BIOFACH 2025

Oxfam-Bilanz der Tagung des UN-Welternährungsausschusses:

Einzelne Fortschritte - aber kein Weg zur Beseitigung der Ursachen des Hungers

Oxfam zieht eine gemischte Bilanz des einwöchigen Treffens des UN-Welternährungsausschusses, der am Samstag in Rom zu Ende ging. Während es Fortschritte bei den freiwilligen Leitlinien zur Landnutzung und der Stärkung der Rolle der Frauen gegeben habe, blockierten insbesondere die Nahrungsmittelexportländer der G-20 klare Entscheidungen zur Bekämpfung der strukturellen Ursachen des Hungers. "Das wiederholte Ausbremsen in Fragen des Handels und beim Biosprit verschärft den Hunger und das Leid", kritisiert Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. "Angesichts weltweit fast einer Milliarde hungernder Menschen bleiben die Entscheidungen von Rom hinter den Erwartungen zurück."

Die Entscheidungen im Einzelnen:
  • Landgrabbing: Eine Einigung über die Leitlinien zur Landnutzung, die
    als starkes Instrument zur Beendigung des Landgrabbing beitragen können, scheint greifbar nahe. "Der UN-Welternährungsausschuss sollte in den nächsten Wochen dringend einen Termin zur Fertigstellung und Verabschiedung der Leitlinien festlegen. Die Menschen, die von Landgrabbing betroffen sind, können nicht warten", erklärt Wiggerthale. Unter Landgrabbing versteht Oxfam den Kauf oder die Pacht von Landflächen, bei dem Investoren die Rechte und Bedürfnisse armer Menschen, die das Land bearbeiten und davon leben, ignorieren.
  • Kleinbäuerliche Landwirtschaft: Alle Regierungen erkannten die
    zentrale Rolle von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Hungerbekämpfung an. Sie befürworteten deren Unterstützung und Beteiligung an Entscheidungsprozessen. "Den Worten müssen nun konkrete Taten folgen", fordert Wiggerthale.
  • Rolle der Frauen: Länder von Afghanistan bis Simbabwe erkannten an,
    dass Frauen gefördert und einen gleichberechtigten Zugang zu Land erhalten müssen. "Wir hoffen nun, dass aktive Fördermaßnahmen umgesetzt werden, damit Frauen sich und ihre Familien ernähren können.", erklärt Wiggerthale.
  • Spekulation: Alle Regierungen erkannten an, wie wichtig die
    Eindämmung der exzessiven Spekulation mit Nahrungsmitteln ist, um Preissprünge zu reduzieren. "Die G-20-Länder können Anfang November in Cannes unter Beweis stellen, wie ernst es ihnen damit ist, das maßlose Zocken der Spekulanten einzudämmen", sagt Wiggerthale.
  • Biosprit: Zum Thema Biosprit gab es nicht einmal eine ernsthafte
    Debatte über die Beimischungsquoten und Subventionen. Diese gelten jedoch als wichtige Ursachen der Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und für die Verdrängung von kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion. "Die Regierungen wissen, dass in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf besteht; sie sperrten sich jedoch gegen relevante Entscheidungen", kritisiert Wiggerthale.




Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Magazin "forum Nachhaltig Wirtschaften" 2/2011 mit dem Schwerpunkt Ressourcen und dem Special Ernährung & Landwirtschaft.

Das Magazin umfasst 148 Seiten und ist zum Preis von 7,50 ? zzgl. 3,00 ? Porto & Versand (innerhalb Deutschlands) direkt hier zu bestellen.
Oder unterstützen Sie uns durch ein forum-Abonnement

Quelle:
Gesellschaft | Globalisierung, 24.10.2011

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
26
NOV
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!"
80336 München
28
NOV
2024
17. Deutscher Nachhaltigkeitstag
Transformation im Gegenwind - Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
40474 Düsseldorf
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Christoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Eindämmung der Barbarei durch Kultur

Einerseits... und andererseits

Der Gender Pay Gap in Pizzaform:

"Real Estate Social Impact Investing Award 2024"

When less equals more: the incredible potential of efficiency

Simulation beschleunigt Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung

Kompostierbare Verpackung für Vicentini Teebeutel

Akzeptanz durch Erleben

  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • circulee GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.