Bleibt alles wie es ist?
Sabine Braun zieht Bilanz aus dem Monat September
Nach der Krise 2008/2009 wurde viel über erweitertes Risikomanagement gesprochen und an vielen Stellschrauben gedreht - in den Finanzinstituten, bei den Unternehmen und durch den Gesetzgeber. Viel geholfen hat es scheinbar nicht. Mitte September hat das Schweizer Bankhaus UBS durch Fehlspekulationen 1,7 Mrd. Euro verloren und die Banken wieder in eine neue Vertrauenskrise gerissen.
Die Wirkung der neuen gesetzlichen Regelungen zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung hat die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung untersucht. Laut der am 14. September veröffentlichten Studie verdienen die Vorstände der 30 DAX-Konzerne nach zwei magereren Jahren wieder Spitzengehälter: Zwischen 2008 und 2010 sei die durchschnittliche Vergütung der Vorstandsmitglieder um 21 Prozent gestiegen. Konsequenzen aus der Finanzkrise hätten die meisten Konzerne demnach nicht gezogen, an der Höhe der Gehälter haben die gesetzlichen Regelungen laut Studie nichts geändert. Zwar folgten allen Unternehmen den neuen Vorgaben und koppelten die Vorstandsvergütung nun an längerfristige Erfolgskriterien, so dass Gewinnschübe in einem Jahr die variablen Gehaltsbestandteile nicht mehr in die Höhe treiben können. Doch dominieren nach wie vor finanzwirtschaftliche Kennzahlen. Lediglich sieben DAX-Konzerne - Allianz, BMW, Deutsche Post, Deutsche Telekom, RWE, SAP und Volkswagen - haben für die Bemessung der variablen Gehaltsbestandteile auch andere Kriterien wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit oder Umweltaspekte eingeführt.
Immerhin ergab eine Befragung deutscher Großunternehmen durch IÖW und future, dass die Firmen häufiger und gezielter darauf angesprochen werden, wie sie ökologische und soziale Anforderungen erfüllen und welche strategischen Ziele sie damit verbinden. Zum Thema "Integriertes Reporting" ergab die Befragung, dass die Mehrheit der Unternehmen derzeit eine vollständige Integration von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichterstattung noch ablehnt. Warum? Aufgrund der unterschiedlichen Informationsbedürfnisse von finanzmarkt- und nachhaltigkeitsorientierten Stakeholdern gilt eine getrennte Nachhaltigkeitsberichterstattung vielen Unternehmen als klarer Mehrwert.
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Sabine Braun |
Immerhin ergab eine Befragung deutscher Großunternehmen durch IÖW und future, dass die Firmen häufiger und gezielter darauf angesprochen werden, wie sie ökologische und soziale Anforderungen erfüllen und welche strategischen Ziele sie damit verbinden. Zum Thema "Integriertes Reporting" ergab die Befragung, dass die Mehrheit der Unternehmen derzeit eine vollständige Integration von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichterstattung noch ablehnt. Warum? Aufgrund der unterschiedlichen Informationsbedürfnisse von finanzmarkt- und nachhaltigkeitsorientierten Stakeholdern gilt eine getrennte Nachhaltigkeitsberichterstattung vielen Unternehmen als klarer Mehrwert.
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Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 29.09.2011
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