriedenes Resumee der Aktionswoche.
Von Fritz Lietsch
Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 12.10.2011
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2011 - Stadt der Zukunft erschienen.
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